Jean-Noël Rey
Jean-Noël Rey (* 23. Dezember 1949 in Siders, Schweiz; † 16. Januar 2016 in Ouagadougou, Burkina Faso; heimatberechtigt in Chermignon, Mollens und Montana) war ein Schweizer Beamter, Manager und Politiker (SP).
Leben Bearbeiten
Rey wurde 1978 an der Universität Genf mit einer Dissertation zur schweizerischen Gewerkschaftsbewegung[1] zum Dr. sc. éc. et soc. promoviert.
Nachdem er persönlicher Mitarbeiter des damaligen Bundesrates Otto Stich gewesen war, wurde Rey 1990 zum Generaldirektor Postdepartement PTT ernannt.[2] Er war der letzte als Beamte angestellte Generaldirektor der Schweizerischen Post.[3] Er wurde 1998 entlassen, nachdem unter anderem Vorwürfe wegen Vetternwirtschaft aufgekommen waren. Zu einer Verurteilung kam es allerdings nicht.[4] 2001 wurde Rey Generaldirektor der Schweizer Niederlassung des Paketverteilers DPD.[4] 2004 trat er von dieser Stelle zurück.[5] 2013 wurde er zum Verwaltungsratspräsidenten der Handelskammer Schweiz-Frankreich gewählt.[6] Er sass zudem in mehreren Verwaltungsräten.[7]
Jean-Noël Rey wurde im Januar 2016, zusammen mit Georgie Lamon und weiteren 27 Personen, bei einem islamistischen Terroranschlag im westafrikanischen Burkina Faso im Alter von 66 Jahren getötet.[3] Die beiden Schweizer befanden sich dort vor Ort, um die Kantine einer Schule einzuweihen.[8]
Rey war in zweiter Ehe verheiratet und Vater von zwei Kindern.[7]
Politische Ämter Bearbeiten
Rey gehörte der Sozialdemokratischen Partei der Schweiz an. Während der 47. Legislaturperiode (2003–2007) war er Mitglied des Nationalrates. 2007 kandidierte der Unterwalliser auf der Liste der SP Oberwallis,[9] schaffte aber die Wiederwahl nicht.
Weblinks Bearbeiten
- Jean-Noël Rey auf der Website der Bundesversammlung
- Website von Jean-Noël Rey (Memento vom 25. Februar 2012 im Internet Archive)
- Doris Kleck: Der Linke, der die Post umkrempelte. Nachruf in: Tages-Anzeiger vom 17. Januar 2016.
- Paul Schneeberger: Rote und gelbe Konstanten. Nachruf in: Neue Zürcher Zeitung vom 17. Januar 2016.
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Titeleintrag der Dissertation, NEBIS, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ Urs Paul Engeler: Bundesrat: Job am Katapult. Die Weltwoche 3/2009 vom 14. Januar 2009, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ a b Terroranschläge in Burkina Faso: Ex-Post-Chef Jean-Noël Rey (†66) unter den Opfern. Blick.ch, 17. Januar 2016, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ a b Wieder Pöstler: Gefeuerter PTT-Chef Jean-Noël Rey wird wieder Postdirektor. News.ch, 6. Juni 2001, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ Claudia Laubscher, Synes Ernst: Jean-Noël Rey: «Ich bin für die Post-Initiative, aber gegen ein Postmuseum». Interview in der Handelszeitung, 13. Juli 2004, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ Jean-Noël Rey neu VR-Präsident der Handelskammer Schweiz-Frankreich. 1815.ch, 19. Juni 2013, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ a b Patrik Müller: Er rappelte sich immer wieder auf. (Memento vom 17. Januar 2016 im Internet Archive) Nachruf in: Schweiz am Sonntag vom 17. Januar 2016, abgerufen am 17. Januar 2016.
- ↑ Burkina Faso/Wallis: Jean-Noël Rey und Georgie Lamon bei Attentat getötet. Radio Rottu Oberwallis, 17. Januar 2016, abgerufen am 18. Januar 2016.
- ↑ Streit innerhalb der Walliser SP hat Folgen. SDA-Artikel auf NZZ Online, 17. Juli 2007, abgerufen am 17. Januar 2016.
Personendaten | |
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NAME | Rey, Jean-Noël |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Beamter, Manager und Politiker (SP) |
GEBURTSDATUM | 23. Dezember 1949 |
GEBURTSORT | Siders, Schweiz |
STERBEDATUM | 16. Januar 2016 |
STERBEORT | Ouagadougou, Burkina Faso |