Iwan Oldekop (Admiral, 1878)

deutscher Marineoffizier, zuletzt Admiral der Reichsmarine

Iwan Christian Hermann Oldekop (* 8. Februar 1878 auf Gut Grünhorst; † 17. Mai 1942 in Kiel) war deutscher Admiral der Reichsmarine.

Vizeadmiral Iwan Oldekop

Leben Bearbeiten

Er war der Sohn des Landwirts Henning Oldekop (1846–1923) aus Hannover, der als Vizewachtmeister im Königs-Ulanen-Regiment (1. Hannoversches) Nr. 13 am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teilnahm und anschließend seit 7. Mai 1872 Eigentümer des adligen Gutes Grünhorst bei Eckernförde war. Sein Onkel war der gleichnamige deutsche Vizeadmiral Iwan Oldekop.

Oldekop trat am 2. April 1895 in Kaiserliche Marine ein und erhielt am 13. April 1896 das Patent als Seekadett. Nach Ausbildung und Beförderung zum Seeoffizier (Unterleutnant zur See am 2. Oktober 1898) erhielt er Kommandos nach Ostasien und in die Vereinigten Staaten. Die weiteren Beförderungen: Oberleutnant zur See 1901, Kapitänleutnant 1905, Korvettenkapitän 1912, Fregattenkapitän 1918, Kapitän z.S. 1922.[1] Oldekops militärischer Werdegang bis zum Ende des Ersten Weltkrieges im Detail:[2]

In den Jahren 1918/19 war er als Fregattenkapitän Chef des Stabes bei Admiral Ludwig von Reuters IV. Geschwader. In dieser Funktion war er unmittelbar an der Selbstversenkung der Kaiserlichen Hochseeflotte in Scapa Flow beteiligt, wo diese interniert war. Im Frühjahr 1919 befanden sich von Reuter und Oldekop auf der Emden, da dieses Schiff ab 25. März 1919 als Flaggschiff für den Internierungsverband diente.

Admiral von Reuter urteilt über Oldekops Wirken während der Internierung so:

Als Chef (des Stabes) wurde Fregattenkapitän Iwan Oldekop gewonnen. Er hat dem Verband ausgezeichnete Dienste geleistet; ich hatte uneingeschränktes Vertrauen zu ihm, und seine prächtigen persönlichen Eigenschaften machten das Arbeiten mit ihm leicht und anregend. Die Last der Arbeit ist ihm nie zu groß geworden, und obgleich er im Tageskampf mit den radikalen Elementen in der „Dreckslinie“ stand, sind ihm seine Stellung und sein Dienst nie leid geworden. An den bescheidenen Erfolgen des Verbandes hat er seinen vollen Anteil.[3]

Über die Zeit in der britischen Gefangenschaft gibt es folgende Beschreibung:

Von Reuter and Oldekop were taken first to Nigg, then to Oswestry Camp, and finally to Donington Hall, the luxury prison for high-ranking officers.[4]

Nach Rückkehr aus britischer Kriegsgefangenschaft Ende Januar 1920 war Oldekop als Kapitän zur See vom 15. September 1920 bis zum 26. September 1922 Chef der Flottenabteilung im Marineamt. Nach Beförderung zum Konteradmiral (1923) war er von 1925 bis 1927 Chef des Allgemeinen Marineamtes und schließlich vom 30. September 1927 bis zum 30. September 1931 Flottenchef. In dieser Funktion wurde er am 1. Januar 1928 zum Vizeadmiral befördert.

Zum 30. September 1931 wurde Oldekop unter Verleihung des Charakters eines Admirals aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

Oldekop blieb unverheiratet.

Auszeichnungen Bearbeiten

Quellen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Dermot Bradley (Hrsg.), Hans H. Hildebrand, Ernest Henriot: Deutschlands Admirale 1849–1945. Die militärischen Werdegänge der See-, Ingenieur-, Sanitäts-, Waffen- und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang. Band 2: H–O. Biblio Verlag, Osnabrück 1989, ISBN 3-7648-1499-3, S. 552–553.
  • Friedrich Facius, Gerhard Granier, Josef Henke, Klaus Oldenhage: Das Bundesarchiv und seine Bestände. 1977, S. 612.
  • Walter Riccius: Iwan Friedrich Oldekop (1878–1942). In: Ders.: Die Institution der Marineattachés. Deutsche Marineattachés von Beginn bis 1945. Verlag Dr. Köster, Berlin 2023, ISBN 978-3-96831-040-4, S. 248–250.
  • Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294.
  • Gerald Bowman: The man who bought a navy. Chambers Harrap Publisher Ltd., Edinburgh 1964.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bundesarchiv / Deutsche Digitale Bibliothek / BArch N 169/1 : Iwan Oldekop - Militärische Laufbahn / Urkunden und Erlasse über Beförderungen, Versetzungen und Auszeichnungen
  2. Rangliste der kaiserlich deutschen Marine, jeweiliger Jahrgang, Ernst Siegfried Mittler und Sohn, Königliche Hofbuchhandlung, Berlin
  3. Ludwig von Reuter : Scapa Flow. Das Grab der deutschen Flotte. Hase & Koehler, Leipzig 1921, S. 20.
  4. Gerald Bowman: The man who bought a navy. Chambers Harrap Publisher Ltd., Edinburgh 1964, S. 41.
  5. a b c Rangliste der Deutschen Reichsmarine. Hrsg.: Reichswehrministerium. Mittler & Sohn. Berlin 1929. S. 39.