Jean Denis Römer

deutscher Film- und Theaterschauspieler sowie Synchronsprecher

Jean Denis Römer (* 13. Juni 1967 in Berlin) ist ein deutscher Film- und Theaterschauspieler sowie Synchronsprecher.

Leben Bearbeiten

J.D. Römer ist der Sohn eines Werkzeugmachers und einer Kindergärtnerin. Er wuchs in Ost-Berlin auf. In den Jahren 1977–79 war er Mitglied im Knabenchor Omnibus und absolvierte zahlreiche Auftritte, beispielsweise bei Ein Kessel Buntes im Fernsehen der DDR.

Er war unter anderem Baufacharbeiter, Berufssoldat, Wachmann, Abiturient und Hauspfleger. Ehrenamtlich war er ab Mitte der 1990er Jahre für einige Jahre in der Jugendclubszene engagiert.

Von 1992 bis 1996 nahm Römer privaten Schauspielunterricht bei S. Wartmann und C. Rabahri. In den Jahren 2000 bis 2004 war er im Schauspieltraining bei Ilka C. Felcht.[1]

Er spielte in vielen Produktionen der freien Berliner Theaterszene.

Im Film war er anfangs in den Jahren 1997 bis 2000 für mehrere Folgen in der Daily Soap Gute Zeiten, schlechte Zeiten zu sehen. Danach spielte er in vielen kleinen TV- und Kinorollen, so u. a. 2002 in dem Actionthriller Maximum Speed – Renn um dein Leben des Regisseurs Sigi Rothemund und 2006 in Der Rote Kakadu (Regie: Dominik Graf).

Er wirkte auch in der Pilotfolge der Serie KDD von Matthias Glasner mit, in der 3. Staffel von Weissensee unter der Regie von Friedemann Fromm sowie in Christoph Hochhäuslers Beitrag zur Film-Trilogie Dreileben und Unsere Mütter, unsere Väter und mehrmals unter der Regie von Roland Suso Richter im Spreewaldkrimi, im Tatort Schwarze Tiger, weiße Löwen und in Die Grenze.

Mit dem Regisseur Florian Anders (PeeWee Horris) arbeitet er seit 2005 Franziska Spiegel – Eine Erinnerung kontinuierlich in oft anspruchsvollen Charakterstudien. In seinem ersten Kinofilm Feet in the Mouth spielt er einen Vergewaltiger. 2021 hatte der neue Kinofilm Ich kauf mir deine Angst bei den Hofer Filmtagen Premiere. J. D. spielten einen rechten Wutbürger an der Seite von Samuel Koch.

Jean Denis Römer ist in den letzten Jahren in einigen englischsprachigen Filmproduktionen zu sehen. 2016 kommt Ray/Paradise von Andrei Kontschalowski in die Kinos. Bereits 2012 spielte er in Die Vierte Macht von Dennis Gansel in einer prägnanten Nebenrolle einen russischen Geheimdienstler.

2011 war er in einer tragenden Rolle als Geisel in der nigerianischen Kinoproduktion In the Creek von Tarila Thompson dabei. Die ca. sechswöchigen Dreharbeiten mit internationaler Crew fanden in Bayelsa/Nigerdelta statt. Der Film soll endlich 2022 fertig gestellt werden.

Ende 2012 spielte er in einer der Hauptrollen einen Pädophilen im indischen Arthouse-Film Baga Beach, der unter der Regie von Laxmikant Shetgoankar in Goa gedreht wurde.

Der Film feiert im November 2013 seine festliche Welturaufführung beim internationalen Filmfestival IFFI in Goa.

Außerdem wirkte er 2010 auch in den englischsprachigen Filmproduktionen Hitlers Grave von Daryush Shokof und 2012 in For those whose god is dead von Jeremiah Mosese mit.

Die Kurzfilme AARGH von Philip Hillers,The Document, Die Fliege, Ebene 4 und Reise ohne Rückkehr-Endstation Frankfurter Flughafen und der Kinofilm Afterwards von Kivmars Bowling liefen auf vielen nationalen und internationalen Festivals und wurden mehrfach prämiert.

Im Kinofilm Glanz & Gloria (2012) war er auch in einer der Hauptrollen mit Alexander Marcus und Bela B. zu sehen – ein absurder Trashfilm mit Retro-Schlager und Comedy-Elementen.

2021 feierte der Film Mit reinem Gewissen von Jan Wilde seine Premiere beim Achtung Berlin - Filmfestival seine Premiere. J.D. spielte eine Ensemble-Hauptrolle, an der Seite von Dieter Rita Scholl und Idil Üner u. a. und war auch für das Coaching der Schauspieler bei den Proben zuständig. Der Film erzählt die Geschichte eines Geflüchteten und einer Dorfgemeinschaft. Mit Ugly führte er erstmals Regie in einem Kurzfilm. Leander Lesotho spielte die Hauptrolle.

Im Theater spielte er bisher unter anderem 1999 im Theater am Kurfürstendamm im Stück Cabaret unter der Regie von Michael Wedekind, im Jahr 2000 im Theater des Westens in der Rolle des Orje in dem Stück Zille sein Milljöh des Regisseurs B. Köllinger und 2005 im Saalbau Neukölln in der Rolle des Herrn John in Die Ratten unter der Regie von Rüdiger W. Kunze.

In der Nollywood-Star-Show Loving Lagos unter der Regie von Charles Inojie stand er 2008 auf der Bühne des Berliner HAU.

Mit der freien Gruppe Wild Bunch Theater arbeitet er seit 1997 bis heute[2] und war auf vielen internationalen Theaterfestivals u. a. in Süd-Korea, den USA, Brasilien, Kanada, Litauen, Russland, Belgien, Ungarn, Mazedonien, England, Frankreich, Tschechien und der Schweiz vertreten.

Als Synchronsprecher/Sprecher war er in einigen Produktionen aktiv, unter anderem in dem Kinofilm Out in Ostberlin der Regisseure Jochen Hick und Andreas Strohfeldt, dem Dreiteiler Der Wunschbaum des Regisseurs Dietmar Klein und für das Aktionsbündnis gegen AIDS/-Medikamente für Afrika sowie Imagefilme über Trebbin.

Römer lebt in Berlin-Prenzlauer Berg.

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

Theaterrollen (Auswahl) Bearbeiten

  • 2013–16: Die kleinen Honigdiebe Wild Bunch Theater Berlin, Regie: Ilka C.Felcht
  • 2010: Kunst & Kapital Theaterkapelle Berlin / HFS, Regie: N. Mockridge
  • 2008: Going to LagosHAU 2 Berlin/Nollywood Extraverganza, Regie: Charles Inoji
  • 2005: Die Ratten nach Gerhart Hauptmann, Saalbau Neukölln Berlin, Regie: Rüdiger W. Kunze
  • 2005: Herbstzeitlose Rote Laterne Berlin, Regie: Orsa Repp
  • 2000: SommerGäste nach M. Gorki, RAW-Tempel Berlin, Regie: Jochen Henke
  • 2000: Zille sein Milljöh Theater des Westens Berlin, Regie: Dr. B. Köllinger
  • 2000: Spirit Connected The Deptford Albany Greenwich, Regie:Szu Chao Kao
  • 1997–2019: Request Stop Wild Bunch Theater Berlin, Regie: Ilka C.Felcht

Preise Bearbeiten

  • 2021: Mit reinem Gewissen beim Achtung Berlin - Filmfestival
  • 2021: Ich kauf mir deine Angst bei den Hofer Filmtagen
  • 2014: Sharvani Productions’ - INDIAN NATIONAL AWARD - Best Konkani Film für BAGA BEACH
  • 2014: Vergrabene Stimmen Max-Ophüls-Festival
  • 2013: Hessischer Hochschul-Filmpreis für Pieces of Venus
  • 2013: The Document beim Filmfestival in Cannes
  • 2010: Aargh beim Max-Ophüls-Festival
  • 1998: Henessy Award für Werbefilm Bosch-Manuel, Helga & Jürgen, 3. Preis

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jean Denis Römer bei Crew United, abgerufen am 7. Oktober 2023
  2. The Wild Brunch-Theater, abgerufen am 7. Oktober 2023