Hinteres Fiescherhorn

Ein Gipfel in den Berner Alpen

Das Hintere Fiescherhorn (früher Hinter Fiescherhorn genannt) ist ein Viertausender mit einer Höhe von 4025 m ü. M. in den Berner Alpen in der Schweiz. Er liegt in der Gruppe der Fiescherhörner, zu denen auch das Grosse und das Kleine Fiescherhorn gezählt werden. Im Unterschied zu diesen beiden Gipfeln liegt das Hintere Fiescherhorn abseits des Hauptkamms der Berner Alpen gänzlich im Kanton Wallis auf dem Gebiet der Gemeinde Fieschertal. Der Name des Bergs erklärt sich dadurch, dass der Berg von Norden betrachtet hinter dem Grossen Fiescherhorn liegt und durch dieses verdeckt wird.

Hinteres Fiescherhorn
Hinter Fiescherhorn

Hinteres und Grosses Fiescherhorn, dazwischen im Hintergrund der Mönch

Höhe 4025 m ü. M.
Lage Kanton Wallis, Schweiz
Gebirge Berner Alpen
Dominanz 0,7 km → Grosses Fiescherhorn
Schartenhöhe 102 m ↓ Fieschersattel[1]
Koordinaten 648249 / 155199Koordinaten: 46° 32′ 47″ N, 8° 4′ 4″ O; CH1903: 648249 / 155199
Hinteres Fiescherhorn (Kanton Wallis)
Hinteres Fiescherhorn (Kanton Wallis)
Erstbesteigung 28. Juli 1885 durch Eugen Guido Lammer und August Lorria
Normalweg Nordwestgrat aus dem Fieschersattel (3923 m ü. M.)

Geographie Bearbeiten

Das Hintere Fiescherhorn liegt ungefähr 700 m südöstlich des Grossen Fiescherhorns und ist mit diesem über eine hohe Scharte namens Fieschersattel (3923 m) verbunden. Südlich trennt die Kleine Grünhornlücke (3740 m) die Fiescherhörner vom Grossen Grünhorn (4043 m, 1,8 km entfernt) und seinen Nebengipfeln. Von diesem Südgrat zweigt bei P. 3981 m ein weiterer, weniger ausgeprägter Grat nach Südwestrippe zum Ewigschneefäld ab.

Unmittelbar nördlich bis nordwestlich des Gipfels liegt zwischen den drei Fiescherhörnern eine relativ flache vergletscherte Mulde des obersten Teil des Walliser Fiescherfirns, der zum Gletschersystem des Fieschergletschers zählt. Nach Osten und Südosten hingegen fällt das Gelände über mehrere hundert Meter sehr steil zu eben genanntem Gletscher ab. Die gesamte Westseite des Bergs ist stark vergletschert, nur in den obersten Bereichen eisfrei und gehört als Ewigschneefäld zum System des Aletschgletschers. Damit entspringen Teilgletscher der zwei längsten Alpengletscher unmittelbar im Gipfelbereich des Hinteren Fiescherhorns.

Die nächste grössere Siedlung ist das 9 km entfernte Grindelwald im Norden. Das Jungfraujoch liegt 6,5 km westlich, das Finsteraarhorn 4,6 km östlich.[2]

Alpinismus Bearbeiten

Obwohl sich das Hintere Fiescherhorn nur unbedeutend aus der verfirnten Hochebene zwischen den Fiescherhörnern erhebt, gilt es als eigenständiger Viertausender und wird dadurch oft besucht. Die Anstiege führen von der Finsteraarhornhütte über den Walliser Fiescherfirn von Norden her (WS+) oder von der Mönchsjochütte oder der Konkordiahütte über den Fieschersattel zum Gipfel (ZS−), wobei die Anstiege bis zu diesem Sattel der Normalroute zum Grossen Fiescherhorn entsprechen.[3] Im Winter kann der Berg auch als Skitour bestiegen werden. Die Normalroute führt dabei wieder von der Finsteraarhornhütte über den Walliser Fiescherfirn (WS) oder vom Jungfraujoch bzw. der Mönchsjochütte über den Fieschersattel (WS+) auf den Gipfel. Etwas anspruchsvoller ist der Anstieg von der Konkordiahütte über die Südwestrippe, P. 3891 m und den Südgrat (ZS−).[4]

Literatur Bearbeiten

  • Helmut Dumler, Willi P. Burkhardt: Viertausender der Alpen. 12., aktualisierte Auflage. Bergverlag Rother, München 2001, ISBN 3-7633-7427-2.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Schweizer Landeskarte 1:10'000. Abgerufen am 14. September 2023.
  2. Hauptgipfel Hinteres Fiescherhorn (VS) - Fieschertal. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  3. Hinteres Fiescherhorn Hochtouren SAC. Abgerufen am 4. Dezember 2022.
  4. Hinteres Fiescherhorn Skirouten SAC. Abgerufen am 4. Dezember 2022.