Hans-Jürgen Bolle

deutscher Meteorologe und Geophysiker und Hochschullehrer

Hans-Jürgen Bolle (* 29. Januar 1929 in Hamburg; † 13. März 2013 in München) war ein deutscher Meteorologe und Geophysiker und Hochschullehrer an der FU Berlin.

Bolle studierte Physik an der Universität Hamburg und wurde 1958 bei Rudolf Schulze promoviert mit einer Dissertation, die die Infrarotstrahlung der Atmosphäre mit Schwarzkörperstrahlung verglich. Danach war er bei Fritz Möller an der Universität Mainz und folgte ihm auch an das Meteorologische Institut der Universität München, an der er 1970 bis 1977 die neu gegründete Strahlungsgruppe (Abteilung Atmosphärische Strahlung und Satellitenmeteorologie) leitete. Dort wurden Messinstrumente für Ballons und Satelliten (MIPAS-Konzept für den europäischen Envisat-Satelliten) konstruiert. Ab 1977 lehrte er an der Universität Innsbruck und ab 1986 bis zu seiner Emeritierung an der FU Berlin.

1971 wurde er in die Internationale Strahlungskommission (International Radiation Commission, IRC) der IAMAS (International Association of Meteorology and Atmospheric Sciences) gewählt, deren Präsident er 1979 bis 1983 war. 1983 bis 1987 war er Präsident der IAMAS. Bolle hatte auch wichtige Posten beim World Climate Research Programme (WRCP), dem International Geosphere-Biosphere Programme (IGBP) und der ICSU-Committee on Space Research (COSPAR).

1995 erhielt er die Alfred-Wegener-Medaille, in Würdigung seiner bahnbrechenden Beiträge zur Entwicklung der modernen Meteorologie. Diese umfassen hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der experimentellen Infrarotspektroskopie und deren Ausdeutung sowie Untersuchungen zum Einfluss der Vegetation auf das Klima und die Fernerkundung (Laudatio). Außerdem wurde seine organisatorische Arbeit damit gewürdigt.

Literatur Bearbeiten

  • Hans Volkert: Zur Erinnerung an Fritz Möller (1906–1983) und Hans-Jürgen Bolle (1929–2013), IAMAS/IRC 2013, Online