Das Helmholtz-Institut Münster (HI MS) mit der Denomination „Ionenleitung in der Energiespeicherung“ (IEK-12) ist ein 2014 gegründetes Institut des Forschungszentrums Jülich, welches Batterietechnologien auf der Basis von Elektrolyten erforscht.[1] Das HI MS wird als Außenstelle des Forschungszentrums Jülich an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster (WWU Münster) betrieben. Kern der Forschung ist der Elektrolyt – ein Grundbestandteil einer Batterie.[2]

Entwurf des Neubaus für das Helmholtz-Institut Münster, erstellt von Gerber Architekten

Geschichte Bearbeiten

Das HI MS wurde im Jahr 2014 durch das Forschungszentrum Jülich, die Westfälische Wilhelms-Universität Münster (WWU Münster) und die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule (RWTH Aachen) gegründet. Es ist dem Institut für Energie- und Klimaforschung (IEK) des Forschungszentrums Jülich zugeordnet und wird als Außenstelle des Forschungszentrums (als IEK-12) betrieben. Am HI MS sind rund 75 Mitarbeiter beschäftigt. Leitender Direktor ist Martin Winter.[1]

Forschung Bearbeiten

Im Zentrum der Forschung des HI MS stehen Elektrolyte als zentraler Bestandteil der Batteriezelle.[2]

Das Institut entwickelt elektrochemische Energiespeicherungssysteme ausgehend von fünf Elektrolytklassen: Anionen- und kationenleitende Festkörperelektrolyte, Polymer-, Flüssig- und Hybridelektrolyte. Die Forschung umfasst die Theorie, Chemie und Technologie von Elektrolyten und Batterien, und reicht von der Grundlagenforschung bis hin zum Technologietransfer.[1] Zu den verfolgten Anwendungen zählen u. a. stationäre Speicher und die Elektromobilität.

Am HI-MS-Standort Münster steht die Forschung an Batteriezellen mit polymeren, flüssigen und hybriden Elektrolyten im Fokus. Die Schwerpunkte liegen in der elektrochemischen Material- und Zellforschung und werden durch Arbeiten des Forschungszentrums Jülich auf dem Gebiet der Materialforschung, Prozessierung und In-Operando-Charakterisierung ergänzt. Hier stehen insbesondere die Erforschung, Synthese und Entwicklung von Kationen- und Anionen-leitenden keramischen Materialien für Festkörperbatterien im Vordergrund.[2]

Die RWTH Aachen ist auf die Charakterisierung großformatiger Zellen sowie auf Anionen-leitende Keramikelektrolyte spezialisiert. Das HI MS arbeitet eng zusammen mit dem Institut „Münster Electrochemical Energy Technology“ (MEET) an der WWU Münster, bei dem die Erforschung wiederaufladbarer Lithium- und Lithium-Ionen-Batterien im Fokus stehen.[2] Die Arbeit des HI MS erfolgt außerdem in enger Kooperation mit dem Helmholtz-Institut Ulm für elektrochemische Energiespeicherung.[1]

Die Grundfinanzierung des HI MS erfolgt seit 2015 mit nominal rund 5,5 Millionen Euro über die programmorientierte Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft, wobei zehn Prozent vom Land Nordrhein-Westfalen und 90 Prozent vom Bund aufgebracht werden.[2]

Das HI MS stellt den Sprecher des Beirats Batterieforschung Deutschland des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), den Sprecher der Projektinitiative Batterie2020 des BMBF[3], den Sprecher des acatech-Projekts „Energiesysteme der Zukunft“[4] und koordiniert einige nationale und internationale Forschungsverbünde.

Gebäude Bearbeiten

Das Architekturbüro Gerber Architekten in Dortmund plant für 2021 einen Neubau für das HI MS[5]. Es entsteht neben dem MEET in der Corrensstraße in Münster.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Helmholtz-Institut Münster / IEK-12. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  2. a b c d e Helmholtz-Gemeinschaft. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  3. Batterie 2020. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  4. Energiesysteme der Zukunft. Abgerufen am 27. Mai 2020.
  5. Gerber Architekten: Architektur. Abgerufen am 27. Mai 2020.