Hufe (Bergisch Gladbach)

Ortsteil von Katterbach, Bergisch Gladbach, Nordrhein-Westfalen, Deutschland

Hufe ist ein Ortsteil im Stadtteil Katterbach in Bergisch Gladbach.

Hufe
Koordinaten: 51° 1′ N, 7° 6′ OKoordinaten: 51° 0′ 38″ N, 7° 5′ 39″ O
Hufe (Bergisch Gladbach)
Hufe (Bergisch Gladbach)

Lage von Hufe in Bergisch Gladbach

Hufer Weg
Hufer Weg

Geschichte Bearbeiten

Hufe ist ein mittelalterlicher Siedlungsname, der erstmals 1460 in der Form dei Hove erwähnt wurde und im Urkataster als In der Hoven verzeichnet ist. Die im Hochmittelalter angelegte Hofstelle ist vermutlich mit der Hufe identisch, die dem Kloster Dünnwald 1160 von dem Kölner Dompropst Adelhelm übertragen war. 1803 kam der Hof durch die Säkularisation in private Hände.[1]

Die Topographia Ducatus Montani des Erich Philipp Ploennies, Blatt Amt Porz, belegt, dass der Wohnplatz 1715 als gemeiner Hof kategorisiert wurde und mit Hufen bezeichnet wurde. Carl Friedrich von Wiebeking benennt die Hofschaft auf seiner Charte des Herzogthums Berg 1789 als Hufen. Aus ihr geht hervor, dass Hufe zu dieser Zeit Teil der Honschaft Paffrath im gleichnamigen Kirchspiel war.[2]

Unter der französischen Verwaltung zwischen 1806 und 1813 wurde das Amt Porz aufgelöst und Hufe wurde politisch der Mairie Gladbach im Kanton Bensberg zugeordnet. 1816 wandelten die Preußen die Mairie zur Bürgermeisterei Gladbach im Kreis Mülheim am Rhein. Mit der Rheinischen Städteordnung wurde Gladbach 1856 Stadt, die dann 1863 den Zusatz Bergisch bekam.

Der Ort ist auf der Topographischen Aufnahme der Rheinlande von 1824 als Hufe und auf der Preußischen Uraufnahme von 1840 als In den Hoven verzeichnet. Ab der Preußischen Neuaufnahme von 1892 ist er auf Messtischblättern regelmäßig als Hufe oder ohne Namen verzeichnet.

Aufgrund des Köln-Gesetzes wurde die Stadt Bensberg mit Wirkung zum 1. Januar 1975 mit Bergisch Gladbach zur Stadt Bergisch Gladbach zusammengeschlossen. Dabei wurde auch Hufe Teil von Bergisch Gladbach.

Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner Wohn-

gebäude

Kategorie Bemerkung
1822[3] 4 Hofstelle Hoven gen.
1830[4] 6 Hofstelle Hoven gen.
1845[5] 6 1 Ackergütchen Hoven gen.
1871[6] 14 2 Hofstelle
1885[7] 9 1 Wohnplatz
1895[8] 8 1 Wohnplatz
1905[9] 6 1 Wohnplatz

Daneben ist der Hufer Weg 1905 als eigenständiger Wohnplatz mit sieben Einwohnern in einem Gebäude verzeichnet, siehe Weidenbusch.

Etymologie Bearbeiten

Der Name Hufe stellt hier ein mittelalterliches Landmaß dar, das eine Fläche von 50–60 Morgen (Kölnische Hufe) bezeichnete.[1] Eine weitere Quelle besagt, dass je nach Gegend und Qualität des Bodens eine Hufe eine Ausdehnung von rund 55.000 bis 270.000 m² hatte.[10][11]

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Andree Schulte, Bergisch Gladbach, Stadtgeschichte in Straßennamen, herausgegeben vom Stadtarchiv Bergisch Gladbach, Band 3, und vom Bergischen Geschichtsverein Abteilung Rhein-Berg e. V., Band 11, Bergisch Gladbach 1995, ISBN 3-9804448-0-5, S. 43 f.
  2. Wilhelm Fabricius: Erläuterungen zum Geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz; Zweiter Band: Die Karte von 1789. Einteilung und Entwicklung der Territorien von 1600 bis 1794; Bonn; 1898
  3. Alexander August Mützell, Leopold Krug (Hrsg.): Neues topographisch-statistisch-geographisches Wörterbuch des preußischen Staats. Erster Band. A–F. Bei Karl August Kümmel, Halle 1821 (Digitalisat).
  4. Friedrich von Restorff: Topographisch-Statistische Beschreibung der Königlich Preußischen Rheinprovinzen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin/Stettin 1830 (Digitalisat).
  5. Königliche Regierung zu Cöln (Hrsg.): Uebersicht der Bestandtheile und Verzeichniß sämmtlicher Ortschaften und einzeln liegenden benannten Grundstücke des Regierungs-Bezirks Cöln, nach Kreisen, Bürgermeistereien und Pfarreien, mit Angabe der Seelenzahl und der Wohngebäude, sowie der Confessions-, Jurisdictions-, Militair- und frühern Landes-Verhältnisse. Köln 1845 (Digitalisat).
  6. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Rheinprovinz und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band XI, 1874, ZDB-ID 1467523-7 (Digitalisat).
  7. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1885 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1888, ZDB-ID 1046036-6 (Digitalisat).
  8. Gemeindelexikon für die Provinz Rheinland. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1895 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlichen statistischen Bureau. In: Königliches statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Band XII, 1897, ZDB-ID 1046036-6.
  9. Gemeindelexikon für die Rheinprovinz. Auf Grund der Materialien der Volkszählung vom 1. Dezember 1905 und anderer amtlicher Quellen bearbeitet vom Königlich Preußischen Statistischen Landesamte. In: Königliches Preußisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Gemeindelexikon für das Königreich Preußen. Heft XII, 1909, ZDB-ID 1046036-6.
  10. Historie von Nieder-Kainsbach im Odenwald (Memento vom 3. Februar 2012 im Internet Archive) abgerufen am 4. Dezember 2015
  11. siehe auch: Diskussion:Hufe (Bergisch Gladbach)

Literatur Bearbeiten

  • Anton Jux: Das Bergische Botenamt, die Geschichte Bergisch Gladbachs bis in die Preußische Zeit, herausgegeben vom Kulturamt der Stadt Bergisch Gladbach, Bergisch Gladbach 1964
  • Helmut Rosenbach: Das alte Paffrath – Katterbach, Paffrath, Hand – in Geschichte und Geschichten, ICS Communikations-Service GmbH, Bergisch Gladbach 1993