Johann Daniel von Freins-Nordstrand

deutsch-dänischer Geheimrat und Truchsess der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf

Johann Daniel von Freins-Nordstrand (auch Hans Freintzen genannt in Schleswig und auf der Insel Nordstrand; * wahrscheinlich in Aachen als Johann Daniel de Freins; † 19. September 1683 in Hamburg) war Geheimrat und Truchsess der Herzöge von Schleswig-Holstein-Gottorf.

Das mit ihm begründete Geschlecht Freins von Nordstrand starb bereits 1704 mit seinem Sohn Friedrich Adolf von Freins-Nordstrand aus.

Leben Bearbeiten

 
Freinssches Haus in Schleswig
 
Halligen, in der Mitte die Insel Nordstrand, um 1650

Johann Daniel de Freins war Sohn von der Erbbürgerstochter Anna Becker aus Mainz und des Adolph (de) Freins, Kaufmann und wahrscheinlich Patrizier aus Aachen oder den Spanischen Niederlanden. Er war verheiratet mit der Holsteinerin Catharina Dorothea von Iversen/Yver(s)sum[1] und hatte zahlreiche Kinder.

Ein Gedenkstein[2] „... des Johann Daniel von Freins-Nordstrand, adelichen Geheimrathes und Groß-Küchenmeisters von Holstein-Gottorp...“[3] befindet sich in Schleswig und bezeichnet ihn dort als Weinhändler und herzöglichen Kellermeister. Der aus dem Rheinland stammende Schleswiger Kaufmann besaß außerdem Lagerhäuser in Hamburg[4] und Flensburg[5] und handelte mit seinen Waren bis nach Ostpreußen und Stockholm.

Der beste Kunde das Weinhändlers war der Herzog Christian Albrecht. Zuerst war Freins nur der Mundschenk des Hofes und stieg dann bald zum Geheimen Rat und Hofküchenmeister (auch Kellermeister) auf. Da der Herzog in Geldschwierigkeiten war, hatte er größere Schulden bei Freins. Durch den Tod des Christian de Cort, eines Oktroy-Partizipanten von Nordstrand, kam der Herzog 1670 in den Besitz eines ca. 4 km2 großen Areals auf der Insel. Dies überließ er mit allen Gütern, richterlichen Rechten und Freiheiten dem Weinhändler, um die Schulden zu begleichen. Durch weiteren Landgewinn und -kauf vergrößerte Freins sein Land bis 1682 beträchtlich.[6]

Ob Johann Daniel Freins tatsächlich ein höfischer dänisch-holsteinischer Adelsstand (Urkunde vom 28. Dezember 1680) zugesprochen wurde, oder die territorialen Rechte und die Exemption[7] (Gerichts- und Steuerfreiheit) später als Adelserhebung interpretiert wurden, ist unklar. Das ist aber unerheblich, da seine beiden Söhne unverheiratet bzw. ohne Nachkommen blieben; die Familie Freins-Nordstrand starb 1704 im Mannesstamme aus. Sein älterer Sohn Friedrich Adolf († 13. Juli 1704 in Schleswig) wurde Wirklicher Geheimrat, hatte auch das Hofamt des Kellermeisters in Holstein inne und war mit Maria Helena Pelser (* 14. Dezember 1670 in Aachen) kinderlos verheiratet; der jüngere Hans Daniel (* 1652; † 14. April 1701 auf Nordstrand) starb unverheiratet.

Eine Tochter des Johann Daniel ehelichte den Staller Franziskus Indervelden,[7] Sohn des brabanter Unternehmers und Deichgrafen Quirinus Indervelden (van der Velden).[6] Weitere Töchter heirateten in die Adels- und Schöffengeschlechter Ahlefeld,[8] Braumann[1] und Pelser[9] ein. Die älteste Tochter heiratete den Kurmainzischen[10] Kanzler Johann Wilhelm Merz von Quirnheim. Nach dem Tode von Hans Freins besaß das Geschlecht Merz die alten dänischen und Nordstrander Güter[11] noch bis mindestens 1792.[12]

Wappen Bearbeiten

aus Familiengenealogie der Familie Peltzer:

Wappen quadriert: 1 und 4 in Silber ein rotes Kreuz, 2 und 3 in Blau eine silberne Wolfsangel. Auf dem gekrönten Helm zwischen zwei silbernen Büffelhörnern ein silberner Schild mit rotem Kreuz.[13]

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins, Band 50, Aachener Geschichtsverein, 1929, Seite 432, 456 (Braumann) – Google Books
  2. Die Kunstdenkmäler des Landes Schleswig-Holstein: Der Stadt Schleswig, Bd. 2.: Der Dom und der ehemalige Dombezirk, Deutscher Kunstverlag, 1966, S. 648 – Google Books
  3. Heymanns: Deutscher Herold: Zeitschrift für Wappen-, Siegel- u. Familienkunde, Band 4, Verein Herold 1873, S. 57 – Google Books
  4. Zeitschrift des Vereins für hamburgische geschichte, Bände 13-14, Verein für Hamburgische Geschichte, 1908, S. 190 – Google Books
  5. Schleswig in der Gottorfer Zeit 1544-1711, Hermann Kelenbenz, Schleswiger Druck- u. Verlagshaus, 1985, S. 179 – Google Books
  6. a b Johann Friedrich Camerer: Vermischte historisch-politische Nachrichten in Briefen von einigen merkwürdigen Gegenden der Herzogthümer Schleßwig und Hollstein, ihrer natürlichen Geschichte und anderen seltenen Alterthümern, Band 1, Korte, 1758, S. 338+339 – Google Books
  7. a b Documenta Silesiae, Band 39, Zakład Narodowy im. Ossolińskich, 1909, S. 263 – Google Books
  8. Artikel: „Ein altes Schleswiger Haus und die Familien Mecklenburg und Freins“, Georg Hille, 1908, Seite 303, – digitaler Bestand der Universität Hamburg
  9. Das Geschlecht Boursault in Belgien und Deutschland, seine Nachfahren und deren Zeit, Fritz Bourseaux, Degener G. Gessner, 1972, Seite 166 – Google Books
  10. Zeitschrift der Gesellschaft für schleswig-holsteinische Geschichte, Bände 36-38, Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte, 1906, S. 303 – Google Books
  11. Georg Hille: Artikel: „Ein altes Schleswiger Haus und die Familien Mecklenburg und Freins“, Eduard Avenarius, 1908, Seite 304, – digitaler Bestand der Universität Hamburg
  12. Georg Hille: Artikel: „Ein altes Schleswiger Haus und die Familien Mecklenburg und Freins“, Eduard Avenarius, 1908, Seite 303, – digitaler Bestand der Universität Hamburg
  13. Geschichte u. Genealogie der Familien Peltzer, Hermann Friedrich Macco, Georgi, 1901, S. 26 – Google Books (keine Ansicht)