Jan Wagner (Schriftsteller)

deutscher Schriftsteller

Jan Wagner (* 18. Oktober 1971 in Hamburg) ist ein deutscher Schriftsteller, Lyriker und Übersetzer.

Jan Wagner bei Fokus Lyrik in Frankfurt 2019

Leben und Werk Bearbeiten

Jan Wagner legte sein Abitur im Jahr 1992 an der Stormarnschule in Ahrensburg ab und studierte Anglistik an der Universität Hamburg, am Trinity College (Dublin) und an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo er mit einer Magisterarbeit über die jüngste Generation anglo-irischer Lyriker abschloss. Von 1995 bis 2003 gab er zusammen mit Thomas Girst die internationale Lyrikschachtel Die Außenseite des Elementes heraus. Dieser Offsetdruck war eine Loseblattsammlung, die in einer Schachtel präsentiert wurde, wobei der Leser zum eigenmächtigen Archivieren der enthaltenen Blätter aufgefordert wurde. Vorgestellt wurde unter anderem zeitgenössische persische und niederländische Lyrik. Vorbild für dieses Projekt war Marcel Duchamps Schachtel im Koffer.[1]

Seit dem Erscheinen seines ersten Gedichtbands im Jahr 2001 ist Wagner als freier Schriftsteller, Herausgeber und Übersetzer aus dem Englischen und Amerikanischen tätig. Gedichte wurden in zahlreichen Anthologien (u. a. Der Große Conrady) und Literaturzeitschriften (Akzente, BELLA triste, Sinn und Form, Muschelhaufen) veröffentlicht. Als Kritiker verfasste Wagner Rezensionen für die Frankfurter Rundschau und andere Zeitungen sowie für den Rundfunk. Seit 2009 ist er Mitglied der Bayerischen Akademie der schönen Künste,[2] seit 2010 der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz.[3] Zudem ist er Mitglied der Freien Akademie der Künste in Hamburg und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt. Er war bis zu seinem Austritt 2022 Mitglied des PEN-Zentrums Deutschland[4] und ist Mitgründer des PEN Berlin[5].

Mit Wagners Gedichtband Regentonnenvariationen erhielt 2015 erstmals ein Lyriktitel den Preis der Leipziger Buchmesse.

Jan Wagner lebt seit 1995 in Berlin, seit 2000 im Berliner Ortsteil Neukölln.[6]

Unter dem Motto „Schönes Babel. Europäische Lektüren“ kuratierte Jan Wagner im November 2018 das forum:autoren auf dem Literaturfest München[7] und 2020 das Kölner Poesiefestival Poetica VI, Motto: Widerstand. The Art of Résistance.

Publikationen Bearbeiten

Einzeltitel

Hörspiel

Herausgabe

Übersetzung

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Jan Wagner – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jan Wagner. Vita. In: literaturport.de. In: Literaturport, abgerufen am 20. Juni 2017.
  2. Jan Wagner. In: badsk.de. Bayerische Akademie der Schönen Künste, abgerufen am 24. Februar 2020.
  3. Mitgliedseintrag von Jan Wagner bei der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz, abgerufen am 6. November 2017. –
    ›Festvortrag von Jan Wagner‹. In: adwmainz.de, 20. November 2019, abgerufen am 25. Februar 2020 („seit 2010 Mitglied der Klasse der Literatur und der Musik“).
  4. Mitglieder. In: PEN-Zentrum Deutschland. Abgerufen am 18. Juli 2022 (Jan Wagner nicht mehr verzeichnet).
  5. Liste der 370 Mitgründer:innen. In: penberlin.de. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Juli 2022; abgerufen am 18. Juli 2022.
  6. Jan Wagner gewinnt Leipziger Buchpreis: „Am liebsten schreibe ich in meinem alten Ohrensessel“. In: Der Tagesspiegel. 12. März 2015, abgerufen am 20. Juni 2017.
  7. Jan Wagner kuratiert das forum:autoren 2018. In: literaturfest-muenchen.de. LiteraturSeiten München, 2. Februar 2018, abgerufen am 28. August 2018 (zum 9. Literaturfest München 2018; Quelle: Rathaus Umschau. 24/2018 vom 2. Februar 2018).
  8. Buchinformation. (Memento vom 4. März 2017 im Internet Archive) In: conte-verlag.de.
  9. Nicolas Freund: Die Wiederverwunderung der Welt. Abgerufen am 15. August 2021.
  10. Stipendiaten. In: kuenstlerhof-schreyahn.de, abgerufen am 1. Juli 2017.
  11. Literarische Auszeichnung – Lyriker Jan Wagner erhält Georg-Büchner-Preis. In: Deutschlandfunk. 20. Juni 2017, abgerufen am 20. November 2022.
  12. Autor Jan Wagner erhält Ehrendoktorwürde der Uni Bielefeld. (Memento vom 27. Januar 2022 im Internet Archive) In: wdr.de, 27. Januar 2022, abgerufen am 27. Januar 2022.