Horst Stumpff

deutscher Offizier, zuletzt General der Panzertruppe im Zweiten Weltkrieg

Horst Stumpff (* 20. November 1887 in Gießen; † 25. November 1958 in Hamburg)[1] war ein deutscher General der Panzertruppe der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg.

Leben Bearbeiten

Stumpff trat 1907 als Fahnenjunker in das Infanterie-Regiment „von der Goltz“ (7. Pommersches) Nr. 54 der Preußischen Armee ein. 1913 wurde er als Leutnant von hier an das Kadettenhaus in Potsdam kommandiert.[2] Er diente im Ersten Weltkrieg, erhielt beide Klassen des Eisernen Kreuzes und wurde nach Kriegsende in die Reichswehr übernommen.

Im Oktober 1935 wurde Stumpff Kommandeur des neu aufgestellten Schützen-Regiments 3 in Altengrabow, später Eberswalde; organisatorisch der 3. Panzer-Division und taktisch der 3. Schützen-Brigade unterstellt; und später gleichzeitig mit der Führung der 3. Schützen-Brigade beauftragt.[1] Er wurde ab 1938 als Nachfolger von Generalleutnant Leo Geyr von Schweppenburg Kommandeur der 3. Panzer-Brigade. Anschließend war Stumpff nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs von Oktober 1939 bis November 1940 unterbrochen von zwei Monaten in Vertretung durch Generalmajor Friedrich Kühn Kommandeur der 3. Panzer-Division. Im November 1940 wurde er Kommandeur der neu aufgestellten 20. Panzer-Division, Anfang Februar 1941 zum Generalleutnant befördert und blieb dies bis Mitte September 1941.[3] Mit der Division war er in die Kesselschlacht bei Białystok und Minsk und die Kesselschlacht bei Smolensk eingebunden. Die Bedingungen an der Ostfront führten dazu, dass sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, er sein Kommando abgeben musste und er von der Front zurück befohlen wurde. Am 29. September 1941 wurde ihm das Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes verliehen.[4]

Er blieb für acht Monate in der Führerreserve und wurde dann 1942 zum Ersatzheer versetzt. Ab April 1942 war er Militärinspektor des Rekrutierungsgebiets Königsberg. Später wurde er als General z.b.V. zum Generalinspekteur der Panzertruppen kommandiert. Am 9. November 1944 wurde er in der neuen Position als General der Panzertruppen West (Leo Geyr von Schweppenburg war bis zur ersten Auflösung der Dienststelle im Januar 1944 General der Panzertruppen West gewesen) zum General der Panzertruppe befördert. Als General der Panzertruppen West Anfang September 1944 konnte die Auffrischung der 9. Panzer-Division mit Jagdpanzern und Waffen nicht wie geplant vorgenommen werden.[5] Ende November 1944 stellte er eine Kriegstaktik für den Einsatz der Panzerwaffe an der Westfront vor.[6] Zu Kriegsende ging er in amerikanische Kriegsgefangenschaft.[7]

Sein Bruder war Generaloberst Hans-Jürgen Stumpff, Generalstabschef der Luftwaffe.[8]

Literatur Bearbeiten

  • Samuel W. Mitcham Jr.: Panzer Legions–A Guide to the German Army Tank Divisions of World War II and Their Commanders. Stackpole Books, 2016, S. 155.
  • Über den Einsatz mit der 20. Panzer-Division siehe Samuel W. Mitcham Jr.: Panzer Commanders of the Western Front–German Tank Generals in World War II. Stackpole Books, 2008.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Günter Wegner, Dermot Bradley: Die Stellenbesetzung der aktiven Regimenter, Bataillone und Abteilungen von der Stiftung bzw. Aufstellung bis zum 26. August 1939. Biblio-Verl., 1993, ISBN 978-3-7648-1779-4, S. 528 (google.com [abgerufen am 30. August 2020]).
  2. Dienstalters-Liste der Offiziere der Königlich Preussischen Armee und des XIII. (Königlich Württembergischen) Armeekorps. Mittler und Sohn., 1913, S. 545 (google.com [abgerufen am 30. August 2020]).
  3. Samuel W. Mitcham Jr: Panzer Legions: A Guide to the German Army Tank Divisions of World War II and Their Commanders. Stackpole Books, 2006, ISBN 978-1-4617-5143-4, S. 154 (google.com [abgerufen am 30. August 2020]).
  4. Walther-Peer Fellgiebel: Die Träger des Ritterkreuzes des Eisernen Kreuzes 1939–1945 – Die Inhaber der höchsten Auszeichnung des Zweiten Weltkrieges aller Wehrmachtteile. Dörfler Verlag, Eggolsheim 2004, ISBN 3-7909-0284-5, S. 417.
  5. Timm Haasler: Hold the Westwall: The History of Panzer Brigade 105, September 1944. Stackpole Books, 2011, ISBN 978-0-8117-1056-5, S. 95 (google.com [abgerufen am 30. August 2020]).
  6. Thomas Anderson: The History of the Panzerwaffe: Volume 2: 1942–45. Bloomsbury Publishing, 2017, ISBN 978-1-4728-1449-4, S. 251 ff. (google.com [abgerufen am 30. August 2020]).
  7. Die höchsten militärischen Führer der Bundeswehr von 1955 bis 1990. S. 66 (google.de [abgerufen am 30. August 2020]).
  8. Stumpff, Hans Jürgen. WW2 Gravestone.