Karl Ferdinand Hans Hartwig von Staff, gen. von Reitzenstein (* 10. Oktober 1883 in Görlitz; † 8. Juni 1915 in Grootfontein, Namibia) war ein deutscher Geologe.

Leben Bearbeiten

Hans von Staff wurde als Sohn des Landgerichtspräsidenten Adolph von Staff gen. von Reitzenstein und seiner Ehefrau Anna Maria Elisabeth, geb. Mathesius geboren.[1]

Er besuchte zunächst das Gymnasium in Breslau St. Maria Magdalena und danach in Posen. Sein Abitur erhielt er in Hirschberg Ostern 1902. Er studierte zunächst Rechtswissenschaften in Heidelberg. Danach hielt er sich für je ein Semester an den Universitäten in Breslau, Lausanne und wieder Breslau auf.[2] Er soll auch für eine bestimmte Zeit in Mexiko gewesen sein.[3]

Ostern 1904 ließ er sich bei der philosophischen Fakultät einschreiben. Eine Passion zum Bergsteigen hatte sein Interesse für die Geologie geweckt. Schon während seines Jurastudiums hatte er philosophische Vorlesungen gehört.[4]

Im Alter von 23 Jahren am 21. Juli 1906 veröffentlichte er seine Dissertation in Breslau zu dem Thema Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecse-Gebirges. Nach dem Aufenthalt in Breslau ging er nach Berlin und wurde 1909 Dozent für Geologie und Paläontologie an der Friedrich-Wilhelms-Universität und analysierte dort vor allem Meeresfossilien.

Bis Juli 1909 war er weiterhin zweiter Assistent am Museum für Naturkunde. Im Alter von 28 Jahren wurde Hans von Staff Teil der Tendaguru-Expedition.[5]

Während des Ersten Weltkriegs war von Staff offenbar Gouvernementsbeamter und hatte die Position des kaiserlichen Geologen für Deutsch-Südwestafrika inne. Als Leiter der Bohrkolonne Süd war ihm die Aufgabe der Wasserbeschaffung übertragen worden. Am 8. Juli 1915 verstarb Hans v. Staff infolge einer Typhuserkrankung im Krankenhaus von Grootfontein (Namibia).

Familie Bearbeiten

Hans von Staff heiratete am 21. März 1908 die Zahnärztin Henriette Olga Emmy Helene, genannt Hella, Dercks, die Tochter des Königlichen Kirchenmusikdirektors Emil Dercks. Sie war Enkelin des Stadtverordnetenvorstehers und Kanzleirats in Kreuzburg (Oberschlesien) Franz Welczek. Das Ehepaar ließ sich am 9. April 1914 scheiden.[6]

Literatur Bearbeiten

  • Hans von Staff: Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecse-Gebirges; Buchdruckerei H. Fleischmann, Breslau 1906[7]
  • Hans von Staff: Der oberkarbone Foraminiferensapropelit Spitzbergens; Almqvist & Wiksells, 1910
  • Gerhard Maier: African Dinosaurs Unearthed: The Tendaguru Expeditions; Indiana University Press, 2003[8]
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band V 1961, Seite 400. C.A. Starke Verlag, Limburg a.d. Lahn.

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Standesamt Berlin XII a Nr. 108/ 1908
  2. Hans von Staff: Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecse-Gebirges; 1906
  3. Gerhard Maier: African Dinosaurs Unearthed: The Tendaguru Expeditions; 2003
  4. Hans von Staff: Beiträge zur Stratigraphie und Tektonik des Gerecse-Gebirges; 1906
  5. Gerhard Maier: African Dinosaurs Unearthed: The Tendaguru Expeditions; 2003
  6. Standesamt Berlin XII a Nr. 108/ 1908
  7. https://archive.org/details/beitrgezurstrat00stafgoog/page/n2
  8. Gerhard Maier: African Dinosaurs Unearthed. Indiana University Press, 2003, ISBN 0253000548 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche )