Jekaterina Sergejewna Wassiljewa (Schauspielerin)

russische Schauspielerin

Jekaterina Sergejewna Wassiljewa im Mönchtum Wassilissa (russisch Екатери́на Серге́евна Васи́льева; * 15. August 1945 in Moskau, RSFSR, Sowjetunion) ist eine sowjetische und russische Theater- und Filmschauspielerin, Filmeditorin, Synchronisprecherin sowie Volkskünstlerin der RSFSR (1986)[1].

Biografie Bearbeiten

Jekaterina Wassiljewa wurde am 15. August 1945 in Moskau in der Familie des Dichters Sergei Wassiljew und Olimpiada Makarenko (1920–2001) geboren[2]. Die Mutter der Schauspielerin wurde als Adoptivtochter vom Bruder ihres Vaters, dem sowjetischen Pädagogen Anton Makarenko, erzogen. Jekaterinas ältere Schwester Galina Wassiljewa war ebenfalls als Schauspielerin tätig und spielte in mehreren Filmen mit.

1962 trat Jekaterina in die WGIK (unter Leitung von Wladimir Wjatscheslawowitsch Belokurow) ein, schloss diese 1967 ab und wurde daraufhin in die Truppe des nach Marija Nikolajewna Jermolowa benannten Moskauer Dramentheaters aufgenommen, wo sie bis 1970 arbeitete.

Ihre erste Rolle spielte Wassiljewa noch als Studentin im 1965 erschienenen Film Auf der Straße des morgen (OT: На завтрашней улице) (1965).

Nach ihrem Abschluss am Institut spielte Wassiljewa ihre ersten großen Filmrollen – in den Filmen Soldat und Zarin (OT: Солдат и царица)(1968) sowie Adam und Eva (OT: Адам и Хева) (1969).

Ab 1970 arbeitete Wassiljewa im Staatstheater Sowremennik, auf dessen Bühne sie bis 1973 auftrat. 1973 wechselte sie an das Moskauer Tschechow-Kunsttheater, wo sie bis 1987 spielte.

1993 ging die Schauspielerin, nachdem sie beschlossen hatte, sowohl die Bühne als auch das Kino zu verlassen, als Novizin in das Kloster zu Mariä Tempelgang von Tolga. Später wurde bekannt, dass sie in der Moskauer Kirche der Sophia, Weisheit Gottes, zu Srednije Sadowniki als Schatzmeisterin diente. Der spirituelle Mentor von Jekaterina Sergejewna war der Priester Wladimir Wolgin.

1996 kehrte Wassiljewa ins Kino zurück und spielte die Rolle der Königin Caterina de’ Medici in der Fernsehserie Königin Margo sowie in La Dame de Monsoreau. 1998 übernahm sie zudem die Rolle einer Mutter in Waleri Prijomychows Film Wer, wenn nicht wir (OT: Кто, если не мы).

Nachdem Wassiljewa 1993 zum Glauben gekommen war, begann sie bei der Wahl ihrer Rollen selektiver zu sein. Bevor sie eine Rolle annahm, holte sie dafür in der Kirche die Erlaubnis durch einen Priester ein.

Privatleben Bearbeiten

In erster Ehe war Wassiljewa mit dem Regisseur Sergej Solowjow (1944–2021) verheiratet, in zweiter Ehe mit dem Dramatiker Michail Roschtschin (1933–2010).[3]

Wassiljewas Sohn Dmitrij Roschtschin (geb. 1973) ist Absolvent der WGIK, jetzt Erzpriester und Rektor der Kirche St. Nikolaus auf den Drei Bergen; seine Frau Ljubow ist die Tochter des Bildhauers Wjatscheslaw Klykow, in ihrer Familie gibt es acht Kinder.[4][5]

Jekaterina Wassiljewa ist zudem die Patentante des Schauspielers Wladislaw Galkin.

Im August 2021 legte sie die Mönchsgelübde[6] im stauropegialen Kloster der Troitze-Odigitrijewskaja in Neu-Moskau ab, im Mönchtum erhielt sie den Namen Wassilissa[7].

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten

Staatliche Auszeichnungen

Öffentliche Auszeichnungen und Titel

  • 1994 – Preisträgerin des höchsten Moskauer Theaterpreises "Crystal Turandot" in der Nominierung "Beste Schauspielerin" für die Rolle der Klytaimnestra im Stück "Oresteia" des deutschen Regisseurs Peter Stein[9].
  • 2001 – Preis des XII. Filmfestivals "Constellation" in der Nominierung "Beste Schauspielerin" für die Rolle von Sofia Iwanowna in Oleg Jankowskis Melodram "Komm, schau mich an" (OT: Приходи на меня посмотреть).
  • 2009 – Der Titel "Beste Schauspielerin des Jahres" beim III. Internationalen Filmfestival "Russisch im Ausland" (Moskau) für ihre Rolle im historischen Drama "Kromow".

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Große Russische Enzyklopädie: In 30 Bänden Band. 4. / vorher wissenschaftlich-editiert. Rat Jurij Sergejewitsch. Osipow. Erneut bearb. durch Sergej Leonidowitsch Krawetz. - M .: Great Russian Encyclopedia, 2006. - 751 S. — ISBN 5-85270-333-8
  2. http://www.biograph.ru/index.php?option=com_content&view=article&id=1314:vasilyevaes&catid=7:theatre&Itemid=29 Biografie von Jekaterina Sergejewna Wassiljewa auf biograph.ru
  3. https://web.archive.org/web/20070709084657/http://mk.ru/blogs/idmk/2007/06/01/Atmosphere/247915/ Waybackmachine Artikel des Moskowski Komsomolez vom 10. Juni 2007 über die Familie Wassiljewas
  4. Wladimir Abarinow Artikel „JEKATERINA WASSILJEWA“ vom 1. Dezember 2000 auf der Nachrichtenplattform „Sowerschchenno Sekretno“
  5. Anna Bersenewa „Eine große Familie ist ein System, das sich selbst erzieht.“ (Familienformel der Roschtschiny)
  6. https://news.mail.ru/society/47668239/?frommail=10&exp_id=828 Artikel „Der Star der Filme Tscharodeji und Equipage wurde zur Nonne“ Mail.ru vom 26. August 2021
  7. Tatjana Ulanowa https://aif.ru/society/religion/dolgaya_doroga_k_bogu_aktrisa_ekaterina_vasileva_prinyala_postrig Artikel „Langer Weg zu Gott. Schauspielerin Ekaterina Vasilyeva wurde tonsuriert“ in Argumenty i Fakty vom 27. August 2021
  8. http://www.kremlin.ru/acts/bank/31737 Ukas des Präsidenten der Russischen Föderation D. Medwedew vom 8. September 2010 Nr. 1108 „Über die Verleihung staatlicher Auszeichnungen der Russischen Föderation“
  9. Wassiljewna Jekaterina Sergejewna // Wer ist wer in der modernen Kultur (OT: Кто есть кто в современной культуре): In der 2. Ausgabe. / bearb. durch S. M. Semenow, Autor. N. I. Shadrina, R. W. Pigarew, M. 2006-2007. - ISBN 5-93696-007-2, ISBN 5-93696-010-2.