Horst Skodlerrak (* 18. Januar 1920 in Jugnaten, Kreis Heydekrug im ostpreußischen Memelland; † 13. Oktober 2001 in Lübeck)[1] war ein nach dem Krieg hauptsächlich in Lübeck lebender deutscher Maler.

Leben Bearbeiten

In Königsberg begann Skodlerrak 1937 ein Kunststudium an der Kunstakademie Königsberg bei Alfred Partikel. Er hatte seit 1942 eine gemeinsame Tochter mit der Malerin Ilse Schneider und heiratete während des Krieges 1944 seine Jugendfreundin Liselotte Quass. 1945 geriet er kurz in Kriegsgefangenschaft und war in Darmstadt interniert. 1950 hielt er sich mehrere Monate in Berlin auf, wo er die Kontroversen um Gegenständlichkeit und Nichtgegenständlichkeit in der Malerei miterlebte. 1957 wurde er Mitglied der Darmstädter Sezession, der er bis 1984 angehörte.[2] Skodlerak war ab 1964 als Dozent an der späteren Muthesius Kunsthochschule in Kiel tätig.

Im Jahr 1958 erhielt er den Bremer Kunstpreis. Der Villa-Romana-Preis ermöglichte ihm 1962/63 mit seiner Familie einen längeren Aufenthalt in der Toskana, wo viele Bilder entstanden. Er kehrte wiederholt (?) nach Italien zurück. Anfang der 1990er Jahre erkrankte Skodlerrak schwer und verlebte seine letzten Jahre im Lübecker Stadtteil Travemünde, wo er 2001 starb. Die Stadt Lübeck ehrte Horst Skodlerrak anlässlich seines 90. Geburtstages 2010 mit einer umfassenden Ausstellung seiner Aquarelle, Gemälde und Grafiken.

Würdigung Bearbeiten

Horst Skodlerrak gilt als Künstler der Neuen Sachlichkeit. Er malte „gegenständlich, aber nicht realistisch“. Folgendes Bonmot ist überliefert: „Was interessiert mich Picasso in Paris? Ich bin doch Skodlerrak in Brodten[3] (kleinster Ortsteil Travemündes).

Preise und Ausstellungen Bearbeiten

(Ausführliche Liste siehe Weblink)

  • 1948 Galerie der Jugend, Hamburg
  • 1955 ars viva[4]
  • 1958 Bremer Kunstpreis
  • 1962 Villa Romana-Preis
  • 2010 Gedächtnisausstellung im Lübecker Kulturforum Burgkloster
  • 2019/2020 Im Kleinen groß – Dem Maler Horst Skodlerrak zum 100. Geburtstag, Ostpreußisches Landesmuseum Lüneburg[5]

Literatur Bearbeiten

  • Gustav Lindtke: Horst Skodlerak. In: Der Wagen, 1955, S. 172–175.
  • Horst Skodlerrak. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 4: Q–U. E. A. Seemann, Leipzig 1958, S. 294 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
  • Abram B. Enns: Skizzenbücher von Horst Skodlerak. In: Der Wagen, 1959, S. 135–139.
  • Wulf Schadendorf: Museum Behnhaus. Das Haus und seine Räume. Malerei, Skulptur, Kunsthandwerk. (= Lübecker Museumskataloge 3). 2. erweiterte und veränderte Auflage. Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt, Lübeck 1976, S. 111–113.
  • Helmut Schumacher: Skodlerak, Horst. In: Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck, Band 12, S. 382–388.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Siehe weblink Kunstmarkt.
  2. Lübeck erinnert an den Maler Horst Skodlerrak, Artikel von Claudia Ehrenstein, veröffentlicht am 23. März 2010 in Die Welt anlässlich der Lübecker Ausstellung zum 90. Geburtstag, abgerufen am 12. Juni 2017
  3. Siehe Artikel Claudia Ehrenstein.
  4. Ars Viva
  5. Im Kleinen groß. Dem Maler Horst Skodlerrak zum 100. Geburtstag. Abgerufen am 20. November 2019 (30. November 2019 – 1. März 2020).