Johann Jakob Dachs

Schweizer evangelischer Geistlicher

Johann Jakob Dachs (* 24. Juni 1667 in Zofingen; † 16. August 1744 in Bern) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher.

Leben Bearbeiten

Johann Jakob Dachs war der Sohn von Hans Dachs (* 1640 in Bern; † 1735) und dessen Ehefrau Magdalena (geb. Berner).[1] 1689 begann er, gemeinsam mit Samuel Güldin und Samuel Schumacher, an der Universität Genf sein Theologiestudium.[2] Er war seit 1692 Kandidat an der Oberen Spitalkirche in Bern und gehörte seit 1695 als Pfarrer in Holderbank zu den führenden bernischen Pietisten. 1714 wurde er Helfer und 1717 Pfarrer am Berner Münster. In der Zeit von 1732 bis 1744 war er Pastor primarius am Berner Münster und Dekan des Kapitels Bern. Johann Jakob Dachs war verheiratet mit Katharina, Tochter von Niklaus Engelhard († 1689), Pfarrer zu Oberhofen und Pfarrer zu Hilterfingen. Gemeinsam hatten sie vier Kinder.

Pietistisches Wirken Bearbeiten

1699 wurde er im grossen Berner Pietistenprozess des Grossen Rats zwar wegen der Verbreitung verbotener Literatur, unter anderem von Christian Hoburg, und wegen seiner auswärtigen Kontakte verurteilt, aber im Amt belassen.[3] Er vertrat bei der Inspektion der Lausanner Akademie 1719 in den umstrittenen Punkten der Formula Consensus[4] und des Berner Assoziationseides eine konziliante Haltung und redigierte mit Auguste de Trey (1683–1756)[5] die erste, eigens für die Kirche der Waadt bestimmte Liturgie von 1725, und war vermutlich der Urheber der französischen Ausgabe des Berner Synodus von 1732. An der Karriere von Johann Jakob Dachs wird deutlich, wie der Pietismus allmählich eine kirchliche Integration erfuhr.

Schriften (Auswahl) Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Berner Geschlechter - Personen. Abgerufen am 17. November 2019.
  2. Gottlieb Ludwig Lauterburg: Berner Taschenbuch. Haller, S. 113 (google.de [abgerufen am 17. November 2019]).
  3. Isabelle Noth: Ekstatischer Pietismus: die Inspirationsgemeinden und ihre Prophetin Ursula Meyer (1682-1743). Vandenhoeck & Ruprecht, 2005, ISBN 978-3-525-55831-7, S. 72 (google.de [abgerufen am 17. November 2019]).
  4. Olivier Fatio: Formula Consensus. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 1. Mai 2007, abgerufen am 19. Oktober 2020.
  5. Gilbert Marion: de Trey. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 25. Februar 2014, abgerufen am 19. Oktober 2020.