Hans Bammer

österreichischer Politiker der Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ)

Johann „Hans“ Bammer, auch Hannes Bammer genannt (* 17. August 1922 in Knittelfeld;[1]14. Jänner 2017 in Graz[2]), war ein österreichischer Politiker der Sozialdemokratischen Partei Österreichs (SPÖ), der unter anderem zwischen 1964 und 1980 Landesrat in der Steiermärkischen Landesregierung war.

Leben Bearbeiten

Hans Bammer wurde am 17. August 1922 als Sohn des Bundesbahnbediensteten Franz Bammer (* 17. Juli 1882) und dessen Ehefrau Maria (geborene Umschaden; * 4. Dezember 1896) in Knittelfelder Stadtteil Neustadt geboren und am 20. August 1922 auf den Namen Johann getauft.[1] Seine Eltern hatten am 24. August 1912 geheiratet.[1] Im Taufbuch wurde der Familienname des Vaters und dementsprechend auch der von Hans fälschlicherweise als Bamer eingetragen und wurde erst in Folge eines Bescheids des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung vom 17. September 1974 auf die richtige Schreibweise Bammer korrigiert.[1]

Hans Bammer begann nach dem Besuch der Volksschule und der Hauptschule in Knittelfeld eine Berufsausbildung zum Schlosser, Dreher, Schmied und Schweißer bei den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und legte 1939 seine Gesellenprüfung ab. Nach einem Maschinenbau-Lehrgang an der Bundeslehranstalt für Maschinenbau und Elektrotechnik (BULME) wurde er 1940 Technischer Zeichner im Konstruktionsbüro der Bahn-Hauptwerkstätte. Während des Zweiten Weltkrieges war er Lehrer an der Bordfunkerschule in Erfurt. Nach Kriegsende arbeitete er als Maschinenbau-Lehrgeselle bei der ÖBB in Knittelfeld und trat der Sozialdemokratische Partei Österreichs (SPÖ) bei.

1948 wurde Bammer SPÖ-Sekretär für den Bezirk Knittelfeld, trat mit 5. Jänner 1950 aus der katholischen Kirche aus[1] und war von 1953 bis 1976 Abgeordneter des Steiermärkischen Landtages. Am 24. April 1954 heiratete er in Linz eine Theresia Muzenbichler[1] und wurde noch im selben Jahr SPÖ-Bezirkssekretär in Graz sowie zugleich auch Mitglied der Landesparteivertretung der SPÖ Steiermark. Ferner wurde er 1962 Mitglied der SPÖ-Parteiexekutive. Am 1. Jänner 1964 trat er in die Steiermärkische Landesregierung ein und war zwischen dem 1. Jänner 1964 und dem 1. Jänner 1977 in der Landesregierung Josef Krainer senior V, der Landesregierung Josef Krainer senior VI, der Landesregierung Josef Krainer senior VII, der Landesregierung Niederl I sowie der Landesregierung Niederl II Landesrat für Städte- und Industriegemeinden und Preisangelegenheiten. 1973 wurde er Mitglied des SPÖ-Bundesparteivorstandes, dem er bis 1981 angehörte. Daneben fungierte er zwischen 1974 und 1977 auch als Obmann des Verbandes Sozialistischer Gemeindevertreter in der Steiermark. Im Zuge einer Umbildung der Landesregierung Niederl II wurde er am 1. Jänner 1977 Landesrat für Krankenanstalten und Preisangelegenheiten und bekleidete dieses Amt bis zum 4. Juli 1980 auch in der Landesregierung Niederl III. Von 1969 bis 2004 saß er im Aufsichtsrat des Flughafens Graz und galt als einer der Weichensteller in der Entwicklung des Grazer Flughafens.[3] Nach dem Ausscheiden aus dem Bundesparteivorstand 1981 beendete Bammer seine politische Laufbahn.

Zeitlebens wurde Bammer vielfach geehrt und war etwa Träger des Goldenen Ehrenzeichens um die Republik Österreich, des Großes Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark mit dem Stern, des Goldenen Ehrenzeichens der Landeshauptstadt Graz oder der Viktor-Adler-Plakette.[4][2][5] Er war auch Ehrenringträger der Gemeinde Gratkorn (1972).[6][5] Außerdem war er Träger des Ehrenrings in Gold der Landessportorganisation Steiermark,[2][7] des Ehrenrings in Gold der ASKÖ und des Ehrenrings der ASKÖ-Steiermark.[5] Weiters war er Ehrenbürger einer Vielzahl steirischer Gemeinden, so etwa von Schladming, Frauental an der Laßnitz, Maria Lankowitz,[8] Deutschfeistritz,[9] Feldkirchen bei Graz, Hohentauern (1964), Weißkirchen in Steiermark (1968), Predlitz-Turrach (1973), Obdach (1974), Kalsdorf bei Graz (1975), Pöls (1975), Tauplitz (1975), Thörl (1975), Seiersberg (1976),[10] Werndorf (1976), Bärnbach (1977), Ehrenhausen (1977), Knittelfeld (1977) und Lannach (1977). In Bruck an der Mur ist die Hannes-Bammer-Sporthalle nach ihm benannt; auch weitere Sportstätten tragen seinen Namen.[2]

Am 14. Jänner 2017 starb er im Alter von 94 Jahren in Graz.[2]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d e f Taufbuch Knittelfeld, tom. XIII, fol. 377 (Faksimile), abgerufen am 30. Januar 2024
  2. a b c d e ASKÖ trauert um Ehrenmitglied Hannes Bammer, abgerufen am 30. Januar 2024
  3. Traueranzeige des Flughafens Graz, abgerufen am 30. Januar 2024
  4. Traueranzeige der SPÖ Steiermark, abgerufen am 30. Januar 2024
  5. a b c Traueranzeige des ASKÖ-Landesverbands Steiermark, abgerufen am 30. Januar 2024
  6. Ehrenbürgerschaft, Ehrenring und Ehrenzeichen sind die höchsten Auszeichnungen und werden per Gemeinderatsbeschluss vergeben. – Ehrenringträger, abgerufen am 30. Januar 2024
  7. Sport-Funktionär:innen - Ehrenzeichen-Träger:innen 1959 - 2023, abgerufen am 30. Januar 2024
  8. ASKÖ-Spitze zu Besuch in Maria Lankowitz, abgerufen am 30. Januar 2024
  9. Traueranzeige der Marktgemeinde Deutschfeistritz, abgerufen am 30. Januar 2024
  10. Traueranzeige der Gemeinde Seiersberg-Pirka, abgerufen am 30. Januar 2024