Hesperinghausen

Stadtteil von Diemelstadt

Hesperinghausen ist ein Ortsteil der Stadt Diemelstadt im nordhessischen Landkreis Waldeck-Frankenberg.

Hesperinghausen
Koordinaten: 51° 28′ N, 8° 54′ OKoordinaten: 51° 28′ 27″ N, 8° 54′ 24″ O
Höhe: 336 (331–350) m ü. NHN
Fläche: 4,74 km²[1]
Einwohner: 458 (30. Jun. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 97 Einwohner/km²
Eingemeindung: 31. Dezember 1971
Postleitzahl: 34474
Vorwahl: 02992

Geografische Lage Bearbeiten

Hesperinghausen liegt im Westen von Diemelstadt an der Grenze zu Nordrhein-Westfalen im sogenannten Roten Land. Nördlich vom Dorf liegen das Naturschutzgebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen und das Landschaftsschutzgebiet Büchenberg und Platzberg bei Hesperinghausen

Geschichte Bearbeiten

Ortsgeschichte Bearbeiten

Das Dorf ist wahrscheinlich um 500 n. Chr. entstanden. Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Hesperinghausen erfolgte unter dem Namen Helmeringhusen im Jahr 1046 in einer Urkunde der Propstei Marsberg.[2] Diese Urkunde ist eine Abschrift aus dem 17. Jahrhundert. Im Original erhalten ist eine Urkunde der Propstei aus dem Jahr 1246 in der Hesmarinchusen erwähnt wird.

Im 18. Jahrhundert siedelten sich Bergleute im Ort an, die in den nahegelegenen Kupfergruben arbeiteten. Die letzte Grube in Marsberg wurde 1945 geschlossen. 1996 fand das Dorfjubiläum "750 Jahre Hesperinghausen" statt. Zehn Jahre später (2006) fand ein Fest mit dem Namen "750 + 10" statt, das an das jährliche Erntedankfest anknüpfte.

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Zum 31. Dezember 1971 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Hesperinghausen im Zuge der Gebietsreform in Hessen auf freiwilliger Basis in die Stadt Diemelstadt eingegliedert.[3] Für Hesperinghausen, wie für alle durch die Gebietsreform nach Diemelstadt eingegliederten Gemeinden, wurde ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung eingerichtet.[4]

Verwaltungsgeschichte im Überblick Bearbeiten

Die folgende Liste zeigt die Staaten bzw. Herrschaftsgebiete und deren untergeordnete Verwaltungseinheiten, in denen Hesperinghausen lag:[2][5]

Bevölkerung Bearbeiten

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9. Mai 2011 in Hesperinghausen 462 Einwohner. Darunter waren 9 (1,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 87 Einwohner unter 18 Jahren, 186 waren zwischen 18 und 49, 111 zwischen 50 und 64 und 78 Einwohner waren älter.[6] Die Einwohner lebten in 192 Haushalten. Davon waren 48 Singlehaushalte, 57 Paare ohne Kinder und 69 Paare mit Kindern, sowie 12 Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 36 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 135 Haushaltungen leben keine Senioren.[6]

Einwohnerentwicklung

 Quelle: Historisches Ortslexikon[2]

  • 1541: 19 Häuser
  • 1620: 28 Häuser
  • 1650: 16 Häuser
  • 1738: 28 Häuser
  • 1770: 33 Häuser, 185 Einwohner
Hesperinghausen: Einwohnerzahlen von 1770 bis 2020
Jahr  Einwohner
1770
  
185
1800
  
?
1834
  
340
1840
  
351
1846
  
373
1852
  
405
1858
  
405
1864
  
419
1871
  
408
1875
  
402
1885
  
405
1895
  
472
1905
  
435
1910
  
433
1925
  
392
1939
  
372
1946
  
596
1950
  
537
1956
  
445
1961
  
440
1967
  
442
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2011
  
462
2020
  
458
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[2]; Zensus 2011[6]

Religionszugehörigkeit

• 1885: 467 evangelische (= 98,94 %), fünf katholische (= 1,06 %) Einwohner[2]
• 1961: 397 evangelische (= 90,23 %), 35 katholische (= 7,95 %) Einwohner[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Bauwerke Bearbeiten

• Kirche (evangelisch): Vom mittelalterlichen Kirchbau befinden sich nur noch Reste im Turm und in der Westwand des Langhauses. 1761 wurde ein neues Schiff aus Fachwerk angebaut und vermutlich um 1840 umgebaut. Gesamtrestaurierungen fanden 1900, 1933 und 1997 statt.

Vereine Bearbeiten

Der Ort Hesperinghausen ist von einem regen Vereinsleben geprägt. So beheimatet der Ort derzeit 6 aktive Vereine.

  • Schützenverein: Im zweijährigen Rhythmus wird das Schützenfest in Hesperinghausen ausgerichtet. Insbesondere die Art des Vogelschießens ist hierbei eine Besonderheit. So wird mit einer Armbrust auf den Holzvogel geschossen. Im Jahr 2019 feierte der Schützenverein sein 150-jähriges Jubiläum, zu welchem auch eine Chronik (aufbauend auf der Schützenchronik aus 1994) erstellt wurde.
  • Gesangverein: Highlight des Jahres ist das Sängerfest.
  • Shanty Chor
  • Feuerwehr
  • Sportverein: Es besteht seit den 1990er Jahren eine Spielgemeinschaft mit den Nachbarorten Helmighausen und Neudorf im Roten Land. Derzeit stellt die SG 2 Seniorenmannschaften (Kreisliga B und Kreisliga C Waldeck).
  • DRK Hesperinghausen

Literatur Bearbeiten

  • Heinrich Bodenhausen und Friedrich Hübel: Das Rote Land. Helmighausen – Hesperinghausen – Kohlgrund – Neudorf. Arolsen: Waldeckischer Geschichtsverein 2014 (= Waldeckische Ortssippenbücher 88)
  • Literatur über Hesperinghausen nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks Bearbeiten

Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten

Anmerkungen

  1. Trennung zwischen Justiz (Kreisgericht Arolsen) und Verwaltung.
  2. Am 31. Dezember 1971 als Ortsbezirk zur Stadt Diemelstadt.

Einzelnachweise

  1. a b Statistik. In: Webauftritt. Stadt Diemelstadt, abgerufen im August 2020.
  2. a b c d e f Hesperinghausen, Landkreis Waldeck-Frankenberg. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  3. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 21. Juni 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 28, S. 1117, Punkt 988; Abs. 8. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,0 MB]).
  4. Hauptsatzung. (PDF; 182 kB) §; 5. In: Webauftritt. Stadt Diemelstadt, abgerufen im Mai 2019.
  5. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  6. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 46 und 102, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020;.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/statistik.hessen.de