Ironman South Africa

Triathlon-Sportveranstaltung in Südafrika
Ironman South Africa
Austragungsort Port Elizabeth
Sudafrika Südafrika
Erste Austragung 2004
Veranstalter World Triathlon Corporation
Rekorde
Distanz 3,86 km

180,2 km
42,195 km

Streckenrekord Männer: 7:58:40 h, 2017
Vereinigte Staaten Ben Hoffman
Frauen: 8:33:57, 2011
Vereinigtes Konigreich Chrissie Wellington
Website Offizielle Website

Der Ironman South Africa ist eine seit 2004 jährlich im März oder April stattfindende Triathlon-Sportveranstaltung über die Ironman-Distanz (3,86 km Schwimmen, 180,2 km Radfahren und 42,195 km Laufen) in Port Elizabeth in Südafrika.

Organisation Bearbeiten

Bereits 2000 und 2001 wurde durch EventPro als Lizenzpartner der World Triathlon Corporation (WTC), des Inhabers der Rechte an der Marke Ironman, ein Triathlon unter dem Namen „Ironman South Africa“ in Kapstadt ausgerichtet. Im Jahr 2000 war die Veranstaltung auch für Staffeln ausgeschrieben. 2002 wurde die Veranstaltung abgesagt – die offizielle Begründung waren Finanzierungsprobleme wegen des Wechselkurses in Südafrika: Lizenzgebühren an die WTC wie auch Preisgelder waren vom Veranstalter in US-Dollar zu entrichten.[1]

 
Ironman South Africa (Südafrika)
Kapstadt
2000–2001
Port Elizabeth
seit 2004
Austragungsorte des
Ironman South Africa

2004 wurde dann durch die 1998 gegründete Triangle show & sports promotion GmbH, die auch für die Austragung des Ironman France, des Ironman Austria, Ironman 70.3 Austria in St. Pölten sowie des heute nicht mehr ausgetragenen Ironman 70.3 Monaco in Monte Carlo verantwortlich war, als neuer Lizenzpartner der WTC der Half-Ironman South Africa 800 km östlich von Kapstadt in Port Elisabeth über die Distanz 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen mit 30 Qualifikationsplätzen für den Ironman Hawaii ausgerichtet. 2005 wurde die Streckenlänge auf die volle Ironman-Distanz verdoppelt.[2] Nachdem die WTC als Inhaber der Rechte der Marke Ironman und Lizenzgeber von Triangle 2008 von Providence Equity Partners aufgekauft wurde, kaufte die WTC wiederum Triangle in 2009 und tritt seither als Veranstalter und nicht mehr nur als Lizenzgeber auf.

 
Rathaus in Port Elizabeth

2010 waren über 1800 Athleten am Start.[3] Es werden hier seit 2015 für den Ironman Hawaii 75 Startplätze vergeben – bis 2014 waren es noch 50 Qualifikationsplätze. Auch wenn die Veranstaltung die einzige unter dem Markenzeichen „Ironman“ organisierte in Afrika ist, wird sie seit 2015 von der WTC auch mit der Bezeichnung „Ironman African Championship“ beworben.[4]

Der US-Amerikaner Ben Hoffman konnte am 2. April 2017 seinen Sieg aus dem Vorjahr erfolgreich verteidigen und den Streckenrekord von Raynard Tissink (2011: 8:05:37 h) auf 7:58:40 h verbessern. 2019 musste das Schwimmen aufgrund widriger Verhältnisse auf 1,6 km verkürzt werden.[5]

Die für den 29. März 2020 geplante Austragung wurde Anfang März im Rahmen der Ausbreitung des Coronavirus auf November verschoben und schließlich abgesagt.[6] 2021 wurde das Rennen ebenfalls in den November verschoben und mit einer auf 1,9 km verkürzten Schwimmdistanz ausgetragen.[7]

Im April 2022 musste bei der 20. Austragung das Rennen der Profis witterungsbedingt mit einer auf 700 m verkürzter Schwimmdistanz ausgetragen werden.[8] Bei den Altersklassenathleten entfiel das Schwimmen komplett.[9] Bei diesem Rennen wurden 150.000 Dollar Preisgelder verteilt, davon 25.000 Dollar für die Sieger.

Auch bei der 21. Austragung im März 2023 wurde die Schwimmstrecke aufgrund einer Sturmwarnung verkürzt, diesmal auf 900 m.[10] Bei den Frauen gewann die Deutsche Laura Philipp in 8:01:59 h. Damit holte sie ihren insgesamt fünften Ironman-Sieg und stellte außerdem mit 4:44:12 h einen neuen Rekord auf der Radstrecke auf. Die als dritte Frau im Ziel Einlaufende, die Französin Justine Mathieux, wurde wegen einer nicht ordnungsgemäß absolvierten Zeitstrafe disqualifiziert.[11]

Streckenverlauf Bearbeiten

  • Die Schwimmdistanz geht über zwei Runden am Hobie Beach. Die Rekorde über die 3,8 km Schwimmen werden hier gehalten vom Südafrikaner Anton Storm (45:22 min) sowie der Tschechin Lucie Zelenková (47:40 min). Beide Bestzeiten wurden 2009 erzielt.
  • Die 180,2 km lange Radstrecke bestand bis 2013 aus einer dreimal zu absolvierenden Runde. Für 2014 wurde die Radstrecke geändert und ist seither eine zweimal zu fahrende Runde mit ca. 1600 hm. Die Rekorde werden hier vom Australier Cameron Wurf (2023: 4:10:06 h) sowie der Deutschen Laura Philipp (2023: 4:44:12 h) gehalten.
  • Die Bestzeit auf der Laufstrecke wurde 2011 von Chrissie Wellington aufgestellt – mit ihrer Zeit für den Marathon von 2:52:54 h.[12] Der US-Amerikaner Ben Hoffman lief 2016 den Marathon in 2:45:50 h.

Streckenrekorde Bearbeiten

Siegerliste Bearbeiten

Männer Frauen
N ° Datum/Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
23 30. März 2025
24 21. Apr. 2024 Schweden  Rasmus Svenningson Danemark  Mathias Lyngsø Petersen Australien  Cameron Wurf
21 5. März 2023 Frankreich  Léon Chevalier Sudafrika  Bradley Weiss Danemark  Mathias Lyngsø Petersen
20 3. Apr. 2022 Sudafrika  Kyle Buckingham -2- Sudafrika  Bradley Weiss Sudafrika  Matt Trautman
19 21. Nov. 2021 Deutschland  Maurice Clavel Deutschland  Sebastian Kienle Schweden  Rasmus Svenningsson
18 7. Apr. 2019 Vereinigte Staaten  Ben Hoffman -3- Deutschland  Nils Frommhold Osterreich  Michael Weiss
17 15. Apr. 2018 Sudafrika  Kyle Buckingham Australien  Joshua Amberger Deutschland  Maurice Clavel
16 2. Apr. 2017 Vereinigte Staaten  Ben Hoffman -2- SR Deutschland  Nils Frommhold Vereinigtes Konigreich  David McNamee
15 10. Apr. 2016 Vereinigte Staaten  Ben Hoffman Australien  Tim Van Berkel Estland  Marko Albert
14 29. März 2015 Belgien  Frederik Van Lierde Spanien  Iván Raña Belgien  Bart Aernouts
13 6. Apr. 2014 Deutschland  Nils Frommhold Sudafrika  Kyle Buckingham Deutschland  Faris Al-Sultan
12 14. Apr. 2013 Schweiz  Ronnie Schildknecht Frankreich  Cyril Viennot Niederlande  Bas Diederen
11 22. Apr. 2012 Spanien  Clemente Alonso McKernan Frankreich  Cyril Viennot Schweiz  Mike Aigroz
10 10. Apr. 2011 Sudafrika  Raynard Tissink -3- Deutschland  Andreas Böcherer Sudafrika  James Cunnama
9 25. Apr. 2010 Sudafrika  Raynard Tissink -2- Schweiz  Mathias Hecht Italien  Daniel Fontana
8 5. Apr. 2009 Belgien  Marino Vanhoenacker Deutschland  Michael Göhner Tschechien  Petr Vabroušek
7 13. Apr. 2008 Vereinigtes Konigreich  Stephen Bayliss Sudafrika  Raynard Tissink Osterreich  Peter Schoissengeier
6 18. März 2007 Belgien  Gerrit Schellens -2- Sudafrika  Raynard Tissink Schweiz  Stefan Riesen
5 19. März 2006 Belgien  Gerrit Schellens Sudafrika  Raynard Tissink Tschechien  Petr Vabroušek
4 20. März 2005 Sudafrika  Raynard Tissink Frankreich  Cyrille Neveu Frankreich  Xavier Le Floch
3 21. März 2004* Deutschland  Timo Bracht Sudafrika  Raynard Tissink Frankreich  Gilles Reboul
Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
2025
2024 Spanien  Marta Sánchez Niederlande  Diede Diederiks Deutschland  Laura Zimmermann
2023 Deutschland  Laura Philipp Vereinigtes Konigreich  Fenella Langridge Australien  Penny Slater
2022 Deutschland  Daniela Bleymehl Deutschland  Elena Illeditsch Sudafrika  Magda Nieuwoudt
2021 Vereinigtes Konigreich  Ruth Astle Sudafrika  Annah Watkinson Sudafrika  Jade Nicole
2019 Vereinigtes Konigreich  Lucy Charles -2- Spanien  Gurutze Frades Sudafrika  Annah Watkinson
2018 Vereinigtes Konigreich  Lucy Charles Vereinigtes Konigreich  Susie Cheetham Vereinigte Staaten  Linsey Corbin
2017 Schweiz  Daniela Ryf Finnland  Kaisa Lehtonen Vereinigtes Konigreich  Susie Cheetham
2016 Finnland  Kaisa Lehtonen Vereinigtes Konigreich  Susie Cheetham Vereinigtes Konigreich  Lucy Gossage
2015 Vereinigtes Konigreich  Jodie Swallow Vereinigtes Konigreich  Lucy Gossage Vereinigtes Konigreich  Susie Cheetham
2014 Schweiz  Simone Brändli Vereinigtes Konigreich  Lucy Gossage Vereinigtes Konigreich  Jodie Swallow
2013 Vereinigte Staaten  Jessie Donavan Vereinigtes Konigreich  Jodie Swallow Tschechien  Lucie Reed
2012 Schweiz  Natascha Badmann -4- Schweiz  Simone Brändli Deutschland  Diana Riesler
2011 Vereinigtes Konigreich  Chrissie Wellington SR Vereinigtes Konigreich  Rachel Joyce Deutschland  Diana Riesler
2010 Deutschland  Sonja Tajsich Schweiz  Caroline Steffen Belgien  Tine Deckers
2009 Tschechien  Lucie Zelenková Deutschland  Sonja Tajsich Vereinigtes Konigreich  Rachel Joyce
2008 Schottland  Bella Comerford Italien  Edith Niederfriniger Tschechien  Lucie Zelenková
2007 Schweiz  Natascha Badmann -3- Italien  Edith Niederfriniger Schottland  Bella Comerford
2006 Schweiz  Natascha Badmann -2- Sudafrika  Diane MacPherson Namibia  Cordula Möller
2005 Schweiz  Natascha Badmann Belgien  Kathleen Smet Vereinigtes Konigreich  Sara Gross
2004* Belgien  Kathleen Smet Italien  Edith Niederfriniger Deutschland  Heidi Jesberger
* 
2004 als Half-Ironman South Africa über 1,9 km Schwimmen, 90 km Radfahren und 21,1 km Laufen mit 30 Qualifikationsplätzen für den Ironman Hawaii

In den Jahren 2000 und 2001 wurde der Ironman South Africa vom Veranstalter EventPro in Kapstadt mit 40 Qualifikationsplätzen für den Ironman Hawaii ausgerichtet.[1]

Männer Frauen
N ° Datum/Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
2 31. März 2001 Deutschland  Lothar Leder Sudafrika  Raynard Tissink Spanien  Félix Martinez-Rubio
1 5. Feb. 2000 Tschechien  Petr Vabroušek Sudafrika  Jan Van Rooyen Niederlande  Minna Oudeman
Jahr Erster Platz Zweiter Platz Dritter Platz
2001 Deutschland  Nina Kraft Belgien  Kathleen Smet Deutschland  Katja Schumacher
2000 Simbabwe  Paula Newby-Fraser Sudafrika  Anke Erlank Australien  Belinda Halloran

Literatur Bearbeiten

  • The Heart of an Ironman South Africa, Elzabe Boshoff, Marietjie Van Der Merwe. 2 Auflage. Meyer & Meyer, 2012, ISBN 978-1-84126-363-2

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Ironman South Africa off for now, sort of. In: slowtwitch.com. 15. Januar 2002, archiviert vom Original am 7. März 2016; (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.slowtwitch.com
  2. Ironman South Africa: Im März wieder über die volle Distanz. In: tri2b.com. 20. Dezember 2004;.
  3. Ironman South Africa Preview (Memento vom 30. Juni 2010 im Internet Archive)
  4. Herbert Krabel: Ironman South Africa steps up. In: slowtwitch.com. 5. September 2014; (englisch).
  5. Harald Eggebrecht: Detail. 21. Januar 2022, abgerufen am 11. März 2022.
  6. Coronavirus: IRONMAN Südafrika 2020 vorerst abgesagt (13. März 2020)
  7. Harald Eggebrecht: Detail. 21. Januar 2022, abgerufen am 11. März 2022.
  8. IRONMAN South Africa 2022: Watch live as Joe Skipper bids for victory (3. April 2022)
  9. Frommhold, Löschke und Raelert ohne Chance | Drei Südafrikaner machen ersten Ironman des Jahres unter sich aus. In: tri-mag.de. 3. April 2022, abgerufen am 4. April 2022.
  10. Jonathan Turner: IRONMAN South Africa 2023 results: Laura Philipp takes title in dominant style. In: TRI247. 5. März 2023, abgerufen am 5. März 2023 (englisch).
  11. IRONMAN explain reasons for Justine Mathieux DQ in South Africa (6. März 2023)
  12. Tag der Rekorde: Tissink und Wellington gewinnen Ironman in Südafrika