Hermann Otto Louis Karl von Schwerin

preußischer Agrarier, Mitglied des Preußischen Herrenhauses

Graf Hermann Otto Louis Karl von Schwerin (* 1. November 1851 in Mildenitz; † 26. Mai 1918 in Berlin-Charlottenburg) war ein preußischer Agrarier und Mitglied des Preußischen Herrenhauses.

Leben Bearbeiten

Hermann Otto Louis Karl Graf von Schwerin entstammte dem Haus[1] Wolfshagen der Linie Altwigshagen des pommerschen Adelsgeschlechts Schwerin.[2]

Hermann von Schwerin wurde als Sohn des königlich preußischen Rittmeisters a. D. Karl Alexander Graf von Schwerin (1824–1893), Rechtsritter des Johanniterordens und Fideikommissherrn auf Wolfshagen, und der Hertha von Nostiz und Jänckendorf (1827–1914) in Mildenitz geboren.[3] Er war der älteste Sohn, begann seine Karriere[4] auf der Ritterakademie Brandenburg, und daher Erbe des Fideikommisses seines Vaters. Dennoch trat er zunächst, der Familientradition folgend, in die preußische Armee als Offiziersbewerber ein, allerdings ohne die Absicht zu haben, Berufsoffizier zu werden. Er schied später wieder aus dem aktiven Dienst aus, wurde Reserveoffizier und erreichte den Rang eines Majors der Reserve.

Nach dem Tod seines Vaters erbte er 1893 nicht nur das Fideikommiss Wolfshagen, sondern auch die nicht zum Fideikommiss gehörende Güter Schlepkow, Amalienhof und Wehlack. Sein großer Grundbesitz brachte ihn dazu, sich mit agrar-politischen Fragen zu beschäftigen. Wegen des seiner Familie zustehenden Präsentationsrechtes zum Preußischen Herrenhaus wurde er 1906 ins Preußische Herrenhaus berufen, dem er dann bis zu seinem Tod angehörte (siehe Liste der Mitglieder des Preußischen Herrenhauses). Er war, wie sein Vater, auch im evangelischen Johanniterorden engagiert. Von Januar 1917 bis zu seinem Tod war er als Nachfolger von Dimitri von Vietinghoff der vierte Kommendator der Mecklenburgischen Genossenschaft des Johanniterordens.[5] Neben der Mitgliedschaft bei dem Johannitern war er auch im ebenfalls evangelischen Zweig des Deutschen Ordens, der Ballei Utrecht, Kommandeur dieses Ordens.

Hermann Graf von Schwerin war seit dem 17. Juli 1879 mit Marie Freiin und Edle Herrin von Werthern (1860–1948) verheiratet und hatte mit ihr zwei Söhne und eine Tochter. Der älteste Sohn Alexander (1882–1974) erbte Wolfshagen, Sohn Georg (1886–1971) übernahm von der Mutter Zettemin und Groß Wolde. Die Tochter Rose heiratete den Regierungsrat Eckhard von der Lühe.

Siehe auch Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Gräflichen Häuser 1942. A. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft. Teil A. Gräfliche Häuser des spätestens um 1400 nachgewiesenen ritterbürtigen deutschen Landadels und ihm gleichartiger Geschlechter (Deutscher Uradel). 115. Auflage, Justus Perthes, Gotha 25. Oktober 1941, S. 517–518. Digitalisat

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. L. Gollmert, Wilhelm Graf von Schwerin, Leonhard Graf von Schwerin (Hrsg.): Geschichte des Geschlechts von Schwerin 1878. 1. Allgemeine Geschichte. 9. Grundbesitz, Haus Wolfshagen. Wilhelm Gronau, Berlin 1878, S. 63–64 (google.de [abgerufen am 2. September 2022]).
  2. Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon, Band XIII, Band 128 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2002, Seiten 223–224.
  3. Genealogisches Handbuch des Adels. Gräfliche Häuser A, Band VI, Band 47 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1970, Seite 373.
  4. Walter von Leers: Die Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. 1705 – 1913. In: Verein der ehemaligen Zöglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a. H. (Hrsg.): Schüler-und Alumnatsverzeichnis. I von IV, Hermann Graf v. Schwerin-Zögling-RA-No. 1237. Selbstverlag. Gedruckt in der Buchdruckerei P. Riemann, Belzig, Ludwigslust 1913, DNB 361143532, S. 272 (staatsbibliothek-berlin.de [abgerufen am 2. September 2022]).
  5. Geschichte der Johanniter in Mecklenburg, abgerufen am 2. September 2022