Hear the voice of the Bard

Gedicht von William Blake

Hear the voice of the Bard („O höre die Stimme des Barden“) ist ein Gedicht des englischen Dichters und Künstlers William Blake (1757–1827). Es wurde als Teil seiner Sammlung Songs of Innocence and of Experience („Lieder der Unschuld und Erfahrung“) im Jahr 1794 veröffentlicht. Es ist das Eingangsgedicht (Introduction) der Songs of Experience („Lieder der Erfahrung“).

Songs of Innocence and of Experience, copy AA, 1826, object 30 (Bentley 30, Erdman 30, Keynes 30) „Introduction“ (The Fitzwilliam Museum)

Symbolhaft dargestellt ist „der Kampf der Erde als ursprüngliche Naturkraft“ gegen den Sternenpol (starry pole) und „Strand und Meer“ (watery shore) „als Bilder von Rationalismus und Materialismus (die „See von Raum und Zeit“)“[1].

Es wurde vielfach vertont, darunter von Thea Musgrave.[2] Es wird auch als Carol (Weihnachtslied) gesungen. Die Komposition dieses Carols wurde für das Festival of Nine Lessons and Carols des King’s College in Cambridge im Jahr 2013 in Auftrag gegeben.[3]

Text Bearbeiten

Englische Version aus dem William Blake Archiv[4]


Hear the voice of the Bard!
Who Present, Past, & Future sees
Whose ears have heard,
The Holy Word,
That walk'd among the ancient trees.

Calling the lapsed Soul
And weeping in the evening dew:
That might controll
The starry pole;
And fallen fallen light renew!

O Earth O Earth return!
Arise from out the dewy grass;
Night is worn.
And the morn
Rises from the slumberous mass.

Turn away no more:
Why wilt thou turn away
The starry floor
The watry shore
Is giv'n thee till the break of day.


O höre die Stimme des Barden,
Der Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft sieht;
Dessen Ohren vernommen haben
Das Heilige Wort,
Das wanderte unter den alten Bäumen;

Die entflohene Seele rufend,
Und weinend im Abendtau:
Die steuern könnte
Den Sternenpol,
Und gefallenes, gefallenes Licht erneuern!

"O Erde, o Erde, kehre zurück!
Erhebe dich aus dem tauigem Gras!
Die Nacht ist zu Ende,
Und der Morgen
Erhebt sich aus der verschlafenen Masse.

"Wende dich nicht mehr ab;
Warum willst du dich abwenden?
Das Sternenzelt,
Das Küstenufer,
Sind dir gegeben noch bis zum Anbruch des Tages."

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Videos Bearbeiten

Einzelnachweise und Fußnoten Bearbeiten

  1. zitiert aus: William Blake: Zwischen Feuer und Feuer. Poetische Werke 1996, ISBN 3-423-02397-X, S. 445 (Anmerkung zu S. 74 f.)
  2. Thea Musgrave; Hear the voice of the Bard (2013)
  3. King's College Chapel: A Festival of nine Lessons and Carols – Christmas Eve 2013 (Memento des Originals vom 19. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kings.cam.ac.uk (PDF; 412 kB)
  4. Songs of Innocence and of Experience, copy AA, 1826, object 30 (Bentley 30, Erdman 30, Keynes 30) „Introduction“, Hrsg. Morris Eaves, Robert N. Essick & Joseph Viscomi, William Blake Archive