Hato-Udo ist ein osttimoresisches Verwaltungsamt (portugiesisch Posto Administrativo) in der Gemeinde Ainaro. Verwaltungssitz ist Hato-Udo im Suco Leolima.[3]

Verwaltungsamt Hato-Udo
Am Lagoa Lebomulua
Verwaltungssitz Hato-Udo
Fläche 246,99 km²[1]
Einwohnerzahl 11.618 (2022)[2]
Sucos Einwohner (2022)[2]
Foho-Ai-Lico 5.224
Leolima 6.394
Übersichtskarte
Die Gemeinde Ainaro mit Hato-Udo im Süden
Hato-Udo (Verwaltungsamt) (Osttimor)
Hato-Udo (Verwaltungsamt) (Osttimor)

Geographie Bearbeiten

Das Verwaltungsamt Hato-Udo bildet den südlichsten Teil der Gemeinde Ainaro. Bis 2014 wurden die Verwaltungsämter noch als Subdistrikte bezeichnet. Während im Osten die Gemeinde Manufahi angrenzt, liegen im Westen der Verwaltungsamt Ainaro und die Gemeinde Cova Lima, an einer schmalen Stelle trifft Hato-Udo im Norden auf den Verwaltungsamt Hatu-Builico. Im Süden liegt die Timorsee. Markanter Punkt der Küste ist der Ponta Lalétec. Entlang der Westgrenze Hatu-Builicos fließt der Belulik, zur Gemeinde Manufahi im Osten wird die Grenze durch die Flüsse Aiasa und Caraulun gebildet. An der Grenze zu Cova Lima speist der Belulik mehrere Seen, darunter die Lagoa Oebaba. Im Zentrum des Sucos Leolima liegt nah dem Ort Hato-Udo der See Lagoa Lebomulua.

Hato-Udo teilt sich in zwei Sucos: Foho-Ai-Lico (Beicala, Beikala) im Osten und Leolima (Leo-Lima) im Westen.

Vor der Gebietsreform 2015 hatte Hato-Udo eine Fläche von 243,01 km².[4] Nun sind es 246,99 km², wobei es keine größeren Verschiebungen weder bei den Außengrenzen, noch bei den Grenzen der Sucos von Hato-Udi gab.[1]

Einwohner Bearbeiten

 
In Foho-Ai-Lico

Im Verwaltungsamt leben 11.618 Einwohner (2022), davon sind 5.956 Männer und 5.662 Frauen. I Hato-Udo gibt es 2.195 Haushalte.[2] Die größte Sprachgruppe im Verwaltungsamt bilden die Sprecher der Nationalsprache Mambai. Im Suco Foho-Ai-Lico sprechen viele Einwohner als Muttersprache Bunak. Auch Kemak wird im Verwaltungsamt gesprochen. Neben der katholischen Mehrheit, gibt es noch Muslime und in Foho-Ai-Lico Protestanten.[6] Der Altersdurchschnitt beträgt 18,6 Jahre (2010,[4] 2004: 17,7 Jahre[7]).

Geschichte Bearbeiten

 
Nai-Chico
 
Das Westtor des Militärpostens (1946)

Die Bunak wanderten in der portugiesischen Kolonialzeit nach Streitigkeiten mit anderen Bunakgruppen aus dem westlichen Ainaro hier ein.[8]

Nach dem Tod seines letzten Bruders, nahm Aleixo Corte-Real, Liurai von Ainaro, Nai-Chico, Chef von Hato-Udo, als seinen Bruder an.[9][10][11]

Während der Schlacht um Timor (seit 1942) wurde Hatu-Udo zunächst von den Australiern als Stützpunkt der 2/2nd Independent Company benutzt. Im August 1942 bombardierten die Japaner den Ort. Im November 1942 bombardierte die Royal Australian Air Force Hatu-Udo erneut.[12]

Dom Aleixo kämpfte im Krieg auf Seiten der Alliierten. Er und Nai-Chico wurden am 5. Mai 1943 im Ort Hato-Udo von den Japanern gefangen genommen und umgebracht.[13] Etwa 300 Timoresen sollen durch die Japaner und ihre Helfer getötet worden sein. An Nai-Chico erinnert ein Mahnmal an der Kreuzung in Hato-Udo.[14]

Während der indonesischen Besatzungszeit wurde der damalige Subdistrikt Hato-Udo 1978 vom Distrikt Manufahi abgetrennt und dem Distrikt Ainaro angeschlossen, wofür der Subdistrikt Turiscai von Ainaro zu Manufahi wechselte.[15]

Politik Bearbeiten

 
Administrator Joaninho da Costa Araújo (2013)

Der Administrator des Verwaltungsamts wird von der Zentralregierung in Dili ernannt. Von 1969 bis 1971 war Abílio Araújo Administrator von Hato-Udo.[16] 2015 war dies Joaninho da Costa Araújo[17] und 2016 Rogerio da Costa.[18]

 
José Eduardo de Abreu de Silva Marques in Betano (1945)

Während der Schlacht um Timor (1942–1945) war José Eduardo de Abreu da Silva Marques der Administrator von Hato-Udo. Er soll der Neffe des Generalgouverneurs von Goa José Ricardo Pereira Cabral gewesen sein und sprach vier Sprachen, inklusive Englisch.[14] Marques unterstützte die Australier im Kampf gegen die Japaner. Später wurde er mit der HMAS Castlemaine nach Australien evakuiert. Am 8. Dezember 1945 kehrte Marques an Bord der Angola nach Dili zurück.[19]

Wirtschaft Bearbeiten

61 % der Haushalte bauen Mais an, 59 % Maniok, 58 % Kokosnüsse, 43 % Gemüse, 17 % Reis und 22 % Kaffee.[20]

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hato-Udo – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Direcção-Geral de Estatística: Ergebnisse der Volkszählung von 2015 (Memento vom 17. Oktober 2020 im Internet Archive), abgerufen am 23. November 2016.
  2. a b c Institutu Nasionál Estatístika Timor-Leste: Final Main Report Census 2022, abgerufen am 18. Mai 2022.
  3. Jornal da República: Diploma Ministerial n.o 24/2014 de 24 de Julho – Orgânica dos Postos Administrativos (Memento vom 4. März 2016 im Internet Archive)
  4. a b Direcção Nacional de Estatística: 2010 Census Wall Chart (English) (Memento vom 12. August 2011 im Internet Archive) (PDF; 2,5 MB)
  5. a b Seeds of Life
  6. Ainaro District Development Plan 2002/2003 (Memento vom 3. Februar 2011 im Internet Archive) (PDF-Datei; 1,2 MB)
  7. Direcção Nacional de Estatística: Census of Population and Housing Atlas 2004 (Memento vom 13. November 2012 im Internet Archive) (PDF; 14 MB)
  8. Antoinette Schapper: Finding Bunaq: The homeland and expansion of the Bunaq in central Timor (Memento vom 24. Oktober 2013 im Internet Archive), S. 163–186, in: Andrew McWilliam, Elizabeth G. Traube: Land and Life in Timor-Leste: Ethnographic Essays, S. 178–179, 2011
  9. Ezequiel Enes Pascoal, A Alma de Timor Vista na sua Fantasia, 1967, Braga, S. 106
  10. José Simões Martinho: Vida e Morte do Régulo Timorense D. Aleixo, 1947, Lisboa AGC, S. 25.
  11. Humberto Leitão: O Régulo Timorense D. Aleixo Corte-Real, 1970, Lisboa, Grupo de Estudos de História Marítima, S. 23.
  12. Australian War Memorial: HATU UDO, PORTUGUESE TIMOR 1945-12-14, abgerufen am 4. Februar 2024.
  13. Kisho Tsuchiya: Indigenization of the Pacific War in Timor Island: A Multi-language Study of its Contexts and Impact@1@2Vorlage:Toter Link/www.tlstudies.org (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im November 2022. Suche in Webarchiven), S. 17–18, Journal War & Society, Vol. 38, No. 1, Februar 2018.
  14. a b 2/2 Commando Association of Australia: Hatu-Udo (Nova Luca) - AINARO DISTRICT - WWII IN EAST TIMOR AN AUSTRALIAN ARMY SITE AND TRAVEL GUIDE, von Edward Willis, abgerufen am 8. Februar 2024.
  15. News "Roman Ba Sosiedade" ARS: MANUFAHI :" PROSÉSU ESTABELEZEMENTU ADMINISTRASAUN MUNISÍPIU MANUFAHI" (Díariu ARS,03-08-2023), 3. August 2023, abgerufen am 3. August 2023.
  16. University of New England: [1], abgerufen am 5. Juni 2019.
  17. Ministério da Administração Estatal: Administração Municipal (Memento vom 1. Juni 2016 im Internet Archive)
  18. Jornal da República: RESOLUÇÃO DO GOVERNO N.º 34/2016 de 12 de Outubro, abgerufen am 12. Januar 2024.
  19. Australian War Memorial: DILI, PORTUGUESE TIMOR 1945-12-09. JOSE EDUARDO DE ABREU DE SILVA MARQUES, KNOWN TO THE ..., abgerufen am 3. Februar 2024.
  20. Direcção Nacional de Estatística: Suco Report Volume 4 (englisch) (Memento vom 9. April 2015 im Internet Archive) (PDF; 9,8 MB)

Koordinaten: 9° 7′ S, 125° 36′ O