Hannelore Kramm

österreichische Schlagersängerin und Schauspielerin (1942–2023)
(Weitergeleitet von Hannelore Auer)

Hannelore Kramm (* 30. Mai 1942 als Hannelore Auer in Linz; † 8. November 2023 in Kitzbühel) war eine österreichische Schlagersängerin und Schauspielerin. Sie wurde auch als Ehefrau des Schlagersängers Heino bekannt.

Hannelore Kramm mit ihrem Mann Heino (2008)

Leben und Karriere Bearbeiten

Hannelore Kramm wurde 1942 im oberösterreichischen Linz als Tochter eines Postbeamten geboren. Sie besuchte dort vier Jahre lang die Bundesgewerbeschule für Mode und Gebrauchsgrafik. 1957 nahm sie als 15-Jährige an einem Gesangswettbewerb in Wien teil und erreichte mit den Titeln Tausendmal möchte ich dich küssen und Fällt das gelbe Laub im Oktober den zweiten Platz. Daraufhin erhielt sie die Möglichkeit, Singles bei in Österreich tätigen Schallplattenfirmen (His Master’s Voice, Parlophone) zu veröffentlichen. Ende 1959 folgte ein Plattenvertrag bei der deutschen Plattenfirma Electrola, wo sie bis 1963 wenig erfolgreich sieben Singles veröffentlichte. 1960 vertrat sie Deutschland zusammen mit vier anderen Interpreten beim Songfestival von Knokke und gewann den Wettbewerb.

Im Sommer 1962 coverte sie den Hadjidakis-Schlager Was in Athen geschah. Dieser Titel wurde zu ihrem einzigen Erfolgssong; er wurde von der deutschen Musikzeitschrift Musikmarkt auf Rang 32 platziert. Sie war dort 17 Wochen lang in den Top 50 vertreten und damit erfolgreicher als Nana Mouskouri, die mit dem gleichen Titel zwar ebenfalls auf Platz 32 landete, sich aber nur 12 Wochen in den Charts halten konnte. 1963 wechselte Kramm zum Plattenlabel Decca, wo bis 1965 sechs Singles produziert wurden. Darunter waren auch zwei Duettplatten mit Teddy Parker sowie eine Single mit Manfred Schnelldorfer. Mit Schnelldorfer besang sie eine weitere Duettplatte beim Ariola-Sublabel Cantagallo, wo sie bis 1966 fünf Singles veröffentlichte. 1968 erschien bei Metronome die Langspielplatte Ein Busserl aus Wien, und 1984 veröffentlichte EMI zwei Singles gemeinsam mit ihrem Ehemann Heino als Heino & Hannelore.

Vor allem Regisseur Franz Antel, mit dem sie zu Beginn der 1960er-Jahre liiert war, besetzte sie mit mehreren Nebenrollen in seinen Filmkomödien. In einigen Filmen hatte sie nur einen kurzen Auftritt als Sängerin, so in ihrem ersten Film Ich heirate Herrn Direktor aus dem Jahr 1960. In dem folgenden Film Willy, der Privatdetektiv übernahm sie als Helga Dobbelmann eine Charakterrolle. Bis 1972 wirkte sie in mehr als 30 Film-und-Fernsehproduktionen mit. 1972 erlitt sie bei einem Verkehrsunfall zahlreiche Knochenbrüche und lag anschließend mehrere Wochen im Koma.[1]

1968 wurde sie die zweite Ehefrau von Alfred „Alfie“ Auersperg (1936–1992)[2] und zog als Bestandteil der Schickeria die Aufmerksamkeit der Regenbogenpresse auf sich. Nach der Scheidung heiratete sie im April 1979 den Schlagersänger Heino, den sie bereits 1972 bei der Miss-Austria-Wahl kennengelernt hatte. Sie wurde seine Managerin und trat mit ihm öfter gemeinsam auf, beispielsweise auch als Co-Moderatorin der Volksmusiksendung Heino und Hannelore.

2004 erlitt sie einen Herzinfarkt. Dies war einer der Gründe, warum Heino seine Karriere unterbrach. Hannelore Kramm starb im November 2023 nach längerer Krankheit im Alter von 81 Jahren in Kitzbühel.[3] Sie wurde auf dem Stadtfriedhof Kitzbühel beigesetzt.[4]

Diskografie Bearbeiten

Singles Bearbeiten

A- / B-Seite Katalog-Nr. Veröffentlichung
His Masters Voice (AT)
Dancing Bobby / Das mach ich alles nur so zum Vergnügen 9072 Januar 1959
Parlophone (AT)
Immer dann / Du, nur du 5016 April 1959
Electrola
Cigarillos aus Havanna / Dreimal darfst du raten 21382 Januar 1960
Picula Bambina / Seemann, komm doch nach Hause 21549 August 1960
Warum dreh’n die Männer sich um / O mein Peterle 21753 März 1961
Du schenkst mir Rosen / Hallo, wann kommst du? 22068 April 1962
Was in Athen geschah / Die Sterne von Athen 22213 Juli 1962
Träume sind wunderschön / Eine Insel am Ende der Welt 22368 Februar 1963
Übermut im Salzkammergut / Tamoure am blauen See 22470 Juli 1963
Decca
Immer du / Weißer Sand 19484 Dezember 1963
Was man von den Sternen so alles lernen kann / Almdudl-Twist (mit Teddy Parker) 19515 Februar 1964
Warum schlägt dein Herz nicht mehr für mich? / Ein Strand voll Kavaliere 19549 Juni 1964
In Athen gibt es ein Wiedersehen / Wenn du Sehnsucht hast, Johnny 19623 September 1964
Kiss me Darling / Irgendwann fängt doch jeder an (mit Manfred Schnelldorfer) 19635 November 1964
Musik gehört dazu / Zwei gute Freunde (mit Teddy Parker) 19698 September 1965
Cantagallo
Sag’ nicht vor allen Leuten Baby zu mir / Treu muss er sein 18558 September 1965
Komm und tanze mit Zorba / Amore addio 18560 September 1965
Einmal wird die Sonne wieder scheinen / Lass mich nicht allein 18770 April 1966
Nur mein Herz bleibt in Mallorca / Annabelle d’Avignon 19008 August 1966
Liebe Liebelei / Heut’ ist ein Abend zum Träumen (mit Manfred Schnelldorfer) 19046 Oktober 1966
EMI (Heino & Hannelore)
Halt dich fit – wander’ mit! / Zwei Herzen und vier Wanderschuh’ 1469127 1984
Ich will dich nie mehr weinen seh’n / Mein Liebestraum (Barcarole) 1469907 1984

Alben Bearbeiten

  • 1968: Hannelore Auer: Ein Busserl aus Wien, Metronome 10.187
  • 1984: Heino & Hannelore: Die Liebe ist das Gold des Lebens, EMI 1469961

Filmografie Bearbeiten

Auszeichnungen Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hannelore Kramm – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Weiterleitungshinweis. Abgerufen am 13. November 2023.
  2. Rüdiger Sturm: Heino und Hannelore: Diese Schicksalsschläge schweißten sie zusammen. 15. November 2023, abgerufen am 15. November 2023.
  3. Heino trauert um Ehefrau - Hannelore Kramm gestorben | Kölner Stadt-Anzeiger. In: ksta.de. 15. November 2023, abgerufen am 14. Februar 2024.
  4. Hannelore beigesetzt: 44 rote Rosen für alle Ehejahre. 15. November 2023, abgerufen am 27. November 2023.