Hannes Ocik

deutscher Ruderer

Hannes Ocik (* 8. Juni 1991 in Rostock) ist ein deutscher Ruderer und Polizist der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern. Er gewann zwei olympische Silbermedaillen und war dreimal Weltmeister.

Hannes Ocik
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 8. Juni 1991
Geburtsort Rostock, Deutschland
Größe 191 cm
Gewicht 93 kg
Beruf Polizeiobermeister
Karriere
Disziplin Riemen
Verein Schweriner Rudergesellschaft
Trainer Uwe Bender
Nationalkader seit 2009
Status aktiv
Medaillenspiegel
Olympia 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Ruder-WM 3 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Ruder-EM 7 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
U23-WM 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 1 × Bronzemedaille
Junioren-WM 1 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Olympische Ringe Olympische Spiele
Silber 2016 Rio de Janeiro Achter
Silber 2020 Tokio Achter
Logo der FISA Weltmeisterschaften
Silber 2013 Chungju Achter
Silber 2015 Aiguebelette Achter
Gold 2017 Sarasota Achter
Gold 2018 Plowdiw Achter
Gold 2019 Linz Achter
Logo der FISA Europameisterschaften
Gold 2013 Sevilla Achter
Gold 2015 Posen Achter
Gold 2016 Brandenburg Achter
Gold 2017 Račice u Štětí Achter
Gold 2018 Glasgow Achter
Gold 2019 Luzern Achter
Gold 2020 Posen Achter
Logo der FISA U23-Weltmeisterschaften
Silber 2010 Brest Vierer mit
Gold 2011 Amsterdam Vierer ohne
Bronze 2012 Trakai Zweier ohne
Logo der FISA Junioren-Weltmeisterschaften
Gold 2009 Brive Achter
Letzte Änderung: 3. August 2021

Sportliche Karriere Bearbeiten

Der 1,91 m große Ocik begann 2006 mit dem Rudersport und startet für die Schweriner Rudergesellschaft. Seinen ersten internationalen Erfolg errang er bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2009, als er Weltmeister mit dem Achter wurde. Bei den U23-Weltmeisterschaften belegte er 2010 den zweiten Platz im Vierer mit Steuermann, 2011 den ersten Platz im Vierer ohne Steuermann in Altersklassen-Weltbestzeit[1] und 2012 den dritten Platz im Zweier ohne Steuermann. 2013 trat Ocik international erstmals im Deutschland-Achter an und gewann Gold bei den Europameisterschaften 2013 sowie Silber hinter dem britischen Achter bei den Weltmeisterschaften. Nach einem Jahr krankheitsbedingter[2] Pause vom internationalen Regattageschehen kehrte Ocik 2015 als Schlagmann in den Deutschland-Achter zurück, bei den Europameisterschaften gewann der deutsche Achter vor den Briten. Bei den Weltmeisterschaften siegten wie in den beiden Jahren zuvor die Briten vor den Deutschen. Auch zum Auftakt der Olympiasaison 2016 gelang dem Deutschland-Achter ein Sieg bei den Europameisterschaften, vor heimischem Publikum in Brandenburg an der Havel siegte das deutsche Boot vor Russen und Briten. Im Finale der Olympischen Spiele 2016 war dann der Zieleinlauf wieder wie bei den Weltmeisterschaften 2013 bis 2015, hinter den Briten erhielten die Ruderer des Deutschland-Achters die Silbermedaille.

Im Mai 2017 gewann der Deutschland-Achter mit Ocik die Goldmedaille bei den Europameisterschaften 2017. Nach Siegen beim Weltcup in Posen und Luzern blieb der Deutschland-Achter auch bei den Weltmeisterschaften 2017 ungeschlagen und siegte vor den Booten us den Vereinigten Staaten und aus Italien. 2018 gewann der Deutschland-Achter in der gleichen Besetzung wie 2017 alle drei Regatten im Weltcup. Bei den Europameisterschaften in Glasgow siegte der Achter vor den Niederländern und den Rumänen. Anderthalb Monate später gewann der Achter auch den Titel bei den Weltmeisterschaften in Plowdiw vor den Australiern und den Briten. Zu Beginn der Saison 2019 siegte der Deutschland-Achter bei den Europameisterschaften 2019 in Luzern vor den Briten und den Niederländern. Bei den Weltmeisterschaften siegten die Deutschen vor den Niederländern und den Briten. Bei den Europameisterschaften 2020 siegten die Deutschen vor den Rumänen und den Niederländern. Im Jahr darauf siegten die Briten bei den Europameisterschaften in Varese vor den Rumänen und den Niederländern, die Deutschen erreichten den vierten Platz. Bei den Olympischen Spielen in Tokio gewannen die Deutschen ihren Vorlauf und erkämpften im Finale die Silbermedaille mit einer Sekunde Rückstand auf die Neuseeländer. Im November 2021 verkündete Ocik, dass er in den Skull-Bereich wechselt.[3]

Für seine sportlichen Leistungen wurde Ocik am 1. November 2016 von Bundespräsident Gauck mit dem Silbernen Lorbeerblatt ausgezeichnet.[4]

Am 8. Dezember 2017 wurde Ocik gemeinsam mit Johannes Weißenfeld, Felix Wimberger, Maximilian Planer, Torben Johannesen, Jakob Schneider, Malte Jakschik, Richard Schmidt und Steuermann Martin Sauer mit dem Award Crew of the Year ausgezeichnet. Dieser wird jährlich vom Weltruderverband FISA verliehen und ging erstmals seit der Einführung an eine deutsche Rudermannschaft.

Berufliche Karriere Bearbeiten

Nach dem Abitur 2011 machte Ocik seine Grundausbildung bei der Bundeswehr und war bis 2012 teil der Sportfördergruppe in Appen.

Im September 2012 begann Hannes Ocik seine Ausbildung im mittleren Dienst an der FH Güstrow zum Polizeimeister und ist seither Teil der Sportfördergruppe. Mit der Streckung der Ausbildungszeit und der Teilnahme an den Olympischen Spielen 2016 beendete Ocik seine Ausbildung im März 2017. Seitdem ist Ocik bei der Bereitschaftspolizei in Rostock stationiert.

Im September 2021 wurde Ocik zum Polizeiobermeister ernannt.

Privatleben Bearbeiten

Hannes Ocik ist mit Nele Schenker, Moderatorin bei Sky, Reporterin und ehemalige Leichtathletin, liiert.

Auszeichnungen Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hannes Ocik – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. U23 Best Times. In: www.worldrowing.com. Weltruderverband, abgerufen am 20. März 2016 (englisch).
  2. Oliver Jensen: Hannes Ocik im Interview: „Das ist ein schmaler Grat“. In: rudersport – das offizielle Verbandsmagazin des Deutschen Ruderverbandes. März 2016, ISSN 0342-8281, S. 20–21.
  3. Ruderer Ocik verlässt den Achter. In: ndr.de. 20. November 2021, abgerufen am 12. Dezember 2021.
  4. Verleihung des Silbernen Lorbeerblattes. In: www.bundespraesident.de. Bundespräsidialamt, 1. November 2016, abgerufen am 30. Dezember 2016.