Haseldorf

Gemeinde im Kreis Pinneberg in Deutschland

Haseldorf ist eine Gemeinde im Kreis Pinneberg im Süden von Schleswig-Holstein. Haseldorf hat keine weiteren Ortsteile.[2]

Wappen Deutschlandkarte
Haseldorf
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Haseldorf hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 53° 38′ N, 9° 36′ OKoordinaten: 53° 38′ N, 9° 36′ O
Bundesland: Schleswig-Holstein
Kreis: Pinneberg
Amt: Geest und Marsch Südholstein
Höhe: 1 m ü. NHN
Fläche: 18,08 km2
Einwohner: 1845 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 102 Einwohner je km2
Postleitzahl: 25489
Vorwahlen: 04122, 04129
Kfz-Kennzeichen: PI
Gemeindeschlüssel: 01 0 56 020
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Amtsstraße 12
25436 Moorrege
Website: www.haseldorf.de
Bürgermeister: Daniel Kullig (BFH)
Lage der Gemeinde Haseldorf im Kreis Pinneberg
KarteAppenBarmstedtBevernBilsenBokelBokholt-HanredderBönningstedtBorstel-HohenradenBrande-HörnerkirchenBullenkuhlenEllerbekEllerhoopElmshornGroß NordendeGroß Offenseth-AspernHalstenbekHaselauHaslohHeedeHeidgrabenHeistHelgolandHemdingenHetlingenHolmKlein NordendeKlein Offenseth-SparrieshoopKölln-ReisiekKummerfeldLangelnLutzhornMoorregeNeuendeichOsterhornPinnebergPrisdorfQuickbornRaa-BesenbekRellingenSchenefeldSeesterSeestermüheSeeth-EkholtTangstedtTorneschUetersenWedelWesterhornHaseldorfSchleswig-HolsteinHamburgNiedersachsenKreis SegebergKreis SteinburgElbe
Karte

Geografie Bearbeiten

Haseldorf liegt etwa 12 Kilometer südwestlich von Elmshorn und 10 Kilometer westlich von Pinneberg an der Elbe. Die Gemeinde liegt in der Haseldorfer Marsch, deren Hauptort sie ist.

Haseldorf grenzt an die Gemeinden Hetlingen, Haselau und Heist. Zusammen mit diesen Nachbargemeinden und mit den Gemeinden Moorrege, Neuendeich, Groß Nordende, Heidgraben, Appen und Holm bildet Haseldorf seit dem 1. Januar 2017 das neue Amt Geest und Marsch Südholstein.

Geschichte Bearbeiten

Die erste urkundliche Erwähnung erfolgte 1190. Im 12. Jahrhundert wurde hier eine Burg von den Rittern von Haseldorf errichtet, die 1258 zerstört und 1317 wieder errichtet wurde.

1494 erhielt der Ritter Hans von Ahlefeldt von König Johann I. die Vogtei Haseldorf im Tausch gegen andere Gebiete, dazu gehörte die Haseldorfer Marsch, die fünf zugehörigen Kirchspiele sowie das Gut Gelting samt den dazugehörigen Dörfern und einigem Streubesitz. Die endgültige Zerstörung der Burg Haseldorf erfolgte durch die Truppen Wallensteins 1627. Gelting, wo die noch erhaltenen Seitenflügel des Herrenhauses von den Ahlefeldts errichtet wurden, musste 1712 versteigert werden, Haseldorf blieb bis 1731 im Besitz der Familie von Ahlefeldt.

1731 erwarb die Familie von Schilden das Anwesen. 1896 fiel das Gut Haseldorf (zusammen mit Haselau und Hetlingen sowie Palsgaard/Dänemark) an den Prinzen Emil von Schoenaich-Carolath-Schilden (1852–1908) als Sohn der Emilie von Oppen-Schilden. An Stelle der Burg wurde 1804 das Herrenhaus Haseldorf erbaut, das neben der im 13. Jahrhundert erbauten Kirche St. Gabriel heute das bedeutendste Gebäude der Gemeinde ist.

Das im flachen Marschland gelegene Haseldorf wurde vielfach von Sturmfluten heimgesucht. Zur südwestlich von Haseldorf fließenden Unterelbe, die durch die Gezeiten beeinflusst ist, ist es durch Deiche geschützt.

Seit 1988 ist der „Rinderstall“ von Udo Prinz von Schoenaich-Carolath-Schilden Austragungsort des Schleswig-Holstein Musikfestivals.

Politik Bearbeiten

Gemeindevertretung Bearbeiten

Wahlbeteiligung: 67,0 Prozent
 %
50
40
30
20
10
0
38,2 %
14,8 %
47,0 %
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Freie Wählergemeinschaft """"Bürger für Haseldorf""""

Bei der Kommunalwahl am 14. Mai 2023 wurden insgesamt 13 Sitze vergeben. Von diesen erhielt die Freie Wählergemeinschaft """"Bürger für Haseldorf"""" sechs Sitze, die CDU erhielt fünf Sitze und die SPD erhielt zwei Sitze.

Wappen Bearbeiten

Blasonierung: „Fünfmal sparrenförmig geteilt von Rot und Silber, auf den silbernen Sparren belegt mit elf 6 : 4 : 1 gestellten, mit der Spitze dem Sparrenscheitelpunkt zugewendeten blauen Eisenhütlein.“[4]

Wirtschaft Bearbeiten

Heute ist Haseldorf noch immer landwirtschaftlich geprägt, gewinnt aber auch an Bedeutung als Wohnort von Pendlern.

Kultur und Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

  • Helmut Tumforde: Haseldorf. Das kleine Dorf am großen Strom. 800 Jahre Haseldorf, 1190–1990. Husum Dr.- und Verl.-Ges., Husum 1990.
  • Klaus-Joachim Lorenzen-Schmidt, Ortwin Pelc (Hrsg.): Schleswig-Holstein Lexikon. 2. erw. u. verb. Aufl., Wachholz, Neumünster 2006, ISBN 3-529-02441-4, S. 247.

Weblinks Bearbeiten

Commons: Haseldorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Statistikamt Nord – Bevölkerung der Gemeinden in Schleswig-Holstein 4. Quartal 2022 (XLSX-Datei) (Fortschreibung auf Basis des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Schleswig-Holstein-Topographie. Bd. 4: Groß Sarau - Holstenniendorf. Flying-Kiwi-Verl. Junge, Flensburg 2004, ISBN 978-3-926055-75-0, S. 141 (dnb.de [abgerufen am 2. Mai 2020]).
  3. wahlen-sh.de
  4. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein
  5. Naturschutzgebiet in der Gemeinde Haseldorf. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  6. FFH-Gebiet in der Gemeinde Haseldorf. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  7. Landschaftsschutzgebiete der Gemeinde Haseldorf. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 28. Oktober 2022.
  8. EU-Vogelschutzgebiet in der Gemeinde Haseldorf. In: DigitalerAtlasNord. Landesamt für Vermessung und Geoinformation Schleswig-Holstein, abgerufen am 28. Oktober 2022.