Hannes Gnauck

deutscher Politiker (AfD), MdB

Hannes Gnauck (* 8. August 1991[1] in Prenzlau) ist ein deutscher Rechtsextremist und Politiker (AfD). Seit 2021 ist er Mitglied des Deutschen Bundestages und seit 15. Oktober 2022 Bundesvorsitzender der Jungen Alternative für Deutschland, die vom Bundesamt für Verfassungsschutz als gesichert rechtsextremistisch eingestuft wird.

Leben und Beruf Bearbeiten

Gnauck erwarb 2009 die Mittlere Reife am Christa-und-Peter-Scherpf-Gymnasium in Prenzlau.[1] Er absolvierte eine dreijährige Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann in Eberswalde. Nach dem Abschluss seiner Ausbildung war er zwei Jahre lang in einem Sportpark in Neubrandenburg tätig.

Im Jahre 2014 verpflichtete sich Gnauck als Soldat auf Zeit bei der Bundeswehr. Er diente als Personalfeldwebel im Panzergrenadierbataillon 411 in Viereck und war in der zweiten Jahreshälfte 2019 im Rahmen der Mission Resolute Support im Auslandseinsatz in Masar-e Sharif.[2] Gnauck erreichte bei der Bundeswehr den Dienstgrad Oberfeldwebel.[3] Im Juni 2021 wurde bekannt, dass der Militärische Abschirmdienst Hannes Gnauck aufgrund fehlender Verfassungstreue in die Farbkategorie (Rot), als Extremist, eingeordnet hat. Aufgrund des laufenden Verfahrens wurde Gnauck vom Dienst freigestellt, die Kaserne dürfe er nur nach Aufforderung betreten, ferner sei ihm das Tragen der Uniform untersagt worden.[4] Seit dem Einzug in den Deutschen Bundestag ruht sein Wehrdienstverhältnis.[5]

Gnauck ist ledig.[1]

Politik Bearbeiten

Gnauck wurde 2019 in den Kreistag Uckermark gewählt und hat dort den Vorsitz der AfD-Fraktion inne. Auch bekleidet Gnauck das Amt des ersten stellvertretenden Kreisvorsitzenden des AfD-Kreisverbands Uckermark. Er ist Mitglied der Gemeindevertretung in Uckerfelde.

Bei der Bundestagswahl 2021 wurde er über die brandenburgischen Landesliste in den Bundestag gewählt. Von der AfD-Bundestagsfraktion wurde er als ordentliches Mitglied in den Verteidigungsausschuss und als stellvertretendes Mitglied in den Ausschuss für Arbeit und Soziales berufen.[1] Seit dem 8. Juli 2022 ist er Mitglied im 1. Untersuchungsausschuss der 20. Wahlperiode des Deutschen Bundestages.

Am 15. Oktober 2022 wurde er als einziger Nominierter zum Vorsitzenden der Jungen Alternative für Deutschland gewählt.[6] Als solcher forderte er die atomare Bewaffnung Deutschlands, das bisher bloße „Verhandlungsmasse fremder Hegemonialmächte“ sei.[7]

Gnauck beschäftigt laut einem BR-Bericht Marvin Neumann, der 2021 aus der AfD austrat. Neumann, ehemaliger Chef der Jungen Alternative (JA), war seinerzeit unter anderem eine Aussage über „Weiße Vorherrschaft“ zur Last gelegt worden.[8]

Positionen Bearbeiten

Bei einer Kreistagsdebatte warnte Gnauck vor einer „gesellschaftszersetzenden Asylmaschinerie“ und einer „höllischen Symbiose aus Wirtschaftseliten, radikaler Linker und Erfüllungsgehilfen der Migrationslobby“. Im Interview mit der Märkischen Oderzeitung bekräftigte Gnauck später, dass er zu seinen Aussagen stehe.[9][10]

Im Juli 2022 schrieb Gnauck auf Facebook über den Sender AUF1, der rechtsextreme und verschwörungstheoretische Inhalte verbreitet: „Die Kollegen von Auf1 leisten eine hochprofessionelle Arbeit. Sie haben jede Unterstützung verdient“.[11]

Bei einer Kundgebung sagte Gnauck 2023, dass die anderen im Bundestag vertretenen Parteien nicht ruhen würden, „bis jeder Winkel dieses Landes und jedes friedliche Dorf mit illegalen Migranten vollgestopft“ sei.[12]

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Hannes Gnauck. beim Deutschen Bundestag. Abgerufen am 2. Oktober 2021.
  2. Von der Bundeswehr zum Bundestag | HANNES GNAUCK. Abgerufen am 7. November 2022 (deutsch).
  3. Hannes Gnauck. In: Herzlich Willkommen! AfD Uckermark, abgerufen am 2. Oktober 2021 (deutsch).
  4. MAD stuft Brandenburger AfD-Politiker Gnauck als Extremisten ein. In: rbb24. 27. Juli 2021, abgerufen am 2. Oktober 2021.
  5. Frederik Schindler: AfD: Der Atomwaffen-Plan der Jungen Alternative. 18. Oktober 2022, abgerufen am 6. Mai 2023.
  6. Junge Alternative wählt als Extremisten eingestuften Soldaten zum Bundesvorsitzenden. In: Der Spiegel. 15. Oktober 2022, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 15. Oktober 2022]).
  7. Gareth Joswig: AfD streitet über nukleare Bewaffnung: Atomwaffen für Deutschland. In: Die Tageszeitung: taz. 18. Oktober 2022, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 30. Oktober 2022]).
  8. Julia Barthel, Sammy Khamis, Arne Meyer-Fünffinger, Alexander Nabert, Maximilian Zierer: AfD im Bundestag: Mehr als 100 rechtsextreme Mitarbeiter. 12. März 2024, abgerufen am 20. März 2024.
  9. AfD-Kandidat Gnauck sieht sich nicht als Nazi. In: PressReader.com: Märkische Oderzeitung. 21. August 2021, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  10. So radikal ist die neue AfD-Fraktion. In: t-online.de. 29. September 2021, abgerufen am 10. Dezember 2021.
  11. Sarah Stutte: Jonathan Kreutner: «Noch nicht ausführlich mit dem Sender beschäftigt» www.kath.ch, 28. August 2023
  12. Michael Götschenberg, Martin Schmidt: Verfassungsschutz: Junge Alternative ist erwiesen rechtsextremistisch. Abgerufen am 26. April 2023.