Iryna Kalynez

ukrainische Dichterin, Schriftstellerin, Politikerin und Dissidentin

Iryna Onufrijiwna Kalynez (ukrainisch Іри́на Ону́фріївна Калине́ць, russisch Ири́на Ону́фриевна Калине́ц, * 6. Dezember 1940 in Lwiw (Lemberg); † 31. Juli 2012 ebenda) war eine ukrainische Lyrikerin, Schriftstellerin, Politikerin und in den 1970er-Jahren sowjetische Dissidentin.[1] Ihr Mann war der Dissident und Schriftsteller Ihor Kalynez.[1]

Das Grabmal von Iryna Kalynez

Iryna Kalynez schloss ihr Studium der Philologie an der Iwan-Franko-Universität Lwiw ab.[1] Sie unterrichtete später ukrainische Literatur und Sprache, bevor sie sich einer Menschenrechtsorganisation namens „Schestidesjatniki“ (russisch Шестидеся́тники) oder auch „Kinder des XX. Parteitags“ anschloss.[1] Kalynez war Herausgeberin der verbotenen Menschenrechtszeitschrift Ukrainsky Wisnik (ukrainisch Український Вісник).[1] Sie protestierte auch öffentlich gegen die Inhaftierung von anderen Dissidenten.[1] Kalynez und zwei weitere Aktivistinnen, Nadija Switlytschna und Stefanija Schabatura, wurden wegen antisowjetischer Propaganda verhaftet. Sie wurde zu einer sechsjährigen Gefängnisstrafe und drei weiteren Jahren Verbannung verurteilt.[1]

Kalynez konnte 1981 nach Beendigung der Haftstrafe nach Lwiw zurückkehren. Als Befürworterin der ukrainischen Unabhängigkeitsbewegung schloss sie sich bald den Bürgerrechtsorganisationen Memorial und Ruch an.[1]

1991 wurde sie nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und der ukrainischen Unabhängigkeit in die erste Werchowna Rada gewählt.[1] Solange es ihr Gesundheitszustand zuließ, war sie weiter schriftstellerisch tätig.

Iryna Kalynez starb am 31. Juli 2012 im Alter von 71 Jahren nach langer Krankheit[1][2] und wurde in Lwiw auf dem Lytschakiwski-Friedhof bestattet.

Auszeichnungen und Erinnerung Bearbeiten

1998 wurde sie mit dem Orden der Prinzessin Olga ausgezeichnet.[3]

Seit 2013 wird von der „International Educational Foundation“ der Iryna-Kalynez-Preis vergeben.[4]

Seit dem 21. Dezember 2017 ist in Lwiw eine Schule nach ihr benannt.[5]

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Вбивство тисячолітньої давності.  Львів: [Місіонер], 1997. ISBN 966-7086-32-1.
  • Гуни — нащадки Ізраїля.  Львів: Місіонер, 1997. ISBN 966-7086-19-4.
  • Загадки хрещення України-Руси.  Львів: Місіонер, 2000. ISBN 966-7086-59-3.
  • Пімбо-Бімбо. — Львів: Піраміда, 2000. ISBN 966-7188-15-9.
  • Студії над «Словом о полку Ігоревім».  Львів: Місіонер, 1999. ISBN 966-7086-59-3.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten