Heinrich Brenner (Bildhauer)

deutscher Bildhauer

Heinrich Brenner (* 2. Dezember 1883 in Marienburg; † 16. April 1960 in Karl-Marx-Stadt) war ein deutscher Bildhauer.

Leben und Werk Bearbeiten

Brenner studierte bei Georg Wrba an der Akademie für Bildende Künste Dresden und an der Akademie für graphische Künste und Buchgewerbe in Leipzig. Danach arbeitete er als freischaffender Bildhauer in Chemnitz, wo er zur Künstlergruppe Chemnitz gehörte. Brenner hatte eine Vorliebe für indische und gotische Kunst. 1913 war er zum Arbeiten auf der unter Künstlern beliebten Ostseeinsel Vilm. 1922 schuf er nach der Idee des Chemnitzer Rabbiners aus Grünstein ein Ehrenmal für die im Ersten Weltkrieg gefallenen jüdischen Soldaten, das in der Alten Synagoge aufgestellte wurde.[1] Es wurde 1938 mit der Synagoge von den Nazis vernichtet.

In der Zeit des Nationalsozialismus war Brenner obligatorisches Mitglied der Reichskammer der bildenden Künste. Er war in dieser Zeit auf mindestens sechs Ausstellungen vertreten[2], u. a. 1940 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung in München.

Nach 1945 war Brenner an verschiedenen Ausstellungen in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR beteiligt. Brenner wurde auf dem Chemnitzer St. Nikolai-Friedhof beigesetzt. Sein Grab wurde nach Ablauf der Ruhefrist aufgelöst.

Werke (Auswahl) Bearbeiten

  • Denkmal für das Infanterieregiment 245 (1924, Naturstein; Südfriedhof Leipzig)[3]
  • Pfarrer Hoffmann (1930, Büste, Bronze; u. a. 1953 auf der Dritten Deutschen Kunstausstellung)[4]
  • Kommerzienrat Hans H. Vogel (um 1937, Büste, Bronze)[5]
  • Dostojewski (1935, Plakette, Bronze)[6]
  • Porträt Dr. Brückner (Büste, Bronze; 1940 auf der Großen Deutschen Kunstausstellung)[7]
  • Junge Frau (vor 1948, Büste, Gips)[8]

Ausstellungen (unvollständig) Bearbeiten

Beteiligung an Ausstellungen in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR Bearbeiten

  • 1946: Dresden, Allgemeinen Deutschen Kunstausstellung
  • 1948: Chemnitz, Schlossberg-Museum, und Glauchau, Stadt- und Heimatmuseum Glauchau („Mittelsächsische Kunstausstellung“)[9]
  • 1948: Freiberg, Stadt- und Bergbaumuseum („3. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler“)[10]
  • 1953. Dresden, 3. Deutsche Kunstausstellung

Postume Einzelausstellung Bearbeiten

  • 2013: Chemnitz, Kirche St. Nikolai-Thomas

Literatur Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Jürgen Nitsche und Ruth Röcher: Juden in Chemnitz. Die Geschichte der Gemeinde und ihrer Mitglieder. Sandstein Verlag, Dresden, 2002; S. 262
  2. Martin Papenbrock, Gabriele Saure (Hrsg.): Kunst des frühen 20. Jahrhunderts in deutschen Ausstellungen. Teil 1. Ausstellungen deutsche Gegenwartskunst in der NS-Zeit. VDG, Weimar, 2000
  3. Stefan; Krämer Straube: Denkmalanlage für das Infanterieregiment 245. August 1997, abgerufen am 13. Juni 2023.
  4. Heinrich Unbekannter Fotograf; Brenner: Pfarrer Hoffmann. 1930, abgerufen am 13. Juni 2023.
  5. Heinrich (Bildhauer) Unbekannter Fotograf; Brenner: Kommerzienrat Hans H. Vogel. 1937, abgerufen am 13. Juni 2023.
  6. Heinrich Unbekannter Fotograf; Brenner: Dostojewski (Bronze-Plakette). 1935, abgerufen am 13. Juni 2023.
  7. Porträt Dr. Brückner — Die Großen Deutsche Kunstausstellungen 1937 – 1944/45. Abgerufen am 13. April 2022.
  8. SLUB Dresden: Mittelsächsische Kunstausstellung 1948. Abgerufen am 27. September 2023 (deutsch).
  9. SLUB Dresden: Mittelsächsische Kunstausstellung 1948. Abgerufen am 27. September 2023 (deutsch).
  10. SLUB Dresden: 3. Ausstellung Erzgebirgischer Künstler 1948. Abgerufen am 13. Juni 2023 (deutsch).