Jahrbuch für Internationale Germanistik

Germanische Fachzeitschrift

Das Jahrbuch für Internationale Germanistik ist die älteste germanistische Fachzeitschrift in breiter internationaler Herausgeberschaft und mit vielfach interkulturellen Themen. Unter Germanistik wird hier – in Anlehnung an die Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) – eine weltweite Disziplin verstanden, die sich mit deutscher, niederländischer und skandinavischer Sprache und Literatur (einschließlich Afrikaans und Jiddisch) beschäftigt. Die Zeitschrift erscheint ebenso wie ihre Buchreihen bei Peter Lang. Sie wird seit ihrer Gründung 1969 geschäftsführend von Hans-Gert Roloff in Verbindung mit der Internationalen Vereinigung für Germanistik herausgegeben. Die Redaktion liegt bei Gerd-Hermann Susen in Berlin.

Jahrbuch für Internationale Germanistik

Beschreibung Literaturzeitschrift
Fachgebiet Germanistik
Sprache Deutsch
Verlag Peter Lang
Erstausgabe 1969
Erscheinungsweise zweimal jährlich
Chefredakteur Mun-Yeong Ahn, Laura Auteri, Rudolf Bentzinger, Anil Bhatti, Michael Dallapiazza, Elvira Glaser, Rüdiger Görner, Wolfgang Hackl, Isabel Hernández, Mark L. Louden, Carlotta von Maltzan, Gaby Pailer, Hans-Gert Roloff, Karol Sauerland, Franz Simmler, Paulo Astor Soethe, Jean-Marie Valentin, Maoping Wei, Winfried Woesler
Herausgeber Hans-Gert Roloff
ISSN (Print)
ISSN (online)

Um einen umfassenden Überblick über aktuelle Diskussionen und Richtungen der Disziplin zu geben, besteht das Jahrbuch aus mehreren laufenden Rahmenthemen, die von Themenleitern vorgeschlagen und über mehrere Jahre hinweg betreut werden. Ebenfalls um die Aktualität zu gewährleisten, erscheint das Jahrbuch – entgegen seinem Titel – in zwei Heften pro Jahr.

Geschichte Bearbeiten

Zur Vorgeschichte gehört die Gründung der Internationalen Vereinigung für Germanistik (IVG) im Jahr 1955 in Rom. Die von ihr beförderte Internationalisierung der Germanistik in den 1960er Jahren führte zur Gründung des Jahrbuchs mit der ersten Ausgabe im Jahr 1969. Zur Ergänzung der halbjährlichen Zeitschrift mit ihren Rahmenthemen wurden die Jahrbuchreihen A bis D gegründet, die germanistische Kongressberichte (A), Dissertationen (B), Forschungsberichte (C) und Dokumentation (D) enthalten. Davon erscheinen heute noch die Reihe A (Kongressberichte) und die Reihe C (Forschungsberichte). Am umfangreichsten ist die Reihe A, die regelmäßig unter anderem die Kongresse der IVG, die Internationalen Alfred-Döblin-Kolloquien und die Internationalen Arnold Zweig-Symposien dokumentiert.

Abgeschlossene Rahmenthemen Bearbeiten

Themennr. Rahmenthema Themenleiter, Ort
I Literaturwissenschaft und Linguistik Herbert Penzl, Berkeley/California
II Probleme der Literaturgeschichtsschreibung Leonard Forster, Cambridge
III Nichtfiktionale Literaturgattungen Jost Hermand, Madison/Wisconsin
IV Probleme der neuhochdeutschen Phonologie Herbert Penzl, Berkeley/California
V Ältere deutsche Literatur und Sprache – Warum? Wozu? Wie? Eine Diskussion Hans-Gert Roloff, Berlin
VI Die Literaturwissenschaft und die Medien Friedrich Knilli, Berlin
VII Probleme der deutschen Rechtschreibreform Herbert Penzl, Berkeley/California
VIII Der Dichter als Essayist und Journalist Richard Samuel, Melbourne/Australia
IX Der Begriff des Germanischen Piergiuseppe Scardigli, Firenze
X Literatur in Handel und Herstellung Herbert G Göpfert, München
XI Rhetorik und Literaturwissenschaft Joachim Dyck, Freiburg/Breisgau
XII Stil und Stilkunde Richard Thieberger, Nice
XIII Stand und Aufgaben der Langobardenforschung Piergiuseppe Scardigli, Firenze
XIV Zur Methode und Praxis der Gedichtinterpretation am Beispiel von vier Gedichten Herbert Penzl und Hinrich C. Seeba, Berkeley/California
XV Realismus-Probleme Rolf Tarot, Zürich
XVI Linke Tendenzen in der Germanistik nichtsozialistischer Länder seit 1967 Jost Hermand, Madison/Wisconsin
XVII Stand und Aufgaben der germanistischen Bibliographie Carl Paschek, Frankfurt am Main
XVIII Emblematik und Literaturwissenschaft Holger Homann, Washington
XIX Die Rolle der Frau in der deutschen Literatur Jutta Goheen, Carleton/Ottawa und Katharina Mommsen, Stanford
XX Jugendstil Richard Samuel und Hans-Joachim Pott, Melbourne/Australia
XXI Komik und Lachkultur Björn Ekmann, Kopenhagen
XXII Literatur und Sozialgeschichte Joel Lefebvre, Lyon
XXIII Literatur und Psychologie Albert M. Reh, Amherst/Mass. und Bernd Urban, Mainz
XXIV Deutsche Mundartliteratur Peter Pabisch, Albuquerque/New Mexico
XXV Hochsprache / Umgangssprache / Mundart im Deutschen nach 1945 Herbert Penzl, Berkeley/California
XXVI Probleme der Übersetzung Horst Turk, Göttingen /
Anil Bhatti, New Delhi /
Peter Boerner, Bloomington /
Naoji Kimura, Tokyo /
Moustafa Maher, Kairo /
Erwin Theodor Rosenthal, São Paolo /
Wilhelm Voßkamp, Köln
XXVII Die Germanistik in der einstigen DDR – Leistung und Kritik Bernhard Sowinski, Köln
XXVIII Fragen einer Literaturtypologie Rudolf Bentzinger, Berlin
XXIX Diskussion zur Germanistik-Reform Hans-Gert Roloff, Berlin
XXX Dialog der Disziplinen: Grenzüberschreitende Perspektiven in der Germanistik Reingard Nethersole, Johannesburg
XXXI Neue Generation, Neues Erzählen: Die deutsche Prosa in den siebziger und achtziger Jahren Walter Delabar und Erhard Schütz, Berlin
XXXII Literaturgeschichte, interkulturelle Literaturwissenschaft und lateinische Tradition Wilhelm Kühlmann, Heidelberg / Hans-Gert Roloff, Berlin /
Fritz Wagner, Berlin
XXXIII Literaturlandschaften Hans Joachim Kreutzer, Regensburg
XXXIV Geschlechterrollen in familiären Beziehungen in der deutschen Literatur Ingrid Bennewitz, Bamberg / Thomas Anz, Marburg
XXXV Textkörper – Körpertexte. Diskurse der Jahre 1968–1980 Ulrich Breuer, Jyväskylä
XXXVII Globale Zukunftsperspektiven der deutschen Sprache und der Germanistik Ulrich Ammon, Duisburg
XXXVIII Die europäische Stabreimdichtung Piergiuseppi Scardigli, Firenze
XXXIX Literarische Bibelrezeption Ralf Georg Czapla / Simone Lutz, Tübingen
XLI Wolgadeutsche Literatur Hartmut Fröschle, Stuttgart und Saratow
XLV Poetik nach Celan – Prägungen und Figurationen Rüdiger Görner, London

Laufende Rahmenthemen Bearbeiten

Themennr. Rahmenthema Themenleiter, Ort
XXXVI Wissensmanagement und Researchstrukturen Christiane Caemmerer, Walter Delabar, Jörg Jungmayr,
Hans-Gert Roloff, Berlin
XL Überlieferungsgeschichte – Textgeschichte – Literaturgeschichte Thomas Bein, Aachen
XLII Deutsch-französische Literaturbeziehungen Roman Luckscheiter, Heidelberg / Marcel Krings, Paris
XLIII Deutsch-italienische Literaturbeziehungen Michael Dallapiazza, Bologna
XLIV Krise – oder Zukunft? Die Germanistik gegenüber Literatur – Literaturkritik – Literaturwissenschaft Peter Pabisch, Albuquerque/New Mexico /
Hans-Gert Roloff, Berlin
XLVI Frühformen der Universitäts-Germanistik Rudolf Bentzinger, Berlin
XLVII Interkulturalität im deutschsprachigen Literaturgeschehen Michael Dallapiazza, Bologna /
Peter Pabisch, Albuquerque/New Mexico
XLVIII Zwischen Skylla und Charybdis? – Forschung, Wissenschaftsverlage und Web 2.0 Ulrich Seelbach, Bielefeld
XLIX Von Spanien nach Deutschland und umgekehrt: Transkulturelle Beziehungen im 18. Jahrhundert Isabel Hernández, Madrid
L Deutsch-chinesische Literaturbeziehungen Rita Unfer Lukoschik, Peking
LI Die Auslandsgermanisten und ihr Mittelalter Nathanael Busch / Andrea Schindler, Bamberg /
Robert Schöller, Bern
LII Zeitschriftenforschung Wolfgang Hackl / Thomas Schröder, Innsbruck
LIII Tagebuchforschung Angela Reinthal / Gerd-Hermann Susen, Berlin
LIV Zum Stand der deutschen Sprache und Kultur in nicht-deutschsprachigen Ländern wechselnde Themenleiter
LV Deutsch-japanische Komparatistik im weltkulturellen Kontext Stefan Keppler-Tasaki / Yuji Nawata / Akane Nishioka / Thomas Pekar
LVI Deutsch-polnische Literaturbeziehungen Marion Brandt, Maria Gierlak, Karol Sauerland
Neueste deutschsprachige Literatur Michael Dallapiazza

Ausgaben Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten