Heinz Wedler

deutscher Unternehmensleiter, erste Generaldirektor des Kombinats Mikroelektronik Erfurt

Heinz Wedler (* 9. Mai 1927 in Tilsit; † 2012 in Ruhla) war in der DDR bis zur friedlichen Revolution 1989 Generaldirektor des Kombinats Mikroelektronik Erfurt.

Leben Bearbeiten

Wedler beantragte am 7. Februar 1944 die Aufnahme in die NSDAP und wurde zum 20. April desselben Jahres aufgenommen (Mitgliedsnummer 9.920.241).[1] In der letzten Phase des Zweiten Weltkriegs erlitt er in den folgenden Kämpfen eine schwere Kriegsverwundung.

Danach absolvierte er eine Lehre in dem Fach Feinmechanik. Anschließend nahm er ein Ingenieurstudium von 1949 bis 1952 in Jena auf. In den Jahren 1953 bis 1956 war er Haupttechnologe im VEB Maßindustrie Werdau. In dieser Zeit wurde er Mitglied der SED.

Als Technischer Direktor im VEB Werkstoffprüfmaschinen Leipzig wirkte er von 1956 bis 1959. Von 1959 bis 1962 war er Leiter der Abteilung für Forschung und Entwicklung in der VVB Mechanik Leipzig. In diesen Jahren absolvierte er auch ein Studium am Industrie-Institut der Karl-Marx Universität Leipzig, welches er als Diplom-Wirtschafter beendete. Die Promotion zum Dr. rer. oec. mit dem Thema Analyse der Entwicklungs-, Überführungs- und Fertigungsprozesse zur weiteren Qualifizierung der Leitung, zur Erzielung eines hohen Tempos und einer hohen Ausbeute: untersucht am Beispiel des Mikroprozessors (CPU) U 880 D als Dissertation A und B erlangte er dort zusammen mit Johann Pohl im Jahr 1981.

Im Jahr 1963 wurde er zum Werkdirektor des VEB Uhrenwerke Ruhla ernannt, ab 1967 war er als Generaldirektor Leiter des Uhrenkombinates. Seit 1967 gehörte er auch der Bezirksleitung der SED in Erfurt an. Mit der Gründung des Kombinates Mikroelektronik Erfurt 1978, in dessen Bestand 24 Volkseigene Betriebe (VEB), darunter die VEB des geschaffenen Leitbereiches Uhrenwerke Ruhla und des Leitbereiches Halbleiterwerk Frankfurt (Oder) eingingen, wurde er Generaldirektor und übte diesen Posten bis zum Ende des Jahres 1989 aus.

1984 erfolgte seine Ernennung zum Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Leipzig.

Auszeichnungen Bearbeiten

Schriften Bearbeiten

  • Der ökonomische Nutzeffekt der Automatisierung in der Uhrenindustrie der DDR: Untersucht für die Nutzeffektskennziffern Produktionsdauer, Taktzeit, Produktionskapazität, Produktionsvolumen, Arbeitsproduktivität unter Anwendung der Operationsforschung, Leipzig 1969
  • Die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung im VEB Uhrenkombinat Ruhla mit Helmut Sinnreich und Arno Axmann, in: Neue Justiz, Jg. 21 (1969), S. 661 ff
  • Verantwortung und Risiko bei der Durchsetzung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts. In: Einheit, Heft 9, 37. Jg. (1982), S. 892 ff
  • Einfluß der Herstellung und Anwendung der Mikroelektronik auf das Qualifikationsniveau der Werktätigen. In: Sozialistische Arbeitswissenschaft Heft, 1984, S. 11 ff

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Bundesarchiv R 9361-IX KARTEI/47251123