Molodezkoje (russisch Молодецкое, deutsch Domäne Heiligenwalde) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.

Siedlung
Molodezkoje
Heiligenwalde (Domäne)

Молодецкое
Föderationskreis Nordwestrussland
Oblast Kaliningrad
Rajon Gurjewsk
Frühere Namen Heiligenwalde (bis 1950)
Bevölkerung 0 Einwohner
(Stand: 1. Okt. 2021)[1]
Zeitzone UTC+2
Telefonvorwahl (+7) 40151
Postleitzahl 238313
Kfz-Kennzeichen 39, 91
OKATO 27 209 000 079
Geographische Lage
Koordinaten 54° 41′ N, 20° 50′ OKoordinaten: 54° 41′ 17″ N, 20° 50′ 3″ O
Molodezkoje (Europäisches Russland)
Molodezkoje (Europäisches Russland)
Lage im Westteil Russlands
Molodezkoje (Oblast Kaliningrad)
Molodezkoje (Oblast Kaliningrad)
Lage in der Oblast Kaliningrad

Geographische Lage Bearbeiten

Molodezkoje liegt 21 Kilometer östlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) und ein Kilometer nördlich von Uschakowo (Heiligenwalde, Dorf). Der Ort, dessen Anblick schon von weitem Erdöltürme erkennen lassen, wird im Norden von der alten Trasse und im Süden von der neuen Trasse der Föderalstraße A229 (ehemalige deutsche Reichsstraße 1, heute auch Europastraßen 28 und 77) begrenzt. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte Bearbeiten

Das ehemals als Heiligenwalde, Domäne[2] bezeichnete und frühere Gutsdorf kam 1874 zum neu gebildeten Amtsbezirk Heiligenwalde[3] mit Sitz in der Landgemeinde Heiligenwalde (heute russisch: Uschakowo). Er gehörte bis 1939 zum Landkreis Königsberg (Preußen), von 1939 bis 1945 Landkreis Samland, im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.

Der Gutsbezirk Heiligenwalde, Domäne, zählte im Jahre 1910 insgesamt 52 Einwohner[4]. Im Jahre 1928 gab der Gutsbezirk seine Eigenständigkeit auf und wurde in die Landgemeinde Heiligenwalde (Uschakowo) eingemeindet.

1945 kam der Ort innerhalb des nördlichen Ostpreußens zur Sowjetunion. Im Jahr 1950 erhielt er die russische Bezeichnung Molodezkoje und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Nisowski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[5] Von 2008 bis 2013 gehörte Molodezkoje zur Landgemeinde Nisowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.

Kirche Bearbeiten

Vor 1945 war die Bevölkerung der Domäne Heiligenwalde fast ausnahmslos evangelischer Konfession. Das Dorf war in das Kirchspiel der Kirche Heiligenwalde im Kirchenkreis Königsberg-Land II innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union eingepfarrt. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Paul Kortzitzki.

Heute liegt Molodezkoje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu erbauten evangelisch-lutherischen Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg), der Hauptkirche der Propstei Kaliningrad[6] im Verbund der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER).

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
  2. Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Heiligenwalde (Domäne)
  3. Rolf Jehke, Amtsbezirk Heiligenwalde
  4. Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
  5. Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 5 июля 1950 г., №745/3, «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung 745/3 des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 5. Juli 1950)
  6. Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad (Memento des Originals vom 29. August 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.propstei-kaliningrad.info