Jürgen von der Lippe
Jürgen von der Lippe (* 8. Juni 1948 in Bad Salzuflen als Hans-Jürgen Hubert Dohrenkamp) ist ein deutscher Fernsehmoderator, Entertainer, Schauspieler, Hörbuchsprecher, Musiker, Komiker und Autor.
Leben und WirkenBearbeiten
WerdegangBearbeiten
Hans-Jürgen Hubert Dohrenkamp wurde als einziges Kind des Barmixers Hans Dohrenkamp (1913–2006) und dessen Ehefrau Elfriede Dohrenkamp (1926–1998) geboren und verbrachte seine ersten beiden Lebensjahre in Bad Salzuflen. Sein späterer Künstlername Jürgen von der Lippe bezieht sich auf seine Heimat Lippe.[1] Die Familie übersiedelte 1950 nach Aachen, wo er das Kaiser-Karls-Gymnasium besuchte.[2] Er sang im Schulchor und lernte Blockflöte.[3] Seinen ersten musikalischen Auftritt hatte er beim Schulball 1964, nachdem er bereits 1962 die Rolle des Polybios in einer Aufführung von Herkules und der Stall des Augias vor 600 Zuschauern gespielt hatte.[4] Während seiner Schulzeit war er Messdiener in der römisch-katholischen Kirche,[5] heute ist er bekennender Agnostiker.[6]
Nach dem Abitur im Jahr 1966 absolvierte er von 1967 bis 1970 als Reserveoffizieranwärter die Offizierausbildung bei der Fernmeldetruppe der Bundeswehr, die er im Dienstgrad eines Leutnants abschloss.[7] Während dieser Zeit erlernte er das Gitarrespiel[3] und begann anschließend mit dem Singen aktueller Folklore, etwa Cat Stevens, Donovan oder Bob Dylan. Sein großes Vorbild wurde Ulrich Roski.
Von der Lippe bewarb sich bei mehreren Zeitungen um ein Volontriat, wo man ihm zu einem geisteswissenschaftlichen Studium riet. 1970 schrieb er sich an der RWTH Aachen für einen Lehramtsstudiengang der Germanistik, Philosophie und Linguistik ein, um gegebenenfalls Studienrat zu werden.[8] Ab dem zweiten Semester bekam er eine viertel Stelle als Tutor und unterrichtete Deutsch für ausländische Studenten.[3] 1973 setzte er sein Studium an der TU Berlin fort.[8] Da die Fächerkombination in West-Berlin nicht lehramtsfähig war, schloss er das Studium nicht ab und erhielt eine halbe Stelle als Tutor.
Seit 1973 tritt von der Lippe mit Bühnenprogrammen und als Solomusiker auf. Für seine Programme entwickelte er mehrere Figuren. Seine Karriere im Fernsehen startete 1980. Zudem wirkte er in Filmen mit und als Sprecher von Hörbüchern. Als Autor veröffentlichte er mehrere Bücher.
Am 9. Juni 2018 präsentierte Jörg Pilawa die abendfüllende Show Mensch, Jürgen! von der Lippe wird 70, mit der die ARD zum 70. Geburtstag gratulierte.[9]
PrivatlebenBearbeiten
In erster Ehe heiratete von der Lippe 1983 die Lehrerin Anne Dohrenkamp, die er bereits 1980 kennengelernt hatte. Die Ehe wurde nach kurzer Zeit geschieden. Von 1986 bis 1988 war er mit der Moderatorin Margarethe Schreinemakers verheiratet. Beide Ehen blieben kinderlos.[8] Heute ist er wieder mit seiner ersten Ehefrau liiert und lebt in Berlin.[10]
Von der Lippe ist begeisterter Zauberkünstler und Mitglied des Vereins Magischer Zirkel von Deutschland.[11] Ab 1998 betrieb er für kurze Zeit das Zaubergeschäft Lippes Magic Store in den Kölner WDR Arkaden.[12]
Wirken als BühnenkünstlerBearbeiten
Gebrüder BlattschussBearbeiten
1973 sprach von der Lippe unter anderem mit fünf Liedern von Ulrich Roski und zwei eigenen in der Gaststätte GO-IN (einem Folk-Club in der Bleibtreustraße in Charlottenburg) vor, wo er in den folgenden Jahren regelmäßig auftrat. Außerdem schrieb er Manuskripte für Hörfunk und Zeitungen. Im GO-IN kam es 1976 zu einem gemeinsamen Auftritt von Hans Werner Olm, Beppo Pohlmann, Jürgen von der Lippe und Harald Gribkowsky mit einem Programm aus bekannten Popsongs mit neuen Texten. Nach dem großen Erfolg dieses Programms beschlossen die Künstler, unter dem Namen Blattschuss weiter gemeinsam aufzutreten, dabei sahen sie sich als Musikkabarettisten. Es folgte die Veröffentlichung der ersten LP unter dem Namen Gebrüder Blattschuss. Bei der Sendereihe Sender Zitrone des WDR-Hörfunks mit Hermann Hoffmann ersetzten die Gebrüder Blattschuss mit ihrem Blattschuss-Magazin Insterburg & Co. Der Erfolg führte zu vereinzelten Auftritten in Westdeutschland.[4] Für das 1978 veröffentlichte zweite Album schrieb von der Lippe zusammen mit Beppo Pohlmann die meisten Titel.[13]
Im Sommer 1978 verließ von der Lippe die Band und trat fortan mit eigenen Bühnenprogrammen auf. Kurz nach seinem Ausstieg erlangten die Gebrüder Blattschuss mit dem Titel Kreuzberger Nächte, zu dem er selbst vier Textzeilen beigetragen hatte, bundesweite Bekanntheit.[4]
BühnenprogrammeBearbeiten
Seit dem Ausstieg aus Gebrüder Blattschuss steht von der Lippe regelmäßig als Solokünstler auf der Bühne. Er versuchte lange Zeit vergeblich, in der DDR aufzutreten; erst 1989 wurden drei Konzerte genehmigt, im Admiralspalast und im Kino International, die sehr erfolgreich waren. Es kam sowohl vor als auch nach der Wende zu zahlreichen Begegnungen mit Künstlern wie zum Beispiel Bettina Wegner, Tamara Danz, Veronika Fischer, Barbara Thalheim oder Hauff und Henkler.[4]
Die Bühnenprogramme werden regelmäßig im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlt. In seinen Bühnenprogrammen seziert von der Lippe Merkwürdigkeiten und Begebenheiten des Alltags und nimmt diese auf die Schippe. Meist trägt er dabei Hawaiihemden, sein persönliches Kennzeichen. Er nutzt oft die Gegebenheiten der deutschen Sprache mit ihren vielen Fremdwörtern und Synonymen. Hauptthemen seiner Programme sind die Ehe, die Beziehung zwischen Mann und Frau, Verhaltensweisen von Menschen in bestimmten Situationen und als autobiographisch dargebotene fiktive Szenen aus seiner Kinder- und Jugendzeit, meist mit der Kernfigur Udo Lohmeier – seinem erfundenen Erzfeind aus frühen Tagen. Auch aktuelle Geschehnisse bringt er in seine Programme, mit denen er zahlreiche Tourneen unternahm, mit ein.
Als Running Gag erwiesen sich im Laufe der Jahre von der Lippes Parodien bekannter deutscher Persönlichkeiten aus dem Showgeschäft, vor allem die von Udo Lindenberg, Peter Maffay und Helge Schneider. Maffay war über die auf ihn bezogene Parodie verärgert, in der aus Rumänen Muränen wurden.
FigurenBearbeiten
Im Laufe seiner Karriere erfand Jürgen von der Lippe etliche Kunstfiguren, die er immer wieder in Radiobeiträgen, Liedern und Bühnenprogrammen einbaut, in Letzteren spielt er sie auch mit Kostüm.
Die Karikatur eines katholischen Geistlichen „Hochwürden“, der sich mit kindlicher Naivität – meist in sexueller Hinsicht – Gedanken über den Sinn menschlicher Verhaltensweisen macht und seinen als Predigt gedachten Vortrag stets mit Meine lieben Schafe … beginnt, vertont mit Schafblöken.
Die Figur „Hubert Lippenblüter“ ist Postbeamter in einer mittleren Kleinstadt im Sauerland, die von der Lippe in der entsprechenden Mundart darstellt. Lippenblüter wird stets als „der letzte Junggeselle des Sauerlandes“ beschrieben, der sich der Avancen verschiedener Damen seiner Umgebung erwehren muss. Seine besten Freunde sind „Husemanns Willi“, Betreiber eines lokalen Sportgeschäfts, und die Lehrerin Fräulein Liesenkötter, zu der Lippenblüter ein gespaltenes Verhältnis pflegt. Obwohl beide eigentlich wollen, kommen die leicht emanzipierte Erzieherin und der leicht tollpatschige Sofapatriarch nie auf einen Nenner. Schauplatz der meisten Geschehnisse ist die Stammkneipe aller, der „Kühle Grund“. Seine Schilderungen beendet Hubert stets mit „In diesem Sinne!“. Da Lippenblüter in den Bühnenprogrammen nur spärlich auftritt, hat von der Lippe dessen weitere Abenteuer in einem Buch In diesem Sinne, Ihr Hubert Lippenblüter – Erlebnisse eines Junggesellen niedergeschrieben.
Die Figur des „Kalle“ ist eine Mischung aus Prolet, Heavy-Metal-Fan und resozialisiertem Häftling mit einem die Selbstjustiz tangierenden Hang zur Gewalttätigkeit. Er stammt sprachlich aus dem Berliner Raum und beginnt seinen Vortrag immer mit „Laff änd pies, wa?!“, womit love and peace gemeint ist. Kalle dient von der Lippe meist als Ventil für den harten und schwarzen Humor, der unter die Gürtellinie zielt.
SolomusikerBearbeiten
Lieder aus dem Bühnenprogramm wurden auch als Schallplatte veröffentlicht. Daraufhin trat Jürgen von der Lippe im August 1980 zum ersten Mal in der ZDF-Hitparade auf, insgesamt wurden es acht Auftritte. Im Juli und im August 1987 belegte er mit seinem größten musikalischen Erfolg Guten Morgen, liebe Sorgen den ersten Platz. Daraufhin hätte er das Lied am liebsten aus seinem Bühnenprogramm genommen, weil nun alle Zuschauer den Text kannten und von ihm nicht mehr überrascht werden konnten. Das ging aber nicht, denn sie kamen auch wegen dieses Titels.
1991 trat er auch in der Volksmusiksendung von Carmen Nebel auf. Viele Lieder entstanden zusammen mit Wendelin Haverkamp, einem ehemaligen Mitschüler.
FernsehshowsBearbeiten
ARDBearbeiten
Jürgen von der Lippes Fernseh-Karriere begann 1980 mit der WDR-Show WWF-Club, die er als Moderator gemeinsam mit Marijke Amado und Frank Laufenberg als 50-minütige Live-Sendung präsentierte. In den ersten 158 Folgen spielte er den Hausmeister. Dabei veranstaltete er auch die WWF-Witzparade. Er bat die Zuschauer Witze einzusenden und las dann die besten vor. 1984 wurde er von Jürgen Triebel abgelöst, um mit So isses eine eigene Show zu beginnen.
Seine Show So isses lief von 1984 bis 1989, im Wesentlichen eine Talkshow mit skurrilen, meist unbekannten Gästen, die nacheinander befragt wurden. Mit ihr wurden Gerd Dudenhöffer und der Kameramann Günni bekannt. Letzterer, indem er mit einer Handkamera auf die Bühne kam, um Zuschauergeschenke in Nahaufnahme zu zeigen. Von der Lippe legte großen Wert darauf, nur Gäste einzuladen, die ihm gefielen. Der WDR strahlte So isses insgesamt 56-mal in seinem Dritten Programm live aus, mit einer Einschaltquote bis zu 34 % als erfolgreichste Sendereihe. Nach und nach übernahmen weitere dritte Programme die Show.[4]
In der 45-minütigen Personalityshow Netter geht's nicht, gesendet im Dezember 1983 in der ARD, trat von der Lippe als Operettenstar, Boxer sowie Pfarrer auf, parodierte Udo Lindenberg und sprach mit Mike Krüger über Bundeswehr-Erlebnisse. Die Regie führte Klaudi Fröhlich. Es war an eine zweite Folge, sogar an eine unregelmäßige Folge gedacht, die aber nicht zustande kam.[14]
Parallel zur Show So isses präsentierte von der Lippe von 1986 bis 1988 zusätzlich sechs Mal im Jahr die Show Donnerlippchen – Spiele ohne Gewähr im Ersten Programm der ARD als deutsche Variante der englischen Show Game for a Laugh. Die Show erwies sich von Beginn an als großer Erfolg, 1988 sogar mit der höchsten Einschaltquote aller ARD-Shows.[4] Donnerlippchen machte von der Lippe deutschlandweit bekannt. Nach 15 Ausgaben beendete er die Reihe, woraufhin ihn der Programmchef bat: „Dann lassen Sie sich mal was Neues einfallen!“ Das war dann Geld oder Liebe.[4]
Zwischen 1989 und 2001 führte von der Lippe durch die Spielshow Geld oder Liebe, ebenfalls im Ersten Programm. Die gemeinsam mit Wendelin Haverkamp entwickelte Show stellte den Höhepunkt seiner Karriere dar. Sie wählten die Spiele, die Musik und die Kandidaten selbst aus. Gemeinsam erhielten sie für die Show den Grimme-Preis; 1989 erhielt die Show die Auszeichnung Saure Gurke in der Kategorie „Trostpreis“[4]
In der 45-minütigen Überraschungstalkshow Wat is? spielte der Kameramann Günni erneut eine Rolle. Er stand diesmal zwar hinter einer gewöhnlichen fahrbaren Fernsehkamera, aber vor Beginn eines Gesprächs kam von der Lippe zu ihm und erhielt einen Zettel, auf dem der nächste Gast kurz beschrieben wurde. Auch sagte Günni einige Worte über das Kommende. Die Show lief von 1995 bis 2000 wöchentlich im Ersten, hinzu kamen 2005 einige Ausgaben Wat is? – Jetzt neu!, insgesamt entstanden 193 Folgen. Wie es heißt, konnte sich von der Lippe nicht vorbereiten. Dadurch habe er sich „ganz auf die oft verschlungenen Pfade des Gastes einlassen“ können. Das habe erfrischend gewirkt und wohl zur Beliebtheit der Sendung beigetragen.[4]
Von der Sendereihe Was liest du? strahlte das WDR Fernsehen zwischen 2003 und 2010 jedes Jahr 30- oder 45-minütige Episoden aus. In jeder Sendung begrüßte von der Lippe einen prominenten Gast, der jeweils ein komisches Buch vorstellte. Im Jahr 2014 wurden noch zwei Sonderausgaben produziert.
2008 war er auf Comedy Central mit der Sendung Frag den Lippe und von 2008 bis 2011 im MDR Fernsehen mit Frei von der Lippe zu sehen.
2017 wechselte von der Lippe zu Youtube und produziert seine Büchersendung seitdem als Lippes Leselust auf eigene Kosten im Kabarett Die Wühlmäuse.
PrivatfernsehenBearbeiten
Seit 2000 ist von der Lippe auch für private Sender tätig.[15] Das von ihm entwickelte Konzept Blind date endete jedoch bereits nach zwei Ausgaben wegen schlechter Zuschauerzahlen.[7] Von 2005 bis 2007 spielte er in der Comedyserie Schillerstraße den Vater von Cordula Stratmann. Außerdem moderierte er die Sat.1-Comedyshow Die Meister der Comedy und den Comedy-Jahresrückblick Wer zuletzt lacht!.[16] Von 2006 bis 2007 war er Spielleiter der Show Extreme Activity auf ProSieben, was ihm den zweiten Grimme-Preis einbrachte. Die Show wurde aber Ende 2006 von Samstag auf Dienstag verlegt, woraufhin sie Zuschauer verlor und schließlich endete.[15]
2011 präsentierte von der Lippe die Sat.1-Spielshow Ich liebe Deutschland, von der sechs Ausgaben entstanden. Ihm gefiel nicht, dass es Aufzeichnungen waren; denn der magische Moment sei im Zweifelsfall aus zeitlichen Gründen rausgeschnitten worden, allerdings nur beim Moderator, weil die Punkte der Kandidaten im Spiel gezählt wurden. Wenn dann eine Pointe wegfiel, habe er sich geärgert, weil er um die Früchte seiner Arbeit gebracht worden sei.[15]
BuchautorBearbeiten
Jürgen von der Lippe fasste zunächst vorgelesene und unveröffentlichte Witze aus der WWF-Witzparade sowie die Geschichten seiner Figur „Hubert Lippenblüter“ jeweils in einem Taschenbuch zusammen. Für Das witzigste Vorlesebuch der Welt sammelte er Texte von Horst Evers, Dietmar Wischmeyer, Frank Goosen, Harald Martenstein, David Sedaris, Katinka Buddenkotte, Guido Mingels, Fanny Müller, Kai Karsten, Linus Reichlin, Tilman Spengler und P. J. O’Rourke.
Schönen Abend war eine Zusammenarbeit mit dem Zauberkünstler Ingo Oschmann, es enthält Vorschläge für Gastgeber, um einen perfekten Abend zu gestalten. Sie reichen vom Menü mit Getränken über Zaubertricks und Spiele bis hin zu Geschichten und Witze zum Vortragen.
Sie und Er war eine Zusammenarbeit mit Monika Cleves, ehemals Spieleautorin bei Geld oder Liebe; es werden zu vorgegebenen Themen in jeweils zwei Texten die männliche und die weibliche Sicht dargestellt. Verkehrte Welt enthält 52 humorvolle Geschichten, die zusammen mit Monika Cleves entstanden. Der Krankentröster ist eine E-Mail-Korrespondenz mit Gaby Sonnenberg, einer weiteren Spieleautorin von Geld oder Liebe, während sie im Krankenhaus liegt.
Beim Dehnen singe ich Balladen, Der König der Tiere und Sex ist wie Mehl sind Sammlungen von Geschichten und Glossen. Mit Nudel im Wind schrieb er einen Roman. Kerzilein, kann Weihnacht Sünde sein? – Ein Buch, das Sie sich schenken können enthält weihnachtliche Geschichten von Jürgen von der Lippe und Klaus De Rottwinkel, illustriert von Tim Posern.
FilmBearbeiten
Im Jahr 1994 spielte von der Lippe in der Komödie Nich’ mit Leo in einer Dreifachrolle einen katholischen Pfarrer, einen Bordellchef und einen Fremdenlegionär. Er hatte auch das Drehbuch geschrieben. 2004/2005 folgte die Hauptrolle des Pfarrers Erdmann in der Comedyserie Der Heiland auf dem Eiland auf RTL. Dabei habe eine nach seiner Meinung humorfreie Redakteurin die „besseren“ Drehbücher abgelehnt; trotzdem habe es Spaß gemacht.
RadioBearbeiten
In der Unterhaltung am Wochenende, einer kabarettistischen Radiosendung am Samstag von 16 Uhr bis 18 Uhr, nahm von der Lippe eine Zeit lang teil, bis die Zusammenarbeit endete, weil dem Redakteur die zu häufigen sexuellen Witze missfielen.[17] Zu von der Lippes Grundsätzen gehört aber das chinesische Sprichwort: „Jeden Tag ein obzönes Wort erhöht Glück und Lebensdauer.“[18]
DiskografieBearbeiten
Chartplatzierungen Erklärung der Daten | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Alben[19][20] | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Singles | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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- 1977: Dümmer als Du denkst! (mit Gebrüder Blattschuss)
- 1977: Sing was Süßes
- 1978: Bla-Bla-Blattschuss (mit Gebrüder Blattschuss)
- 1978: Nicht am Bär packen!
- 1979: Extra Drei
- 1980: Zwischen allen Stühlen
- 1982: Kenn’Se den?
- 1983: Ein Mann Show
- 1985: Teuflisch gut! (LP-Titel; als CD veröffentlicht unter Man kann nicht immer Sieger sein)
- 1987: Guten Morgen, Liebe Sorgen
- 1989: Is was
- 1990: Humor ist Humor
- 1992: König der City
- 1995: Der Blumenmann
- 1998: Männer, Frauen, Vegetarier
- 1999: Die andere Seite
- 2001: Große Männer (Best-Of-Sampler)
- 2001: So bin ich
- 2004: Alles was ich liebe
- 2006: Man kann nicht immer Sieger sein (von Convoy - Karussell)
- 2006: Sie und Er
- 2008: Das Beste aus 30 Jahren
- 2009: Der witzigste Vorleseabend der Welt (live, mit Carolin Kebekus und Jochen Malmsheimer)
- 2010: Verkehrte Welt: Inszenierte Lesung
- 2011: So geht’s
- 2011: So geht’s – Wortschätze aus seinem Live-Programm
- 2014: Ist das ein Witz? Vol. 2: Kommt ein Komiker zum Arzt … (live, mit Eckart von Hirschhausen)
- 2015: Beim Dehnen singe ich Balladen (live, mit Carolin Kebekus und Jochen Malmsheimer)
- 2017: Wie soll ich sagen?
- 2017: Der König der Tiere (live, mit Nora Tschirner und Max Giermann)
BuchpublikationenBearbeiten
- WWF-Witzparade. Gesendetes u. Nicht-Gesendetes. VISTAS-Verlag, Berlin 1984, ISBN 3-89158-009-6.
- In diesem Sinne, ihr Hubert Lippenblüter! Erlebnisse eines Junggesellen. Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1987, ISBN 3-499-15859-0.
- Witzkiste. Heyne, München 1994, ISBN 3-453-04755-9.
- Witz-Parade. Heyne, München 1998, ISBN 3-499-15859-0.
- Wie rede ich mich um Kopf und Kragen? anecken in jeder Runde. Goldmann, Reinbek bei Hamburg 1999, ISBN 3-499-15859-0.
- Schönen Abend! geben Sie richtig Gast: kochen, spielen, zaubern mit Freunden. Eichborn, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-8218-5452-6.
- Sie und Er. Botschaften aus parallelen Universen. Eichborn, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-8218-4943-6.
- Noch viel mehr von Sie und Er. neue Botschaften aus parallelen Universen. Eichborn, Frankfurt am Main 2008, ISBN 978-3-8218-4970-6.
- Jürgen von der Lippe (Hrsg.): Das witzigste Vorlesebuch der Welt. Eichborn, Frankfurt am Main 2009, ISBN 978-3-8218-6056-5.
- Verkehrte Welt. Blanvalet, München 2012, ISBN 978-3-442-37802-9.
- Der Krankentröster. Knaus, München 2014, ISBN 978-3-442-74858-7.
- Beim Dehnen singe ich Balladen. Geschichten und Glossen. Knaus, München 2015, ISBN 978-3-8135-0658-7.
- Der König der Tiere: Geschichten und Glossen. Mit einer eingeschmuggelten Geschichte von Torsten Sträter. Knaus, München 2017, ISBN 978-3-8135-0730-0.
- Nudel im Wind. Roman. Penguin Verlag, München 2019, ISBN 978-3-328-60077-0.
- Sex ist wie Mehl. Geschichten und Glossen. Penguin Verlag, München 2022, ISBN 978-3-328-60216-3.
- Kerzilein, kann Weihnacht Sünde sein? ein Buch, das Sie sich schenken können. Penguin Verlag, München 2022, ISBN 978-3-8135-0511-5.
Hörbücher (Auswahl)Bearbeiten
- Propeller-Opa von David Walliams, Argon Verlag, 2017, ISBN 978-3-8398-4154-9.
- Max Murks. Schwimmkurs mit Hai von Fee Krämer, Argon Verlag, 2018, ISBN 978-3-8398-4169-3.
- Nudel im Wind (Autorenlesung), Random House Audio, 2019, ISBN 978-3-8371-4451-2.
- Merdyns magische Missgeschicke – Zaubern will gelernt sein! von Simon Farnaby, Argon Verlag, 2021, ISBN 978-3-8398-4263-8.
- Sex ist wie Mehl, Random House Audio, 2022, ISBN 978-3-8371-5779-6.
- Merdyns magische Missgeschicke – Die Rache des Vandalen von Simon Farnaby, Argon Verlag, 2022, ISBN 978-3-8398-4285-0.
FilmografieBearbeiten
FernsehsendungenBearbeiten
- 1980–1984: WWF Club (WDR Fernsehen, 158 Folgen)
- 1981: Von Mey bis Meinecke (Show, Das Erste)
- 1983: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie) Folge: Die Karpfenbeichte
- 1983–1984: Showstart (Show, Das Erste, 3 Folgen)
- 1983: Netter geht’s nicht (Show, Das Erste)
- 1983: Voll ins Leben (WDR Fernsehen, 3 Folgen)
- 1984: Geschichten aus der Heimat (Fernsehserie) Folge: Die Läutseligen
- 1984–1989: So isses (WDR Fernsehen, 56 Sendungen)
- 1985, 1987: Die Goldene Eins (Das Erste, 20 Folgen)
- 1986–1988: Donnerlippchen (Spielshow, Das Erste, 15 Folgen)
- 1988: In diesem Sinne – Ihr Jürgen von der Lippe (Bühnenprogramm, Das Erste, 2 Folgen)
- 1989–2001: Geld oder Liebe (Spielshow, Das Erste, 90 Folgen)
- 1992: Hast Du Worte (Spielshow, WDR Fernsehen, 23 Folgen)
- 1992–1994: Lippes Lachmix (Comedy, WDR Fernsehen, 8 Folgen und 4 Specials)
- 1992: Ist mir das peinlich – Reinhard Mey wird 50! (Überraschungsshow, WDR Fernsehen)
- 1995–1997: Lippes Lachmix live (Comedy, SFB1/WDR Fernsehen, 6 Folgen und 3 Specials)
- 1995–2000: Wat is? (Überraschungstalkshow, WDR Fernsehen/Das Erste, 188 Folgen)
- 1997: Der Blumenmann (Bühnenprogramm, Das Erste, 2 Folgen)
- 2000: Männer. Frauen. Vegetarier (Bühnenprogramm, Sat.1)
- 2000: Ja uff erstmal... – Winnetou unter Comedy-Geiern – WDR „Lange Nacht“ im WDR Fernsehen und Rundfunk. Prominente Comedians lesen Winnetou
- 2001: Blind Dinner (Talk- & Spielshow, Sat.1, 4 Folgen)
- 2001–2005: Wer zuletzt lacht (Comedy-Jahresrückblick, Sat.1)
- 2002: Hart & Heftig (Comedy, Sat.1, 2 Folgen)
- 2003–2008: Genial daneben, Sat.1 (19 Folgen)
- 2003–2010: Was liest du? (Literarische Comedy, WDR Fernsehen)
- 2003: Jetzt ist Kachelamm dran (Talkshow, MDR Fernsehen)
- 2004–2005: Der Heiland auf dem Eiland (Sitcom, RTL, 14 Folgen)
- 2004: Lippe blöfft (Spielshow, Das Erste, 3 Folgen)
- 2005: Wat is? – Jetzt neu! (5 Folgen)
- 2005–2007: Schillerstraße (Improvisations-Comedy, Sat.1)
- 2006: Die Meister der Comedy (Comedyshow, Sat.1)
- 2006–2007: Extreme Activity (Spielshow, ProSieben)
- 2007: Alles, was ich liebe (Bühnenprogramm, Sat.1, 3 Folgen)
- 2008: Frage den Lippe (Panel-Show auf Comedy Central)
- 2008: Frei von der Lippe (Show um die deutsche Sprache im MDR-Fernsehen)
- 2009: In aller Freundschaft (Folge 428)
- 2011: Ich liebe Deutschland (Comedy-Quiz-Show, 6 Folgen, Sat.1)
- 2012: Dalli Dalli (Quiz-Show, NDR)
- 2012–2022: Der Quiz-Champion, ZDF (6 Folgen)
- 2015: Tiere wie wir (Quiz-Show, Sat.1))[21]
- 2015: Vier Unschuldige und ein Todesfall (Krimi-Rate-Show, RBB, 2. Staffel), Moderation und Showmaster[22]
- 2016: Neo Magazin Royale, ZDFneo
- 2017–2018, 2022: Lippes Leselust (Literarische Comedy, YouTube)[23][24]
- 2017: Genial daneben, Sat.1 (2 Folgen)
- 2018: Wie soll ich sagen (Bühnenprogramm, WDR)
- 2018: Mensch Jürgen! von der Lippe wird 70, ARD
- 2020: Nicht dein Ernst!, WDR
- 2020: Genial oder Daneben?, Sat.1 (2 Folgen)
- 2020: Kölner Treff, WDR (Sondersendung zum 40. Geburtstag des WWF Club, in der auch seine ehemaligen WWF-Club-Kollegen Marijke Amado, Frank Laufenberg und Jürgen Triebel zu Gast waren)[25]
- 2020: Wer weiß denn sowas?, Das Erste
- 2020: Klein gegen Groß – Das unglaubliche Duell, Das Erste
- 2020–2022: Da kommst Du nie drauf!, ZDF (2 Folgen)
- 2021: Genial daneben, Sat.1 (2 Folgen)
- 2021: I Can See Your Voice, RTL (Teilnehmer im Rateteam)
- 2021–: Na siehste! – Das TV-Kult-Quiz mit Elton, NDR Fernsehen (Teilnehmer im Rateteam)[26]
- 2021: Gefragt – Gejagt, Das Erste
- 2021: Tietjen campt – mit Jürgen von der Lippe auf Fehmarn (NDR Doku)
- 2021: Der Quiz-Champion – Das Spenden-Special, ZDF
FilmeBearbeiten
- 1984: Zwei Nasen tanken Super (Gastrolle als Restaurantleiter)
- 1989: Asterix – Operation Hinkelstein (Synchronsprecher „Asterix“)
- 1994: Nich’ mit Leo
- 1999: Tobias Totz und sein Löwe (Synchronsprecher „Tobias Totz“)
AuszeichnungenBearbeiten
- 1982: Liederpfennig
- 1987: Goldener Löwe von RTL für Guten Morgen, liebe Sorgen
- 1988: Bronzene Kamera, Publikumspreis Kategorie Comedy
- 1992: Telestar für Geld oder Liebe
- 1993: Goldene Kamera in der Kategorie Bester Moderator für Geld oder Liebe
- 1994: Adolf-Grimme-Preis für Geld oder Liebe (zusammen mit Wendelin Haverkamp)
- 1996: Bambi für TV Moderation
- 1999: Echo für Mediamann des Jahres
- 2006: Deutscher Comedypreis – Ehrenpreis
- 2007: Adolf-Grimme-Preis für Extreme Activity
- 2007: Goldene Romy für Extreme Activity
- 2008: Münchhausen-Preis der niedersächsischen Kleinstadt Bodenwerder
- 2008: Ehrenmitgliedschaft im Verein Deutsche Sprache
- 2009: Das große Kleinkunstfestival Ehren-Preis
- 2013: Bremer Comedypreis (Ehrenpreis)
- 2015: Prix Pantheon Sonderpreis Reif und Bekloppt für das Lebenswerk
- 2015: Jürgen von Manger-Preis für ein Lebenswerk[27]
- 2018: Album: Der witzigste Vorleseabend der Welt (DE: Gold (Hörbuch-Award))
- 2019: Deutscher Fernsehpreis – Ehrenpreis der Stifter (für sein Lebenswerk)[28]
- 2019: Morenhovener Lupe[29]
- 2022: Hörbuch: Beim Dehnen singe ich Balladen (DE: Gold (Hörbuch-Award))
LiteraturBearbeiten
- Jürgen von der Lippe: Komiker. Klugscheisser. Koch. Kurz & Bündig, Frankfurt am Main 2018, ISBN 978-3-907126-04-2.
WeblinksBearbeiten
- Jürgen von der Lippe in der Internet Movie Database (englisch)
- Literatur von und über Jürgen von der Lippe im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Offizielle Homepage von Jürgen von der Lippe
- Jürgen von der Lippe über den Philosophen Epikur (Beitrag in dradio.de am 6. Februar 2007)
- Künstleragentur
- Jürgen von der Lippe in der Deutschen Synchronkartei
EinzelnachweiseBearbeiten
- ↑ Henning Richter: JÜRGEN VON DER LIPPE - Lippling Deutschland. Abgerufen am 1. September 2011.
- ↑ Berliner Morgenpost: Jürgen von der Lippe. 23. Januar 2008, abgerufen am 31. Januar 2023.
- ↑ a b c Bayerischer Rundfunk: Fernsehmoderator, Entertainer und Schauspieler: Lippe, Jürgen von der. 10. Juni 2013 (br.de [abgerufen am 18. Januar 2023]).
- ↑ a b c d e f g h i Komiker. Klugscheisser. Koch. Kapitel 2 Die Karriere
- ↑ Von den Altarstufen auf die Showbühne: Viele Promis waren Messdiener. In: FAZ.NET. (faz.net [abgerufen am 18. Januar 2023]).
- ↑ Hanno Gerwin: Was Deutschlands Prominente glauben. Goldmann, München 2006, ISBN 3-442-15420-0, S. 121.
- ↑ a b FOCUS Online: „Ja, ich bin Freizeitklugscheißer“. Abgerufen am 12. Dezember 2021.
- ↑ a b c Komiker. Klugscheisser. Koch. Kapitel 1 Von Lippe nach Berlin
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- ↑ TEGTMEIERS ERBEN 2015 (Memento vom 16. Januar 2016 im Internet Archive)
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- ↑ Kleinkunst: Das Programm der Morenhovener Kabarett-Tage steht. In: General-Anzeiger Bonn. 8. August 2019, abgerufen am 18. Januar 2023.
Personendaten | |
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NAME | Lippe, Jürgen von der |
ALTERNATIVNAMEN | Dohrenkamp, Hans-Jürgen Hubert (wirklicher Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Fernsehmoderator, Entertainer, Schauspieler, Musiker und Komiker |
GEBURTSDATUM | 8. Juni 1948 |
GEBURTSORT | Bad Salzuflen |