Ján Klimko

tschechoslowakischer nordischer Kombinierer

Ján Klimko (* 30. Juli 1960 in Zlatá Baňa, Okres Prešov) ist ein ehemaliger tschechoslowakischer Nordischer Kombinierer und heutiger Trainer. Er nahm an zwei Olympischen Winterspielen teil und war in den 1980er Jahren der erfolgreichste Kombinierer der Tschechoslowakei.

Ján Klimko
Nation Tschechoslowakei Tschechoslowakei
Geburtstag 30. Juli 1960 (63 Jahre alt)
Geburtsort Zlatá BaňaTschechoslowakei
Größe 175 cm
Karriere
Verein SVS Ruda Hvežda Štrbske Pléso
Trainer Petr Škvaridlo
Vladimír Seidl
Tomáš Kučera
Nationalkader seit 1979
Status zurückgetreten
Karriereende 1989
Medaillenspiegel
Universiade Medaillen 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Nationale Medaillen 10 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Universiade
Gold 1987 Štrbské Pleso Einzel
Tschechoslowakische MeisterschaftenVorlage:Medaillen_Wintersport/Wartung/unerkannt
Bronze 1978 Štrbske Pléso Junioren
Gold 1981 Harrachov Einzel
Gold 1982 Štrbske Pléso Einzel
Gold 1983 Harrachov Einzel
Gold 1984 Štrbske Pléso Einzel
Gold 1985 Šumavě Einzel
Gold 1985 Štrbske Pléso Team
Gold 1986 Štrbske Pléso Einzel
Gold 1986 Štrbske Pléso Team
Gold 1987 Plaveč Einzel
Gold 1987 Plaveč Team
Silber 1989 Harrachov Team
Platzierungen im Weltcup
 Debüt im Weltcup 17. Dezember 1983
 Gesamtweltcup 16. (1986/87)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzel 0 0 1
 

Werdegang Bearbeiten

Klimko, der für den Wintersportverein Ruda Hvežda Štrbske Pléso startete, trat erstmals im Januar 1979 beim Juniorenwettkampf des Schwarzwaldpokals in Schonach international in Erscheinung und belegte dabei den vierten Platz.[1] Für die Saison 1979/80 wurde er erstmals in den tschechoslowakischen Kader aufgenommen, kam allerdings kaum zu internationalen Einsätzen. Auch in der Saison 1980/81 nahm er vorrangig an Wettbewerben im nationalen Kontext teil und konnte dabei seinen ersten tschechoslowakischen Meistertitel in Harrachov gewinnen. Diesen Erfolg konnte er im darauffolgenden Jahr in Štrbské Pleso wiederholen und zudem zum Saisonabschluss 1981/82 gemeinsam mit Vladimír Frák und Miroslav Kopal den ersten Platz beim Teamwettbewerb des Tatra-Pokals belegen.[2][3] Einen großen Sprung vollzog Klimko im Winter 1982/83, in dem er auch auf internationaler Ebene erfolgreich war. So belegte er Mitte Januar 1983 den zweiten Platz hinter Stanisław Kawulok beim Beskiden-Pokal in Wisła, ehe er eine Woche später den Kombinationswettkampf des Czech-Marusarzówna-Memorial in Zakopane gewann. Nachdem er im Februar seinen dritten Meistertitel holte, erreichte er beim hochklassig besetzen vorolympischen Wettkampf in Sarajevo den dritten Rang.[4] Als Dritter beim Tatra-Pokal in Štrbske Pléso schloss er die Saison mit einer weiteren Podestplatzierung ab.

Klimko nahm am Wochenende des 17. und 18. Dezembers 1983 in Seefeld am historisch ersten Weltcup-Wettbewerb in der Nordischen Kombination teil und verpasste als Sechzehnter knapp die Punkteränge.[5] Nachdem er bei den tschechoslowakischen Meisterschaften in Štrbské Pleso erneut den Meistertitel vor Miroslav Kopal und Vladimír Frák gewonnen hatte, wurde er für die Olympischen Winterspiele 1984 in Sarajevo nominiert. Mit einer ausgeglichenen Leistung im Sprung- und Langlauf belegte er den 22. Platz. Da in diesem Jahr noch kein Staffelwettbewerb ins olympische Programm aufgenommen worden war, fand dieser rund einen Monat später im Rahmen der nordischen Skiweltmeisterschaften in Rovaniemi statt. Dabei belegte Klimko gemeinsam mit František Repka und Miroslav Kopal den sechsten Rang. Die Saison schloss er mit einem weiteren sechzehnten Platz beim Tatra Pokal im heimischen Štrbske Pléso punktlos ab.[6]

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1985 in Seefeld belegte Klimko Rang 15. Da die Resultate der Weltmeisterschaften auch in die Weltcup-Wertung 1984/85 einflossen, gewann er zudem seinen ersten Weltcup-Punkt. Darüber hinaus wurde er in Seefeld gemeinsam mit Karol Tatranský und František Repka Achter im 3×10-km-Staffelwettbewerb von der Normalschanze. Im weiteren Saisonverlauf erreichte er weitere zweimal die Punkteränge im Weltcup, wobei der siebte Rang beim Holmenkollen-Skifestival in Oslo herausstach. Zum Saisonende gewann er erneut den Tatra-Pokal, welcher in diesem Jahr nicht zum Weltcup-Kalender gehörte.[7] Im Winter 1985/86 kam Klimko bei seinem ersten Saisoneinsatz in Oberwiesenthal auf den 15. Platz, ehe er nach dem Jahreswechsel in Schonach und Murau als 19. und 16. weitere Punktgewinne jeweils knapp verpasste. Nachdem er an den skandinavischen Stationen nicht teilgenommen hatte, beendete er die Saison mit dem neunten Platz in Štrbské Pleso und wurde damit mit acht Punkten 26. der Gesamtweltcupwertung.

Seine wohl erfolgreichste Weltcup-Saison absolvierte er im Winter 1986/87. So ging er beim Ein-Tages-Wettkampf nach der Gundersen-Methode in Oberwiesenthal als Zweiter auf die Loipe, auf der er nur einen Rang verlor und schließlich hinter Hippolyt Kempf und Allar Levandi als erster Tschechoslowake das Weltcup-Podest erreichte. Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 1987 in Oberstdorf wurde er Siebter. Des Weiteren belegte er gemeinsam mit Miroslav Kopal und František Repka zunächst den elften, schließlich aufgrund der nachträglichen Disqualifikation Kerry Lynchs und der USA den zehnten Platz. Bei der Winter-Universiade Ende Februar 1987 in Štrbské Pleso wurde Klimko zudem Universiadesieger in der Nordischen Kombination.[8] In der Weltcup-Gesamtwertung erreichte er den 16. Platz, was seine Karrierebestleistung darstellte. An diese Leistungen konnte er in der darauffolgenden Saison nicht mehr anknüpfen, sodass er keine Weltcup-Punkte erzielen konnte. Dennoch wurde er für den Saisonhöhepunkt bei den Olympischen Winterspielen 1988 in Calgary nominiert. Dabei belegte er im Einzelwettkampf den 27. Platz, womit er drittbester Tschechoslowake wurde und somit auch am Teamwettbewerb teilnahm. Diesen schloss er gemeinsam mit Ladislav Patráš und Miroslav Kopal auf dem sechsten Platz ab. Bei den tschechoslowakischen Meisterschaften 1988 in Štrbské Pleso wurde Klimko Fünfter, womit ihm erstmals die Titelverteidigung misslang. In der Saison 1988/89 tat sich Klimko weiterhin schwer. Als Achtzehnter in Saalfelden verpasste er noch knapp die Punkteränge, welche im weiteren Saisonverlauf in weitere Ferne rückten. Inzwischen war er in der nationalen Hierarchie deutlich gesunken, was sich im neunten Platz bei den tschechoslowakischen Meisterschaften 1989 in Harrachov manifestierte. Daher war er bei einigen Weltcup-Stationen nicht mehr Teil des tschechoslowakischen Kaders gewesen. Nach der Saison beendete er seine Karriere.

Nach seiner Karriere als Nordischer Kombinierer blieb Klimko dem Wintersport als Trainer verbunden. So war er von 2008 an beim polnischen Skiverband im Skilanglauf tätig und von 2011 an der Nationaltrainer des polnischen Herren-Langlaufteams.[9] Später war er polnischer Nationaltrainer in der Nordischen Kombination.[10]

Statistik Bearbeiten

Platzierungen bei Olympischen Winterspielen   Bearbeiten

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen Team
Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik  1984 Sarajevo 22.
Kanada  1988 Calgary 27. 06.

Platzierungen bei Weltmeisterschaften Bearbeiten

Jahr und Ort Wettbewerb
Gundersen Team
Finnland  1984 Rovaniemi1 22. 06.
Osterreich  1985 Seefeld 15. 08.
Deutschland BR  1987 Oberstdorf 07. 10.
1 
Der Einzelwettkampf fand im Rahmen der Olympischen Winterspiele in Sarajevo statt.

Weltcup-Platzierungen Bearbeiten

Saison Platz Punkte
1984/85 22. 13
1985/86 26. 08
1986/87 16. 23

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Skijahr 1979. Schonach povzbuzením pro sdruženáře. (PDF; 80 MB) In: czech-ski.com. Nr. 1, Seite 14. Abgerufen am 4. Januar 2021 (tschechisch).
  2. Ski/Tatra-Pokal. In: Neue Zeit, 22. März 1982, abgerufen am 4. Januar 2021 (Zugriff nur mit Anmeldung, zefys.staatsbibliothek-berlin.de).
  3. Skijahr 1982. Tatra Pokal. (PDF; 84 MB) In: czech-ski.com. Nr. 5, Seite 5. Abgerufen am 4. Januar 2021 (tschechisch).
  4. Dotzauer gewann Nordische Kombination. In: Der Bund. 12. Februar 1983, Seite 23. Abgerufen am 5. Januar 2021.
  5. Skijahr 1984. Světové poháry pokračovaly. SP sdruženářů. (PDF; 85 MB) In: czech-ski.com. Nr. 1, Seite 16. Abgerufen am 4. Januar 2021 (tschechisch).
  6. Skijahr 1984. Finále SP sdruženářů ozdobou Tatranského poháru. (PDF; 85 MB) In: czech-ski.com. Nr. 5, Seite 3. Abgerufen am 5. Januar 2021 (tschechisch).
  7. Skijahr 1985. Finále SP skokanů ozdobou Tatranského poháru. (PDF; 84 MB) In: czech-ski.com. Nr. 5, Seite 3. Abgerufen am 5. Januar 2021 (tschechisch).
  8. Sport in Zahlen. In: Berliner Zeitung, 26. Februar 1987, abgerufen am 5. Januar 2021 (Zugriff nur mit Anmeldung, zefys.staatsbibliothek-berlin.de).
  9. Kadry na sezon 2010/2011 - Biegi Narciarskie. (Memento vom 15. September 2012 im Webarchiv archive.today) In: skipol.pl, abgerufen am 5. Januar 2021 (polnisch).
  10. Jan Klimko: wierzymy, że uda nam się zdobyć punkty w Kuusamo. In: sport.onet.pl. 27. November 2014, abgerufen am 5. Januar 2021 (polnisch).
  11. Preisträger der SOŠV-Medaille. In: olympic.sk (SOŠV). Abgerufen am 4. Januar 2021 (slowakisch).