Johann Georg Engisch

deutscher Maler des Barock

Johann Georg Engisch (* 26. Mai 1668 in Kirn; † 1742 ebenda) war ein deutscher Maler des Barock. Engisch war Hofmaler am pfalzgräflichen Hof zu Birkenfeld. Darüber hinaus gestaltete er verschiedene Kirchen in der Wild- und Rheingrafschaft.

Zwischen 1849 und 1862 lehrte ein anderer Künstler mit demselben Namen am Gymnasium als Zeichner, Maler und Schmuckentwerfer.[1]

Leben Bearbeiten

Engisch war ein Sohn von Martin Engisch, eines gelernten Maurers, der um 1660 aus Neukirch in Graubünden aufgrund seines lutherischen Glaubens aus dem reformierten Engadin fliehen musste und in Kirn zugewandert war. Auch die Brüder seines Vaters Michael und Elias–Johannes Engisch folgten seinem Beispiel und ließen sich als Maurer in Kirn nieder. Ein weiterer Bruder Hans Engisch arbeitete als dort Schreiner. Engisch hatte zwei Brüder, die den Beruf des Vaters ausübten.[2] Namentlich bekannt sind sein älterer Bruder Johann Nicol (1661–1709) sowie die jüngeren Brüder Johann Culmann (1671–1722) und Johann Conrad (1674–1746).

Engisch arbeitete in zahlreichen Kirchen im Hunsrück als Maler und war zeitweilig für den Grafen Christian II. und Christian III. von Pfalz-Zweibrücken-Birkenfeld tätig.[3] Als Kunst- und Kirchenmaler wurde er beauftragt, die Kirchen von Fischbach und Imsbach auszuschmücken. Weitere Werke von ihm befinden sich in den Kirchen Dhaun, Dill, Enkirch, Herren-Sulzbach, Herrstein, Hirschfeld, Irmenach, Kleinich, Löllbach, Lötzbeuren, Mülheim/Mosel, Ravensbeuren, Sien, Starkenburg, Stipshausen und Wolf.[4]

Im Jahr 1724 kam es zu einem Zwischenfall, bei dem ein Grabstein des katholischen Kaplans aus der Kirche in Kirn gestohlen worden war, zu dem er als Zeuge aussagte. Er befand sich auf dem Rückweg von Dhaum und überquerte gerade die Brücke, als er einen Sergeanten des Herren von Salm und ungefähr 10 bewaffnete Soldaten sah, die zur Kirche liefen und diese und die Umgegend durchsuchten, aber die Arbeiter nicht antrafen.[5]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

 
Das Passahmahl
 
Auferweckung des Lazarus

Literatur Bearbeiten

  • Engisch, J. H. In: Ulrich Thieme (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 10: Dubolon–Erlwein. E. A. Seemann, Leipzig 1914, S. 550 (Textarchiv – Internet Archive – Hier mit falschem Namenskürzel J. H.).
  • Hermann Brucker: Der Maler der Diller Kirche. In: Hunsrücker Heimatblätter. 1, 1, 1961, S. 18–20 (hunsruecker-geschichtsverein.de PDF).
  • Hans Peter Brandt: Die Beziehungen des Barockmalers Joh. Georg Engisch zum Bergbaurevier Hunsrück-Pfalz-Elsaß. In: Verein für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld. Mitteilungen 72, 1998, S. 27–40.
  • Ernst Volk: Ein Maler als evangelischer Prediger. Johann Georg Engisch, Schöpfer der Imsbacher Emporenmalereien. In: Vestigia. Aufsätze zur Kirchen- und Landesgeschichte zwischen Rhein und Mosel, hrsg. von Mathias Gaschott und Jochen Roth. Band 1, Saarbrücken 2003, ISBN 3-930843-80-3, S. 109–132.
  • Johannes Polke: Johann Georg Engisch, ein nahezu niederländischer Maler. Vor 340 Jahren wurde er in Kirn geboren. In: Naheland-Kalender 2008, S. 238–242.
  • Thomas Berke: Gemaltes Evangelium – 300 Jahre Tafelbilder des Birkenfelder Hofmalers Johann Georg Engisch in der Ev. Kirche Mülheim an der Mosel. Evangelische Kirchengemeinde Mülheim an der Mosel, Mülheim an der Mosel 2014.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Johann Georg Engisch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Die Malerstadt Birkenfeld – Maler Zang Haus – Birkenfeld. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 14. November 2017 (deutsch).
  2. Hermann Brucker: Der Maler der Diller Kirche. In: Hunsrücker Heimatblätter. 1, 1, 1961, S. 18–20 (hunsruecker-geschichtsverein.de PDF).
  3. Der Hunsrück zwischen Rhein, Mosel und Nahe. Gondrom, Bindlach 1990, ISBN 3-8112-0656-7, S. 19 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  4. Eheschließungen der ersten Einwanderer pierre-marteau.com.
  5. Europäische StaatsCantzley darinnen zum Behuff der neuesten politischen, Kirchen und Reichshistorie was sowohl in Religions-Angelegenheiten merckwürdiges vorgefallen als in Staats und ReichsGeschäfften vor kurztem abgehandelt worden und zum Vorschein gekommen ist. Weber, 1727, S. 7–8 (Textarchiv – Internet Archive).