INVAP

staatliches Hochtechnologieunternehmen in Argentinien

INVAP SE (span. Investigaciones Aplicadas Sociedad del Estado, übersetzt Staatliche Gesellschaft für angewandte Forschung) ist ein staatliches argentinisches Hochtechnologieunternehmen mit Sitz in San Carlos de Bariloche. Es gehört zum Teil der Provinz Río Negro und zum anderen Teil der argentinischen Bundesregierung, die es über die Nationale Atomenergiekommission (CNEA) kontrolliert, und wurde 1976 gegründet. Die Geschäftstätigkeit von INVAP verteilt sich auf die Sparten Nukleartechnik, Luft- und Raumfahrttechnik, Wehr- und Sicherheitstechnik sowie Energietechnik.

INVAP

Logo
Rechtsform Sociedad del Estado
Gründung 1976
Sitz Bariloche, Argentinien
Leitung Héctor Otheguy
Branche Hochtechnologie
Website www.invap.com.ar

Im Jahr 2007 betrieb das Unternehmen neben der Zentrale in Bariloche auch Zweigstellen in Buenos Aires, Sydney (Australien) und Kairo (Ägypten) sowie Tochtergesellschaften in Brasilien (INVAP do Brasil, São Paulo) und den USA (Black River Technology Inc., Valparaiso, Indiana). Daneben gehörte zur Firma die argentinische Tochtergesellschaft INVAP Ingeniería S.A. (IISA), ebenfalls ihren Sitz in Bariloche.

Sparten Bearbeiten

INVAPs bekannteste Sparte ist die Nukleartechnologie und der Bau von zum Teil kommerziell (z. B. Herstellung von Rohmaterial von Mikroelektronikkomponenten) einsetzbaren Forschungsreaktoren, die das Unternehmen weltweit exportiert. Ebenfalls wurde ein kommerzieller Reaktor namens CAREM entwickelt, dessen Bau jedoch noch nicht verwirklicht wurde. Weiterhin ist das Unternehmen in Lateinamerika in der Raumfahrtstechnologie führend und stellt Komponenten für die Raumfahrzeuge der NASA und die staatliche Raumfahrtgesellschaft CONAE her, insbesondere Satelliten und Ausrüstung für Bodenstationen. Es handelt sich um das einzige Unternehmen in Lateinamerika, das in der Lage ist, komplette Raumfahrtsmissionen zu entwickeln.[1]

Die Firma beschäftigte Mitte der 2000er Jahre 360 Mitarbeiter.[2]

Kernreaktoren Bearbeiten

INVAP stellte bis 2007 folgende Kernreaktoren her:

Staat Ort Name Baujahr Leistung (MW) Anmerkungen
Ägypten Kairo ETRR-2 1997 22 Wurde der Ägyptischen Atomernergiebehörde verkauft.
Algerien Algier NUR 1989 1 Wurde der staatlichen algerischen Forschungsanstalt verkauft.
Argentinien Bariloche RA-6 1982 0,5 Forschungsreaktor der CNEA.
Argentinien Pilcaniyeu RA-8 1997 keine (nur Forschung) Forschungsreaktor der CNEA. Dient als Testanlage für den kommerziellen Reaktor CAREM.
Australien Sydney OPAL 2005 20 Wurde der australischen Nukleartechnikkommission ANSTO verkauft.
Peru Huarangal RP-10 1988 10 Über die CNEA dem Peruanischen Atomenergieinstitut verkauft.
Peru Lima RP-0 1978 keine (nur Forschung) Über die CNEA dem Peruanischen Atomenergieinstitut verkauft. Trainingsreaktor.

Andere Projekte Bearbeiten

 
SAC-A Satellit
 
INVAP-Radar in Buenos Aires
  • 2D-Radaranlagen für die argentinische Luftwaffe[3]
  • Abwasser- und Müllverarbeitung
  • Anlagen zur Prozessierung radioaktiver Isotope, z. B. für die Strahlentherapie
  • Industrieroboter (REMA-Projekt, automatische und halbautomatische Reparatur- und Wartungssysteme)
  • Lösungen zur Lagerung von Atommüll (ASECQ-System)
  • Medizinische Geräte
  • Petrochemische Industrieanlagen
  • Satelliten und Forschungsapparate für die argentinische Raumfahrtbehörde[4]
  • Schiffahrtssimulatoren (MELIPAL-Programm)
  • Technologie zur Erdöl- und Erdgasförderung, über die Tochtergesellschaft IISA (INVAP Ingeniería S.A.)
  • Teile für das militärische Transportschiff ARA Hércules
  • Trockenkühlanlagen für die Konservierung von Obst und Gemüse
  • Waldbrand-Frühalarmsysteme
  • Windenergieanlagen

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Raumfahrtabteilung der INVAP (Memento vom 6. Februar 2007 im Internet Archive)
  2. Firmenprofil (Memento vom 8. Dezember 2006 im Internet Archive)
  3. Más plata para reequipamiento militar, Comprará el Gobierno 11 radares
  4. Firman convenios para la construcción de tres satélites