Heinz Theo Branding

deutscher Schauspieler und Synchronsprecher

Heinz Theo Branding (* 4. Februar 1928 in Bielefeld; † 4. Mai 2013 in Löhne[1]) war ein deutscher Schauspieler und Synchronsprecher.

Leben Bearbeiten

Heinz Theo Branding begann seine künstlerische Laufbahn als Theaterschauspieler am Theater Bielefeld. Es folgten zahlreiche Engagements an anderen deutschsprachigen Bühnen, so u. a. auch an den Staatlichen Schauspielbühnen Berlin.

Seit Anfang der 1960er Jahre wirkte er auch als Darsteller in Film und Fernsehen mit. Dabei spielte er ebenso in Verfilmungen von Bühnenvorlagen wie Eugene O’Neills Der Eismann kommt oder als Malvolio in Viola und Sebastian nach Shakespeares Was ihr wollt, in ambitionierten Fernsehfilmen Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ehe nach Erich Loest (1981, Drehbuch: Ulrich Plenzdorf) und Fremdes Land oder Als die Freiheit noch zu haben war nach Arno Surminski (1982), Kinokomödien wie Helmut Käutners Bel Ami (1968) und Walter Roderers Ein Schweizer namens Nötzli (1988) sowie Gastrollen in Fernsehserien wie St. Pauli-Landungsbrücken und Die schöne Marianne.

Daneben war Branding seit 1970 umfangreich in der Synchronisation tätig (1231 Sprecherrollen) und lieh seine Stimme Schauspielkollegen wie Ed Asner (in dessen Serie Lou Grant), Richard Attenborough (in Unternehmen Rosebud), Ernest Borgnine (in Die Odyssee der Neptun), Bud Spencer (in Vier Fliegen auf grauem Samt), Robbie Coltrane (in Kenneth Branaghs Heinrich V.), Brian Dennehy (als Gegenspieler von Rambo), Charles Durning (u. a. in Der Clou), Denholm Elliott (in Zeit der Dunkelheit), Will Geer (als Großvater der Waltons), Anthony Hopkins (in Der Bunker), Bob Hoskins (in Der Honorarkonsul), Robert Morley (in In 80 Tagen um die Welt), Bletch (das Walross in Meet the Feebles), Philippe Noiret (in Marie Curie) und Keenan Wynn (als Digger Barnes in Dallas).

Er synchronisierte immer wieder kleinere Nebenrollen in Serien, wie Hawaii 5-0, Dallas, Bonanza, Vegas, Ein Colt für alle Fälle, Gnadenlose Stadt, Magnum, Der Denver-Clan, Hotel, Drei Engel für Charlie, M*A*S*H, The Real Ghostbusters, MacGyver oder Hart aber herzlich.

Populär wurde er nach dem Tod Eduard Wandreys als zweiter regelmäßiger deutscher Sprecher des Fred Feuerstein. Er sprach auch in den Benjamin-Blümchen-Hörspielfolgen „Der Weihnachts-Traum“ (Folge 52) und „Benjamin Blümchen und der Weihnachtsmann“ (Folge 73) den Weihnachtsmann. In der französischen Zeichentrickserie „Es war einmal das Leben“ sprach Branding den Maestro und in einzelnen Folgen der Zeichentrickserie „Ducktales – Neues aus Entenhausen“ übernahm er einige Sprechrollen.

Branding zog sich Anfang des neuen Jahrtausends aus der Synchronbranche zurück. Seine wahrscheinlich letzte Sprechrolle war der Gastauftritt von Burt Young in der Serie Die Sopranos. Die Episode wurde im Juni 2002 erstmals in Deutschland ausgestrahlt.

Nach dem Tod seiner ersten Frau im Jahr 1999 heiratete Heinz Theo Branding erneut und zog ins ostwestfälische Löhne. Seine beiden Kinder stammen aus der ersten Ehe.

Heinz Theo Branding starb am 4. Mai 2013. Seine Urne wurde im Friedwald Kalletal bestattet.

Filmografie (Auswahl) Bearbeiten

  • 1963: Am Herzen kann man sich nicht kratzen
  • 1963: Hafenpolizei: Mord an Bord
  • 1966: Standgericht
  • 1968: Bel Ami
  • 1968: Der Eismann kommt
  • 1972: Viola und Sebastian
  • 1974: Die schöne Marianne: Das Duell
  • 1976: Direktion City
  • 1979: St. Pauli-Landungsbrücken – Der Italiener
  • 1981: Es geht seinen Gang oder Mühen in unserer Ehe
  • 1982: Fremdes Land oder Als die Freiheit noch zu haben war
  • 1988: Ein Schweizer namens Nötzli

Synchronsprecherrollen (Auswahl) Bearbeiten

David Huddleston

  • als Doc Scully in Bonanza (1959–1973) in Episode „Joe in Lebensgefahr“ (Staffel 13)
  • als Vincent Rhoads in Hawaii Fünf-Null (1968–1980) in Episode „Der letzte Schachzug“ (Staffel 8)
  • als Capt. McBride in Zwei außer Rand und Band (1976)
  • als Diamond Jim O’Neill in Vegas (1978–1981) in Episode „Das Kreuz von Caceres“ (Staffel 2)

Andrew Duggan

Charles Durning

  • als Kapitän Pruss in Die Hindenburg (1975)
  • als Ed Healey in Der Preis der Macht (1976)

Michael V. Gazzo

Stephen Elliott

  • als Admiral Wheeler in Magnum (1980–1988) [2. Synchro (RTL 1996)] in Episode „Das Seemannsgrab“ (Staffel 3)
  • als Gilmore Yates in Sledge Hammer (1986–1988) in Episode „Von altem Schrot und Korn“ (Staffel 1)

Jack Elam

Ed Asner

  • als Capt. Dennis Connolly in The Bronx (1981)
  • als Guy Bannister in JFK – John F. Kennedy – Tatort Dallas (1991)

Brian Dennehy

  • als Sheriff Will Teasle in Rambo (1982)
  • als Paul Hobart in Das Rattennest (1988)

Dana Elcar

Burt Young

Sprechrollen (Filme) Bearbeiten

Sprechrollen (Serien) Bearbeiten

Weitere Bearbeiten

  • als Mann in Lockruf des Goldes (1975)
  • als Bulwar in Captain Future (1978–1979) in 3 Episoden
  • als Quorok in Captain Future (1978–1979) in 1 Episode
  • als Wirt in Puschel, das Eichhorn (1979) in Episode „24“
  • als Erzähler in Die Neuen Abenteuer des He-Man (1990)
  • als Pung-Ging in Jim Knopf (2000–2001)
  • als Arzt in Mein Bruder der Supermann (1968)
  • als Freund am Hafen in Der Swimmingpool (1969)
  • als Blutiger Brigadier in Der diskrete Charme der Bourgeoisie (1972)
  • als Zöllner in Tim und der Haifischsee (1972)
  • als Kapitän in Die tollkühnen Abenteuer des Marco Polo junior (1972)
  • als Mann der verletzten Arbeiter bringt in Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle (1972)
  • als Dimitri in Ilsa – Die Tigerin (1977)
  • als Ramon Serrano in Zwei sind nicht zu bremsen (1978)
  • als von Charlie Firpo geweckter Truckfahrer in Zwei sind nicht zu bremsen (1978)
  • als Ulz in Herrscher der Zeit (1982)
  • als Filmproduzent in Sing Sing (1983)
  • als alter Mann in Stryker (1983)
  • als Alt-Holzwurm in In der Arche ist der Wurm drin (1988)
  • als Hubert (Wilderer) in Bobo und die Hasenbande (1995)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Traueranzeige bei NW-Trauer.de