Harry Simon (Boxer)

namibischer Boxer
Harry Simon Boxer
Daten
Geburtsname Harry Simon
Geburtstag 21. Oktober 1972
Geburtsort Walvis Bay, Südwestafrika
Nationalität Namibia namibisch
Gewichtsklasse Halbmittelgewicht, Mittelgewicht, Cruisergewicht
Größe 1,78 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 31
Siege 31
K.-o.-Siege 23
Niederlagen 0
Profil in der BoxRec-Datenbank
Medaillenspiegel
Panafrikanische Spiele 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Logo der Afrikaspiele Afrikaspiele
Gold Kairo 1991 Weltergewicht

Harry Simon (* 21. Oktober 1972 in Walvis Bay, Südwestafrika) ist ein ehemaliger namibischer Profiboxer und Weltmeister der WBO im Halbmittel- und Mittelgewicht.

Karriere Bearbeiten

Als Amateurboxer gewann er 1991 die Goldmedaille im Weltergewicht, bei den Afrikaspielen in Kairo.[1] In dieser Gewichtsklasse startete er zudem für sein Heimatland bei den Olympischen Sommerspielen 1992 in Barcelona, wo er jedoch im ersten Kampf knapp Aníbal Santiago Acevedo (11:13) aus Puerto Rico unterlag. 1994 wurde er in Südafrika Profi.

Nach 16 Siegen in Folge, davon 14 durch K. o. gewann er am 22. August 1998 durch Punktesieg gegen Ronald Wright die WBO-Weltmeisterschaft im Halbmittelgewicht. Bis 2001 verteidigte er den Titel gegen Kevin Lueshing aus Großbritannien, den argentinischen Rechtsausleger Enrique Areco, den Amerikaner Rodney Jones und den ungeschlagenen Wayne Alexander.

Am 21. Juli 2001 gewann er durch Punktesieg gegen Hacine Cherifi die interime Weltmeisterschaft der WBO und erhielt so eine Titelchance um den regulären WM-Gürtel der WBO gegen den ungeschlagenen Armand Krajnc, welchen er am 6. April 2002 in Kopenhagen nach Punkten besiegte.

Zwischen 2007 und 2012 bestritt er acht erfolgreiche Kämpfe in Namibia und Kenia. 2018 beendete er nach 31 Siegen (davon 23 durch K. o.) in 31 Kämpfen seine Karriere.

Liste der Profikämpfe Bearbeiten

31 Siege (23 K.-o.-Siege), 0 Niederlagen, 0 Unentschieden
Jahr Tag Ort Gegner Ergebnis für Simon
1994 26. Januar Sudafrika  Springs, Südafrika Sudafrika  Leon Van Rensburg Sieg / TKO 1. Runde
5. März Sudafrika  Johannesburg, Südafrika Sudafrika  Thabiso Dlamini Sieg / KO 1. Runde
26. März Sudafrika  Springs, Südafrika Sudafrika  Petros Twala Sieg / TKO 2. Runde
20. November Sudafrika  Johannesburg, Südafrika Sudafrika  Thandekile Boyana Sieg / TKO 4. Runde
21. Dezember Sudafrika  Durban, Südafrika Sudafrika  Paul Nhlumayo Sieg / TKO 2. Runde
1995 15. März Sudafrika  Mabopane, Südafrika Sudafrika  Enuel Marshile Sieg / TKO 5. Runde
12. Mai Sudafrika  Pretoria, Südafrika Sudafrika  Ernest Goliath Sieg / TKO 1. Runde
8. Juli Sudafrika  Johannesburg, Südafrika Vereinigte Staaten  Danny Chavez Sieg / Punkte 10. Runde
23. September Sudafrika  Bloemfontein, Südafrika Argentinien  José María Cabral Sieg / KO 6. Runde
1996 13. April Vereinigtes Konigreich  Manchester, Vereinigtes Königreich England  Paul Wesley Sieg / RTD 4. Runde
6. Juli Vereinigtes Konigreich  Manchester, Vereinigtes Königreich England  Del Bryan Sieg / TKO 6. Runde
31. August Irland  Dublin, Irland Vereinigte Staaten  Anthony Ivory Sieg / Punkte 6. Runde
1997 8. Februar Vereinigtes Konigreich  London, Vereinigtes Königreich Uganda  John Bosco Sieg / KO 2. Runde
3. Mai Vereinigtes Konigreich  Manchester, Vereinigtes Königreich Kenia  Nick Odore Sieg / KO 5. Runde
19. Juli Vereinigtes Konigreich  London, Vereinigtes Königreich England  George Richards Sieg / KO 5. Runde
22. Dezember Vereinigtes Konigreich  Sheffield, Vereinigtes Königreich England  Kasi Kaihau Sieg / KO 4. Runde
1998 22. August Sudafrika  Hammanskraal, Südafrika Vereinigte Staaten  Winky Wright Sieg / MD 12. Runde
1999 1. Mai Vereinigtes Konigreich  London, Vereinigtes Königreich England  Kevin Lueshing Sieg / TKO 3. Runde
2000 29. Februar Vereinigtes Konigreich  London, Vereinigtes Königreich Argentinien  Enrique Areco Sieg / TKO 10. Runde
23. September Kanada  Rama, Kanada Vereinigte Staaten  Rodney Jones Sieg / MD 12. Runde
2001 10. Februar Vereinigtes Konigreich  Widnes, Vereinigtes Königreich England  Wayne Alexander Sieg / TKO 5. Runde
21. Juli Costa Rica  Bayamón, Costa Rica Frankreich  Hacine Cherifi Sieg / UD 12. Runde
2002 6. April Danemark  Kopenhagen, Dänemark Schweden  Armand Krajnc Sieg / UD 12. Runde
2007 3. März Namibia  Windhoek, Namibia Gabun  Stephen Nzuemba Sieg / UD 12. Runde
2010 20. Februar Kenia  Nairobi, Kenia Kenia  Daniel Wanyonyi Sieg / TKO 5. Runde
4. Dezember Namibia  Windhoek, Namibia Tansania  Rashid Matumla Sieg / KO 1. Runde
2012 23. Juni Namibia  Windhoek, Namibia Sudafrika  Ruben Groenewald Sieg / TKO 1. Runde
2013 29. Juni Namibia  Windhoek, Namibia Ungarn  Zoltan Kiss Junior Sieg / TKO 2. Runde
28. September Namibia  Windhoek, Namibia Serbien  Geard Ajetović Sieg / UD 12. Runde
2016 26. März Namibia  Windhoek, Namibia Tansania  Japhet Kaseba Sieg / TKO 2. Runde
2018 24. November Namibia  Windhoek, Namibia Tansania  Kaminjah Ramadhan Sieg / TKO 2. Runde

Verkehrsunfälle Bearbeiten

Sein sportlicher Erfolg wurde durch einen Verkehrsunfall 2001 getrübt, bei dem zwei Deutschnamibier ums Leben kamen. Simon soll mit einer Geschwindigkeit von 230 km/h unterwegs gefahren sein. Der Täter beging Fahrerflucht. Während die Polizei davon ausging, dass Simon gefahren ist, übernahm sein Fahrer Hans Hauwanga die Schuld und wurde zu einer Haftstrafe von zwei Jahren verurteilt. Es kam zuvor zu schweren Ermittlungspannen. So sind unter anderem Blutalkoholproben von Simon und Hauwanga verloren gegangen.[2]

Im November 2002 war er wieder in einen tödlichen Verkehrsunfall verwickelt, bei dem drei belgische Touristen, darunter ein Kind, ums Leben kamen. Vier weitere Personen wurden schwer verletzt. Die Belgier wollten auf der Straße zwischen den namibischen Küstenorten Swakopmund und Walvis Bay bei Langstrand rechts in eine Feriensiedlung abbiegen, Simon kam ihnen mit erhöhter Geschwindigkeit auf ihrer Spur entgegen, es kam zum Frontalzusammenstoß. Simon selber wurde schwer verletzt.[3] Im Prozess zum Unfall von 2002 wurde er am 9. Juli 2007 zu vier Jahren Haft verurteilt, von denen zwei zur Bewährung ausgesetzt wurden. Er wurde nach 21 Monaten am 8. April 2009 entlassen.[4]

Familie Bearbeiten

Sein Sohn Harry Simon Junior ist ebenfalls Boxer.[5]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Boxing All Africa Games Cairo (EGY) 1991. Todor1966.com. Abgerufen am 11. Mai 2023.
  2. Boxer Simon's driver sent to prison over horror car crash. The Namibian, 7. Dezember 2004.
  3. Expert cites speed as key factor in Simon crash. The Namibian, 8. Februar 2005.
  4. Simon: Comeback nach der Haft? (Memento vom 4. Januar 2016 im Internet Archive), Allgemeine Zeitung, abgerufen am 29. August 2009.
  5. Harry Simon. BoxRec.com. Abgerufen am 11. Mai 2023.
VorgängerAmtNachfolger
Ronald WrightBoxweltmeister im Halbmittelgewicht (WBO)
22. August 1998 – Juli 2001
Daniel Santos
Armand KrajncBoxweltmeister im Mittelgewicht (WBO)
6. April 2002 – Juli 2003
Héctor Velazco