Dreispitzige Meerassel

Art der Gattung Idotea
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Die Dreispitzige Meerassel (Idotea balthica) – auch Baltische Meerassel – ist eine marine Asselart aus der Gattung Idotea (Familie Idoteidae).

Dreispitzige Meerassel

Dreispitzige Meerassel (Idotea balthica) – grün und braun gefärbtes Exemplar

Systematik
Klasse: Höhere Krebse (Malacostraca)
Überordnung: Ranzenkrebse (Peracarida)
Ordnung: Asseln (Isopoda)
Familie: Idoteidae
Gattung: Idotea
Art: Dreispitzige Meerassel
Wissenschaftlicher Name
Idotea balthica
(Pallas, 1772)

Merkmale Bearbeiten

 
Ein braun und weiß geflecktes Exemplar der Dreispitzigen Meerassel (Idotea balthica)
 
Ein braun-weiß gemustertes Exemplar der Dreispitzigen Meerassel (Idotea balthica)

Die Dreispitzige Meerassel erreicht eine Körperlänge von bis zu 3 cm (Weibchen bleiben mit bis zu 1,7 cm deutlich kleiner). Die Färbung folgt der Nahrung und ist sehr variabel von hellgrün bis dunkelbraun und weist z. T. Muster auf.

Der Körper ist abgeplattet, am Rücken leicht gekielt, mit sieben Beinpaaren an den Körpersegmenten, am Kopfsegment befinden sich seitlich die Augen, ein Paar kurze Antennen und ein Paar lange Antennen. Die Schwanzplatte am Körperende besitzt (spezifisch für die Art) drei Spitzen, von denen die mittlere die längste ist.

Lebensweise Bearbeiten

Die Dreispitzige Meerassel findet man an flachen Meeresküsten unterhalb der Niedrigwasserlinie, wo sie auf Seegräsern und Algen lebt. Sie kann sich von ihrem Untergrund lösen und frei im Wasser schwimmen.

Die bevorzugte Nahrung sind (auch absterbende) Braunalgen (häufig Blasentang (Fucus vesiculosus)) und Seegras, jedoch auch Hydrozoen, Moostierchen sowie Aas.

Vorkommen Bearbeiten

Die Dreispitzige Meerassel kommt in folgenden Gebieten vor:

 
Zwei verschieden große und gefärbte Exemplare der Dreispitzigen Meerassel (Idotea balthica) (die grünen Streifen sind Seegras (Zostera marina), die Schnecken sind Exemplare der Dünnschaligen Rissoa (Rissoa membranacea))

Sonstiges Bearbeiten

Das Epitheton verweist auf das Vorkommen in der Ostsee / dem „Baltisches Meer“. In der Literatur werden die Schreibweisen „baltica“ und „balthica“ verwendet. Neuere Forschungsergebnisse konnten zeigen, dass Baltische Meerasseln in einem der Bestäubung vergleichbaren Prozess als Überträger der Spermien der Rotalge Gracilaria gracilis fungieren. So erhöhte sich die Befruchtungsrate der Algen, wenn Meerasseln von einer männlichen auf eine weibliche Alge übergingen und dabei Spermien am Körper transportierten.[1]

Quellen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Marianne Køie / Aase Kristiansen / Sussanne Weitemeyer – Der große Kosmos Strandführer, Stuttgart 2001
  • Peter Hayward / Tony Nelson-Smith / Chris Shields – Der neue Kosmos Strandführer, Stuttgart 2007
  • Klaus Janke / Bruno P. Kremer – Düne, Strand und Wattenmeer, Stuttgart 2007
  • Peter Jonas – Unterwasser-Welt Ostsee, Hamburg 1997
  • Andrew C. Campbell – Der neue Kosmos Strandführer, Stuttgart 1977
  • Rosina Fechter / Jürke Grau / Josef Reichholf – Lebensraum Küste, München 1985
  • Paul Kuckuck – Der Strandwanderer; Hamburg & Berlin 1974
  • Peter Wirtz & Helmut Debelius – Niedere Tiere Mittelmeer und Atlantik, Hamburg, 2003

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Pollinators of the sea: A discovery of animal-mediated fertilization in seaweed in SCIENCE, doi:10.1126/science.abo6661. Abgerufen am 15. November 2023.