Hans-Joachim Böttrich

deutscher Regisseur, Autor und Journalist

Hans-Joachim Böttrich (eigentlich Jochen, * 20. Dezember 1923 in Chemnitz; † 5. Januar 2013 in Grünwald) war ein deutscher Filmregisseur, Autor und Journalist.[1][2]

Leben Bearbeiten

Böttrich, der Bruder von Heinz Böttrich,[2] besuchte nach der Volksschule die Oberschule in Leipzig, die er mit dem Abitur beendete.[2] Bis 1945 diente er bei der Wehrmacht in der Marine.[2] Im Sommer 1945 wurde er Gründungsmitglied der CDU in Leipzig.[2] und 1945 bis 1946 Mitglied des städtischen Jugendausschusses von Chemnitz.[2] Anschließend wurde er 1946 Kreisjugendreferent der CDU in Chemnitz sowie Kreisjugendsekretär der FDJ in Chemnitz.[2] In den Jahren 1946 bis 1947 war Böttrich als Verbindungsmann der CDU zur FDJ-Landesleitung in Sachsen tätig, wo er im selben Zeitraum zugleich seine Tätigkeit aufnahm.[2] Nachdem er 1947 bis 1948 Produktionsgrundarbeiter und Kulturdirektor der Auto-Union in Chemnitz war,[2] nahm er ab 1949 das Studium der Filmwissenschaften in Ost-Berlin auf und lieferte erste künstlerische Werke.[2] Böttrich trat 1950 aus der CDU aus und flüchtete 1956 aus der Deutschen Demokratischen Republik in die Bundesrepublik Deutschland, wo er seine Arbeiten beim Burda-Verlag als Journalist und Redakteur aufnahm.[2] Zudem war er neben Peter Lustig als Koautor der Löwenzahnbücher tätig, die bei der Verlagsgesellschaft Schulfernsehen veröffentlicht wurden.[3] Zusammen mit seiner Ehefrau schrieb er Kinder- und Jugendliteratur.[4]

Er starb im Alter von 89 Jahren am 5. Januar 2013 im Münchener Nobelvorort Grünwald.[3]

Böttrich war mit Kristina Böttrich-Merdjanowa 45 Jahre verheiratet, die nur wenige Tage vor seinem Tod am 19. Dezember 2012 im Alter von 79 Jahren verstarb.[3][5] Beide wurden am 17. Januar 2013 auf dem Waldfriedhof Grünwald beigesetzt.[6][7]

Literatur Bearbeiten

  • Böttrich, Hans-Joachim; Böttrich-Merdjanowa, Kristina: Jakob, der Ausreisser, Karl-Hebel-Verlag, Rastatt, 1968
  • Böttrich, Hans-Joachim; Böttrich-Merdjanowa, Kristina: Der Zirkus kommt, Karl-Hebel-Verlag, Rastatt, 1969

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Münchner Merkur: Traueranzeigen: Hans-Joachim Böttrich, 10. Januar 2013
  2. a b c d e f g h i j k Mike Schmeitzner, Wolfgang Marcus: Im Schatten der FDJ: Die 'Junge Union' in Sachsen 1945–1950 (Berichte und Studien Nr. 47). V&R unipress GmbH, Göttingen 2004, ISBN 3-89971-201-3 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche ).
  3. a b c Focus: Grafikerin Kristina Böttrich-Merdjanowa: Schöpferin des „Tatort“-Vorspanns gestorben, Hamburg/München, sbr/dapd, 10. Januar 2013
  4. Literatur von und über Hans-Joachim Böttrich im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
  5. Bild: Kristina Böttrich-Merdjanowa Erfinderin des „Tatort“-Vorspanns tot, 10. Januar 2013
  6. Süddeutsche Zeitung: Schöpferin des Tatort-Vorspanns ist tot: Im Angesicht des Verbrechens, Ekkehard Müller-Jentsch, 9. Januar 2013
  7. Westdeutsche Allgemeine Zeitung: Erfinderin des Tatort-Vorspanns starb schon im Dezember (Memento des Originals vom 21. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.derwesten.de, Leute, SpotOn, 10. Januar 2013