Isaac Kimeli

belgischer Mittel- und Langstreckenläufer

Isaac Kimeli (* 9. März 1994 im Uasin Gishu County, Kenia) ist ein belgischer Leichtathlet kenianischer Herkunft, der sich auf die Langstreckenläufe spezialisiert hat. 2021 wurde er Vizehalleneuropameister im 3000-Meter-Lauf.

Isaac Kimeli


Isaac Kimeli (2013)

Voller Name Issac Kimeli
Nation Belgien Belgien
Geburtstag 9. März 1994 (30 Jahre)
Geburtsort Kenia
Größe 175 cm
Gewicht 59 kg
Karriere
Disziplin 1500 m
10.000 m
Bestleistung 13:04,72 min
27:22,70 min
Trainer Tim Moriau[1]
Status aktiv
Medaillenspiegel
Halleneuropameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U23-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Crosslauf-Europameisterschaften 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Logo der EAA Halleneuropameisterschaften
Silber Toruń 2021 3000 m
Logo der EAA U23-Europameisterschaften
Silber Tallinn 2015 5000 m
Logo der EAA Crosslauf-Europameisterschaften
Silber Tilburg 2018 Einzel
Bronze Turin 2022 Einzel
letzte Änderung: 9. März 2023

Leben Bearbeiten

Isaac Kimeli stammt aus dem Uasin Gishu County, im Westen Kenias. 2009 verließ er nach dem Tod seines Vaters die Heimat in Richtung Belgien, wo seine Mutter bereits seit zehn Jahren lebte. Kurz darauf erhielt er die Belgische Staatsbürgerschaft. 2010 fing er beim Koninklijke Olympic Essenbeek Halle Club mit der Leichtathletik an, nachdem er aufgrund einer Verletzung das Fußballspielen aufgab.

Sportliche Laufbahn Bearbeiten

Isaac Kimeli tritt seit 2011 für Belgien in internationalen Wettkämpfen an. Damals startete er beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Trabzon über 1500 Meter, bei denen er den neunten Platz belegte. 2012 belegte er den dritten Platz bei den belgischen U20-Meisterschaften. Ein Jahr später gewann er den nationalen Meistertitel in der gleichen Altersklasse über 1500 Meter. Im März nahm er im Rahmen des U20-Rennens an den Crosslauf-Weltmeisterschaften in Bydgoszcz teil. in 23:15 min belegte er dabei den 30. Platz. Im Juli 2014 wurde er belgischer Meister über 1500 Meter. Über diese Distanz ging er anschließend auch bei den Europameisterschaften an den Start. Als Neunter seines Vorlaufs scheiterte er dabei am Einzug in das Finale. 2015 ging Kimeli bei den U23-Europameisterschaften in Tallinn über 5000 Meter an den Start. Im Finale lief er 13:54,33 min und gewann damit die Silbermedaille.

Bei den Europameisterschaften 2016 in Amsterdam zog Kimeli über 1500 Meter in das Finale ein, in dem er in 3:47,92 min den neunten Platz belegte. Im März 2017 trat er bei den Crosslauf-Weltmeisterschaften in Kampala an, konnte das Rennen allerdings nicht beenden. Im August 2018 startete er bei den Europameisterschaften in Berlin über 5000 Meter, wurde allerdings disqualifiziert, nachdem er die Linie einer Bahn übertreten hatte. Anschließend trat er im Dezember bei den Crosslauf-Europameisterschaften im niederländischen Tilburg, bei denen er in 28:52 min die Silbermedaille hinter dem Norweger Filip Ingebrigtsen gewann.[2] Im September 2019 stellte Kimeli bei einem Wettkampf in Brüssel in 13:13,02 min eine Bestzeit über 5000 Meter auf, womit er sich die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2020 sicherte.[3] Einen guten Monat später trat er bei den Weltmeisterschaften in Doha sowohl über 1500, als auch über 5000 Meter an. Über die 5000 Meter gelang ihm dabei der Einzug in das Finale, wo er dem hohen Anfangstempo Tribut zollen musste und als 14. als Letzter ins Ziel kam. Fünf Tage später zog er über 1500 Meter in das Halbfinale ein, schied dort allerdings als Neunter seines Laufs aus. Im Dezember lief Kimeli bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Lissabon auf den achten Platz.

2021 lief Kimeli im Februar eine Hallenbestzeit von 7:44,17 min über 3000. Im März trat er bei den Halleneuropameisterschaften im polnischen Toruń an und zog in das Finale der 3000 Meter ein. Das Rennen beendete er hinter dem Norweger Jakob Ingebrigtsen auf dem zweiten Platz, womit er seinen bislang größten sportlichen Erfolg erreichte. Ende Juli trat er im 10.000-Meter-Lauf bei den Olympischen Sommerspielen in Tokio an. Er beendete das Rennen auf dem 18. Platz. Wenige Tage später bestritt er auch den Vorlauf über die 5000-Meter-Distanz, verpasste allerdings mit einer Zeit von 13:57,36 min den Finaleinzug deutlich.[4]

Im Frühjahr 2022 trat er bei den Hallenweltmeisterschaften in Belgrad über 3000 Meter an. Er schaffte den Sprung in das Finale, das er allerdings nicht absolvieren konnte.[5] Später im Sommer nahm er in den USA an seinen zweiten Weltmeisterschaften teil. Dort absolvierte er sein ersten 10.000-Meter-Rennen der Saison und erreichte als Zehntplatzierter das Ziel. Einen Monat später trat er in München bei den Europameisterschaften an und belegte über 5000 Meter den elften Platz. Kurz darauf trat er auch über die doppelte Distanz an, konnte den Wettkampf allerdings nicht beenden. Im Dezember konnte er zum dritten Mal den Silvesterlauf Trier gewinnen und stellte bei der 31. Austragung über die acht Kilometer mit 22:18 min einen neuen Streckenrekord auf. Ebenfalls im Dezember konnte er, nach dem Gewinn der Silbermedaille 2018, bei den Crosslauf-Europameisterschaften in Turin mit Bronze seine zweite EM-Medaille gewinnen. 2023 trat er wieder im 10.000-Meter bei den Weltmeisterschaften in Budapest an. Diesmal belegte er den 13. Platz.

Wichtige Wettbewerbe Bearbeiten

Jahr Veranstaltung Ort Platz Disziplin Zeit
Startet für Belgien  Belgien
2011 Europäisches Olympisches Jugendfestival Turkei  Trabzon 9. 1500 m 3:58,80 min
2013 Crosslauf-Weltmeisterschaften Polen  Bydgoszcz 30. U20 23:15 min
2014 Europameisterschaften Schweiz  Zürich 19. 1500 m 3:41,96 min
2015 U23-Europameisterschaften Estland  Tallinn 2. 5000 m 13:54,33 min
2016 Europameisterschaften Niederlande  Amsterdam 9 1500 m 3:47,92 min
2017 Crosslauf-Weltmeisterschaften Uganda  Kampala 10 Kilometer DNF
2018 Europameisterschaften Deutschland  Berlin 5000 m DSQ
Crosslauf-Europameisterschaften Niederlande  Tilburg 2. Einzel 28:52 min
2019 Weltmeisterschaften Katar  Doha 14. 5000 m 13:44,29 min
18. 1500 m 3:37,50 min
Crosslauf-Europameisterschaften Portugal  Lissabon 8. Einzel 30:46 min
2021 Halleneuropameisterschaften Polen  Toruń 2. 3000 m 7:49,41 min
Olympische Sommerspiele Japan  Tokio 18. 10.000 m 28:31,91 min
32. 5000 m 13:57,36 min
Crosslauf-Europameisterschaften Irland  Dublin 9. Einzel 30:45 min
2022 Hallenweltmeisterschaften Serbien  Belgrad 3000 m DNS (Finale)
Weltmeisterschaften Vereinigte Staaten  Eugene 10. 10.000 m 27:43,50 min
Europameisterschaften Deutschland  München 11. 5000 m 13:33,39 min
10.000 m DNF
Crosslauf-Europameisterschaften Italien  Turin 3. Einzel 29:45 min
2023 Weltmeisterschaften Ungarn  Budapest 13. 10.000 m 28:20,77 min

Persönliche Bestleistungen Bearbeiten

Freiluft
Halle
  • 3000 m: 7:44,17 min, 13. Februar 2021, Gent

Weblinks Bearbeiten

Commons: Isaac Kimeli – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jolien De Bock: Isaac Kimeli heeft in Doha geen antwoord klaar op razendsnelle 5.000m-finale. In: atni.be. 30. September 2019, abgerufen am 21. April 2020 (niederländisch).
  2. Ergebnisse auf European Athletics
  3. Disappointment for Kevin Borlée joy for Nafi Thiam and Isaac Kimeli at Brussels meeting. In: wrt.be. 7. September 2019, abgerufen am 21. April 2020 (englisch).
  4. Ergebnisse auf worldathletics.org
  5. Ergebnisse auf worldathletics.org