Herbert Schneider (Architekt, 1903)

deutscher Architekt

Herbert Schneider (* 21. Januar 1903 in Zwickau; † 5. März 1970 in Antonshöhe) war ein deutscher Architekt.

Leben Bearbeiten

 
Palucca-Schule Dresden
 
Weiße Gasse 5–7, Dresden

Schneider besuchte in Zwickau das Realgymnasium und absolvierte eine Tischlerlehre in Hamburg. 1924 kam er nach Dresden, wo er an der Kunstgewerbeschule Architektur und Raumkunst studierte. Im Jahr 1926 wurde er Meisterschüler im Bereich Architektur bei Oskar Menzel und arbeitete ab 1928 im Architekturbüro von Hans Richter. Zwischen 1933 und 1943 war Schneider als freier Architekt tätig. Ab 1943 leistete er Kriegsdienst an der Ostfront und kehrte 1945 aus sowjetischer Kriegsgefangenschaft nach Dresden zurück.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs beteiligte sich Schneider an zahlreichen Wettbewerben und wurde 1946 mit seinem Wiederaufbauplan für die Stadt Dresden bei der Ausstellung „Das neue Dresden“ bekannt. 1950 ließ er sich im Landesentwurfsbüro VEB Bauplanung Sachsen anstellen. Im Jahr 1951 wurde er Brigadeleiter im VEB Projektierung Sachsen. Er gewann am 20. November 1952 den ersten Hauptpreis bei einem Wettbewerb zum Wiederaufbau des Dresdner Altmarktes; siehe Gebäudekomplex Altmarkt 4–6 / Wilsdruffer Straße 15–21 und dessen Teil dem Haus Altmarkt.[1] Auch Walter Ulbricht lobte den Entwurf Schneiders:[2]

„Die Entwürfe der Architekten Schneider und Rascher beweisen, dass es möglich ist, die historischen Baudenkmäler den Neubauten so maßstabgerecht einzugliedern, dass die Gesamtkomposition Dresden seine alten Ruhm als Kunststadt sichern wird.“[3]

Von 1954 bis 1961 war Schneider Chefarchitekt für die Bereiche Zentrum, Südvorstadt und Seevorstadt der Stadt Dresden unter der Leitung des Stadtbaudirektors Liebscher. Er errichtete zahlreiche Bauwerke, darunter Wohnbauten und den Theaterbau der Herkuleskeule am Sternplatz. Nach seiner auch politisch motivierten Amtsenthebung als Chefarchitekt war Schneider ab 1963 Leiter der Zwingerbauhütte und setzte sich für den Erhalt historischer Bausubstanz Dresdens ein.[4]

Bauten (Auswahl) Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Matthias Lerm: Abschied vom alten Dresden – Verluste historischer Bausubstanz nach 1945. Forum Verlag, Leipzig 1993, ISBN 3-86151-047-2.
  • Bernhard Sterra et al.: Dresden und seine Architekten. Strömungen und Tendenzen 1900–1970. Verlag der Kunst Dresden, Husum 2011, S. 24, 224.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Lerm, S. 103 f.
  2. Lerm, S. 110.
  3. Lerm, S. 108 f.
  4. Lerm, S. 115
  5. Bernhard Sterra et al.: Dresden und seine Architekten. Strömungen und Tendenzen 1900–1970. Verlag der Kunst Dresden, Husum 2011, S. 66.
  6. Dresdner Neueste Nachrichten, 26./27. März 1938, Nr. 72, S. 37
  7. Dresdner Neueste Nachrichten, 18. November 1936, Nr. 270, S. 9, Baugenehmigungen
  8. Dresdner Neueste Nachrichten, 8. April 1936, Nr. 84, S. 16, Baugenehmigungen
  9. Dresdner Neueste Nachrichten, 29. April 1936, Nr. 100, S. 15, Baugenehmigungen
  10. https://hans-richter.eu/werk/
  11. Barth u. a.: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biografischer Daten. 2000, S. 201.
  12. Barth u. a.: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biografischer Daten. 2000, S. 201.
  13. Barth u. a.: Vom Baukünstler zum Komplexprojektanten. Architekten in der DDR. Dokumentation eines IRS-Sammlungsbestandes biografischer Daten. 2000, S. 201.
  14. Werner Durth u. a.: Architektur und Städtebau der DDR. Band 2. Aufbau: Städte, Themen, Dokumente. 1998, S. 445