Jarkowice (deutsch Städtisch Hermsdorf[1]) ist ein Dorf in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen. Es gehört zur Stadt- und Landgemeinde Lubawka (Liebau) im Powiat Kamiennogórski.

Jarkowice
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Jarkowice (Polen)
Jarkowice (Polen)
Jarkowice
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Niederschlesien
Powiat: Kamiennogórski
Gmina: Lubawka
Geographische Lage: 50° 43′ N, 15° 54′ OKoordinaten: 50° 43′ 13″ N, 15° 53′ 59″ O
Einwohner: 440 (2006)
Postleitzahl: 58-423
Telefonvorwahl: (+48) 75
Kfz-Kennzeichen: DKA
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Breslau



Geographie Bearbeiten

Jarkowice liegt im Rehorngebirge, sieben Kilometer westlich von Lubawka (Liebau) und 11 Kilometer südwestlich der Kreisstadt Kamienna Góra (Landeshut). Durch den Ort verläuft die Wojewodschaftsstraße 369, die von Lubawka (Liebau) nach Kowary (Schmiedeberg) führt. Westlich von Jarkowice (ca. 4,5 km) verläuft die Grenze zu Tschechien in nord-südl. Richtung. Die Śnieżka (Schneekoppe) 1602 m hoch liegt westlich ca. 12 km entfernt.

Nachbarorte sind Paczyn (Petzelsdorf) im Norden, Paprotki (Hartau städtisch), Miszkowice (Michelsdorf) und Bukówka (Buchwald) im Osten, und Szczepanów im Südosten, sowie Opawa (Oppau) und Niedamirów (Kunzendorf) im Südwesten. Südöstlich liegt das Erholungsgebiet „Jezioro Bukówka“.

Geschichte Bearbeiten

Das Gebiet um Hermsdorf gehörte zunächst zu Böhmen und gelangte im 13. Jahrhundert an Herzog Bolko I. von Schweidnitz. Nach dem Tod des Herzogs Bolko II. fiel es 1368 zusammen mit dem Herzogtum Schweidnitz wiederum an die Krone Böhmen, wobei Bolkos Witwe Agnes bis zu ihrem Tod 1392 ein Nießbrauch zustand.

 
Blick auf Jarkowice

Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Hermsdorf 1742 zusammen mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Nach der Neugliederung Preußens 1815 gehörte es zur Provinz Schlesien und war ab 1816 dem Landkreis Landeshut eingegliedert, mit dem es bis 1945 verbunden blieb. Zur Unterscheidung von anderen gleichlautenden Ortsnamen erhielt es den Zusatz „Städtisch“. Es bildete eine eigene Landgemeinde und gehörte mit Städtisch Hartau, Michelsdorf und Petzelsdorf zum Amtsbezirk Städtisch Hermsdorf[2], dem 1936 auch die Gemeinde Buchwald eingegliedert wurde. 1939 lebten 951 Einwohner in Hermsdorf.

Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Hermsdorf 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Jarkowice umbenannt. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen. Wegen der abgelegenen Lage wurden nachfolgend zahlreiche Häuser und Gehöfte dem Verfall preisgegeben. 1975–1998 gehörte Jarkowice zur Woiwodschaft Jelenia Góra.

Literatur Bearbeiten

  • Andreas Reuschel: Grüße, von fern und doch ganz nah... Eine Wanderung von Liebau nach Schmiedeberg durch das Golbachtal (Michelsdorf und Hermsdorf städtisch) im östlichen Riesengebirge. Wolfenbüttel 2013.
  • Andreas Reuschel: Wie es doaheeme woar... Eine Wanderung von Liebau nach Schmiedeberg durch das Golbachtal (Michelsdorf und Hermsdorf städtisch) im östlichen Riesengebirge. Wolfenbüttel 2016.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. http://www.territorial.de/ndschles/landesh/gem1908.htm Städtisch Hermsdorf
  2. http://www.territorial.de/ndschles/landesh/sthermsd.htm Amtsbezirk Städtisch Hermsdorf