Iphigenia (Gattung)

Gattung der Familie Zeitlosengewächse (Colchicaceae)

Die Pflanzengattung Iphigenia gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae). Es gibt etwa zwölf Arten, die in der Alten Welt verbreitet sind.

Iphigenia

Iphigenia stellata

Systematik
Unterabteilung: Samenpflanzen (Spermatophytina)
Klasse: Bedecktsamer (Magnoliopsida)
Monokotyledonen
Ordnung: Lilienartige (Liliales)
Familie: Zeitlosengewächse (Colchicaceae)
Gattung: Iphigenia
Wissenschaftlicher Name
Iphigenia
Kunth

Beschreibung Bearbeiten

Erscheinungsbild und Blätter Bearbeiten

Iphigenia-Arten wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Diese Geophyten[1] bilden als Speicherorgane unterirdische Knollen, die von einer Tunika bedeckt sind. Die aufrechten Stängel sind beblättert.[2]

Es sind einige grundständige, verstreut wechselständig, spiralig oder zweizeilig am Stängel angeordnete, sitzende, linealische Laubblätter vorhanden, die in Blattscheide und Blattspreite gegliedert sind. Die Blattscheide ist röhrig oder offen. Die einfache Blattspreite ist flach, linealisch oder lanzettförmig und parallelnervig.[3][2]

Blütenstände, Blüten, Früchte und Samen Bearbeiten

Die Blüten stehen einzeln oder zu mehreren in endständigen, schirmtraubigen Blütenständen zusammen. Die Tragblätter sind laubblattähnlich. Die Blütenstiele sind lang.[2]

Die zwittrigen Blüten sind radiärsymmetrisch und dreizählig. Die sechs gleichgestaltigen Blütenhüllblätter sind frei, ausgebreitet, sehr schmal, genagelt und meist früh vergänglich. Es sind zwei Kreise mit je drei Staubblättern vorhanden. Die an der Basis der Blütenhüllblätter inserierten, untereinander freien Staubfäden sind kurz und etwas flach. Die dorsifixen, frei beweglichen Staubbeutel sind nach außen gebogen und öffnen sich mit Längsschlitzen.[4] Drei Fruchtblätter sind zu einem, eiförmigen bis länglichen, oberständigen, dreikammerigen Fruchtknoten verwachsen. Jede Fruchtknotenkammer enthält viele Samenanlagen. Der kurze Griffel endet in einer dreilappigen Narbe, die auf der Oberseite Narbengewebe besitzt.[2][3]

Die loculicidalen Kapselfrüchte enthalten viele Samen. Die fast kugelförmigen Samen besitzen eine dünne, braune Samenschale (Testa).[2]

Systematik und Verbreitung Bearbeiten

Die Iphigenia-Arten sind in der Alten Welt weitverbreitet. Sie kommen auf dem afrikanischen Festland, in Madagaskar sowie Sokotra, im tropischen Asien und in Australien vor.[2][1]

Die Gattung Iphigenia wurde 1843 durch Karl Sigismund Kunth in Enumeratio Plantarum Omnium Hucusque Cognitarum, Band 4, S. 212 aufgestellt. Typusart ist Iphigenia indica (L.) Kunth.[5] Der Gattungsname Iphigenia stammt aus der griechischen Mythologie: nach Iphigenie, der Tochter von Agamemnon und Klytaimnestra.[3] Synonyme für Iphigenia Kunth sind: Aphoma Raf. nom. rej., Notocles Salisb., Hypoxidopsis Steud. ex Baker.[1] Obwohl Aphoma Raf. bereits 1836/37 durch Constantine S. Rafinesque-Schmaltz veröffentlicht wurde, ist es ein, entsprechend ICBN-Regeln (Art. 14.4 & App. III), nom. rej. (nomen rejiciendum) zugunsten Iphigenia Kunth.[2][6]

Die Gattung Iphigenia gehört zur Tribus Iphigenieae innerhalb der Familie Colchicaceae; sie wurde früher in die Familie Liliaceae eingeordnet.[6]

Es gibt etwa zwölf Iphigenia-Arten:[1][2]

Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:

  • Iphigenia novae-zelandiae (Hook.f. ex Kirk) Baker => Wurmbea novae-zelandiae (Hook.f. ex Kirk) Lekhak, Survesw. & S.R.Yadav. Sie kommt in Neuseeland vom südlichen Canterbury bis nördlichen Otago vor.

Nutzung Bearbeiten

Über eine Nutzung ist nichts bekannt.

Quellen Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f g h i j k l m n o Uphigenia. In: POWO = Plants of the World Online von Board of Trustees of the Royal Botanic Gardens, Kew: Kew Science, abgerufen am 29. Juni 2018..
  2. a b c d e f g h Chen Xinqi (陈心启) & Minoru N. Tamura: Iphigenia, S. 158 - textgleich online wie gedrucktes Werk, Wu Zheng-yi & Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China, Volume 24 - Flagellariaceae through Marantaceae, Science Press und Missouri Botanical Garden Press, Beijing und St. Louis, 2000. ISBN 0-915279-83-5
  3. a b c J. Gathe & Leslie Watson, 2008: Eintrag in der Western Australian Flora. zuletzt abgerufen am 16. März 2013
  4. G. J. Harden: Eintrag in der New South Wales Flora Online. zuletzt abgerufen am 16. März 2013
  5. Iphigenia bei Tropicos.org. Missouri Botanical Garden, St. Louis, abgerufen am 16. März 2013.
  6. a b Iphigenia im Germplasm Resources Information Network (GRIN), USDA, ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland. Abgerufen am 16. März 2013.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Iphigenia – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien