Henri Manhès

französischer Oberst in der Résistance
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Henri Manhès, genannt Frédéric (* 9. Juni 1889 in Etampes; † 25. Juni 1959 in Nizza) war ein französischer Journalist, Oberst, Résistance-Kämpfer, im KZ Buchenwald Leiter der französischen Brigade der Internationalen Militär-Organisation (IMO), Mitglied des Internationalen Lagerkomitees und Ehrenpräsident der FIR.

Relief des Porträts vom Denkmal für Henri Manhès

Leben und Wirken Bearbeiten

Manhès studierte nach Erreichen der Hochschulreife Journalistik. Nach der Besetzung Frankreichs durch die Wehrmacht des NS-Regimes entstand auf seine Anregung die WiderstandsgruppeCeux de la Libération“. Im Jahre 1941 wurde er ein Vertreter von Jean Moulin, der die unterschiedlichen Gruppen der Widerstandskämpfer im nichtbesetzten Gebiet Frankreichs zu abgestimmtem Vorgehen organisierte. Als er 1943 von einer Reise aus London nach Frankreich zurückkehrte, wurde er verhaftet und von einem Militärgericht der Wehrmacht zum Tode verurteilt. 1944 wurde er in das KZ Buchenwald überstellt. Hier wurde er von Marcel Paul zum Präsidenten des Lagerkomitees für französische Interessen ernannt. Bald wurde er der Leiter der französischen Brigade in der Internationalen Militär-Organisation (IMO) des Lagers und übernahm nach der Flucht der meisten SS-Wachmannschaften am 11. April 1945 vor den anrückenden Amerikanern mit anderen Mitglieder des Lagerwiderstandes die Kontrolle über das Lager, bevor die 3. US-Armee einige Stunden später eintraf.

Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus und seiner Rückkehr nach Frankreich gründete er den Verband der Deportierten, Internierten, Widerstandskämpfer und Patrioten, dessen erster Präsident er wurde. Im Jahre 1952 wurde er zum Ehrenpräsidenten der FIR gewählt.

Ehrungen Bearbeiten

 
Blutstraße mit Stele und Obelisken
 
Denkmal der Stadt Weimar von 1961 auf dem Ettersberg

Die Stadt Weimar verlieh ihm am 15. September 1958 die Ehrenbürgerwürde. Am 9. Mai 1961 wurde ein Gedenkstein am Anfang der Blutstraße zum ehemaligen KZ Buchenwald eingeweiht. Zwei Jahre später, 1963, wurde der Gedenkstein aus Oberdorlaer Schaumkalk[1] durch ein Bronzeporträt Manhès' ergänzt.[2]

Die Inschriften des Gedenksteins lauten wie folgt:

OBERST FREDERIC-HENRI MANHES
1889–1959
MILITAERISCHER CHEF DER FRANZOESISCHEN BEFREIUNGSBRIGADE
IM FASCHISTISCHEN KONZENTRATIONSLAGER BUCHENWALD
PRAESIDENT DER FIR • EHRENBUERGER DER STADT WEIMAR

Auf der Bronzetafel:

COLONEL F. H. MANHES
1889 - 1959

und die Künstlersignatur „F Salmon“ für Françoise Salmon.

Der Obelisk auf dem Platz vor dem Denkmal markiert den Eingang in die Blutstraße, die zur Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald führt. Er zeigt die Entfernung zum Konzentrationslager mit 3,5 km an. Der Obelisk wurde 1958/59 im Auftrag des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer der DDR geschaffen. Er ist aus rötlichem Sandstein und hat eine Höhe von ca. 5 Metern. Der Bereich um den Obelisken wurde auf den Namen „Colonel-Manhès-Platz“ getauft.[3] Das erfolgte am 9. Mai 1961.[4] Der Obelisk auf der Mitte des Platzes bezieht sich auf die von ihm angezeigte Mahn- und Gedenkstätte Buchenwald und nicht auf Manhès allein!

Koordinaten: 51° 1′ 25,5″ N, 11° 18′ 10″ O

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Gerd Seidel, Walter Steiner: Baustein und Bauwerk in Weimar (= Ständige Kommissionen Kultur der Stadtverordnetenversammlung Weimar und des Kreistages Weimar-Land in Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Weimar (Hrsg.): Tradition und Gegenwart.). Weimarer Schriften. Heft 32. Weimar 1988, S. 69. ISBN 3-910053-08-4
  2. Blutstraße nach Buchenwald auf Weimar-Lese
  3. Buchenwaldspuren Dokumentation pdf S. 126.
  4. Gitta Günther, Rainer Wagner: Weimar. Straßennamen. RhinoVerlag, Ilmenau 2012, S. 48. ISBN 978-3-939399-49-0