Irchenrieth

Gemeinde in Deutschland

Irchenrieth ist eine Gemeinde im Oberpfälzer Landkreis Neustadt an der Waldnaab.

Wappen Deutschlandkarte
Irchenrieth
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Irchenrieth hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 37′ N, 12° 14′ OKoordinaten: 49° 37′ N, 12° 14′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Oberpfalz
Landkreis: Neustadt an der Waldnaab
Verwaltungs­gemeinschaft: Schirmitz
Höhe: 425 m ü. NHN
Fläche: 5,27 km2
Einwohner: 1617 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 307 Einwohner je km2
Postleitzahl: 92699
Vorwahl: 09659
Kfz-Kennzeichen: NEW, ESB, VOH
Gemeindeschlüssel: 09 3 74 127
Gemeindegliederung: 1 Gemeindeteil
Adresse der Verbandsverwaltung: Hauptstr. 12
92718 Schirmitz
Website: www.irchenrieth.de
Erster Bürgermeister: Josef Hammer[2] (CSU)
Lage der Gemeinde Irchenrieth im Landkreis Neustadt an der Waldnaab
KarteLandkreis BayreuthLandkreis SchwandorfWeiden in der OberpfalzLandkreis TirschenreuthLandkreis Amberg-SulzbachGeorgenbergPleysteinNeustadt am KulmPressathTrabitzEschenbach in der OberpfalzBechtsriethWindischeschenbachWeiherhammerWaldthurnWaidhausVohenstraußTheisseilTännesbergStörnsteinSchwarzenbach (Oberpfalz)SchlammersdorfSchirmitzPüchersreuthPirkParksteinNeustadt an der WaldnaabMantel (Markt)Luhe-WildenauLeuchtenbergKohlberg (Oberpfalz)KirchenthumbachKirchendemenreuthIrchenriethGrafenwöhrFlossenbürgFloß (Oberpfalz)EtzenrichtEslarnAltenstadt an der WaldnaabSpeinsharter ForstManteler ForstVohenstraußTschechienVorbachSpeinshartMoosbach (Oberpfalz)
Karte
Irchenrieth (2014)

Geografie Bearbeiten

Irchenrieth liegt in der Planungsregion Oberpfalz-Nord.

Es gibt nur den Gemeindeteil und die Gemarkung Irchenrieth.[3][4]

Geschichte Bearbeiten

Bis zur Gemeindegründung Bearbeiten

Irchenrieth gehörte zur Landgrafschaft Leuchtenberg, später zum Gericht Leuchtenberg des Kurfürstentums Bayern. Die Landgrafschaft Leuchtenberg war 1712/14 endgültig an Bayern gefallen. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.

20. Jahrhundert Bearbeiten

Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde am 1. Januar 1978 die Gemeinde Bechtsrieth eingegliedert.[5] Seit dem 1. Januar 1994 bildet Bechtsrieth mit Trebsau nach einem Bürgerentscheid und der Zustimmung des Bayerischen Landtages wieder eine eigene Gemeinde.[6][7]

Einwohnerentwicklung Bearbeiten

  • 1961 gab es 635 Einwohner, davon 274 in Irchenrieth und 361 in Bechtsrieth
  • 1970 gab es 786 Einwohner, davon 298 in Irchenrieth und 488 in Bechtsrieth
  • 1991 gab es 1729 Einwohner mit Bechtsrieth
Jahr 1961 1970 1987 1991 1995 2000 2004 2005 2006 2007 2008
Einwohner 0635 0786 0657 1729 0864 0897 1117 1130 1159 1155 1147
Jahr 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016
Einwohner 1168 1165 1177 1220 1239 1308 1365 1401
  • Zwischen 1988 und 2018 sank die Einwohnerzahl von 1588 auf 1480 um 108 bzw. um 6,8 %; bereinigt um den Verlust von Bechtsrieth ergibt sich zwischen 1995 und 2018 allerdings ein Zuwachs um 616 Einwohner bzw. um 71,3 %.

Politik und Öffentliche Verwaltung Bearbeiten

Die Gemeinde ist Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Schirmitz.

Bürgermeister Bearbeiten

Erster Bürgermeister ist seit Mai 2008 Josef Hammer (CSU).[8] Vorgänger war Albert Gruber (CSU).

Gemeinderat Bearbeiten

Die Gemeinderatswahl am 15. März 2020 ergab folgende Stimmenanteile und Sitzverteilung (mit Vergleich zur Wahl 2014):

Partei 2020[9] 2014[10]
% Sitze Sitze
CSU 86,3 10 11
SPD 13,7 2 1

Wappen Bearbeiten

 
Wappen von Irchenrieth
Blasonierung: „Unter silbernem Schildhaupt, darin balkenweise drei durchgehende blaue Spickel, in Gold balkenweise ein gezinnter roter Turm mit Sockelkante am Schildrand und drei pfahlweisen goldenen Rundbogenfenstern und ein pfeilgezungter weißzähniger roter Drachenrumpf.“[11]
Wappenbegründung: Die drei blauen Spitzen sind vom Familienwappen der Pfreimder hergeleitet, die von 1529 bis 1706 das auf Gemeindegebiet liegende Landsassengut Trebsau innehatten. Dieses Bild steht stellvertretend für den gesamten Adelsbesitz in der Gemeinde. Die Tingierung des Schildhaupts in Blau und Silber erinnert zugleich an die Zugehörigkeit der Gegend um Irchenrieth zur Landgrafschaft Leuchtenberg, deren Wappen in Blau einen silbernen Balken zeigte. An prominenter Stelle im Schild steht der Turm, ein Symbol für die heilige Barbara, der Patronin der Kirche von Irchenrieth, um die namengebende Ortschaft der Gemeinde hervorzuheben. Der Drachenrumpf ist die geminderte Schildfigur aus dem Klosterwappen von Waldsassen und soll an alte grundherrschaftliche Verbindungen erinnern.

Dieses Wappen wird seit 1980 geführt.

Baudenkmäler Bearbeiten

Bodendenkmäler Bearbeiten

Wirtschaft einschließlich Land- und Forstwirtschaft Bearbeiten

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im produzierenden Gewerbe und im Bereich Handel und Verkehr keine sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 249 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 412. Im verarbeitenden Gewerbe gab es einen Betrieb, im Bauhauptgewerbe drei Betriebe. Im Jahr 1999 bestanden acht landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 196 Hektar, davon waren 136 Hektar Ackerfläche.

Seit 1969/72 befindet sich ein Heilpädagogisches Zentrum mit angeschlossenen Werkstätten, Kindergarten, Förderschule, Tagesstätte und Wohnheim in Irchenrieth. Der Förderschwerpunkt liegt auf der geistigen Entwicklung und fördert Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in den Bereichen Kognition und Wahrnehmungsverarbeitung mit erheblichen Entwicklungsverzögerungen und Entwicklungsrückständen und mit tiefgreifenden Entwicklungsstörungen im autistischen Bereich, die an anderen Schularten auch mit Unterstützung durch die mobilen sonderpädagogischen Dienste nicht ausreichend gefördert werden können. Die Schule ist staatlich anerkannt und befindet sich in privater Trägerschaft.[12]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Irchenrieth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Genesis Online-Datenbank des Bayerischen Landesamtes für Statistik Tabelle 12411-003r Fortschreibung des Bevölkerungsstandes: Gemeinden, Stichtag (Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Gemeinde Irchenrieth. In: BayernPortal. Bayerisches Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 7. April 2021.
  3. Gemeinde Irchenrieth in der Ortsdatenbank der Bayerischen Landesbibliothek Online. Bayerische Staatsbibliothek, abgerufen am 16. April 2021.
  4. Gemeinde Irchenrieth, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  5. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 652.
  6. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands
  7. Gesetz vom 9. November 1993, GVBl S. 830
  8. Bürgermeister. Gemeinde Irchenrieth, abgerufen am 26. August 2020.
  9. Gemeinderatswahl Irchenrieth 15. März 2020, Vorläufiges Ergebnis, 15.03.2020. Abgerufen am 27. November 2020.
  10. http://irchenrieth.de/Sites/Gemeinde/Gemeinderat
  11. Eintrag zum Wappen von Irchenrieth in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
  12. http://www.hpz-irchenrieth.de/heilpaedagogisches-zentrum/