Hanebeck (Bauunternehmen)

ehemaliges deutsches Bauunternehmen

Die Baugesellschaft Hanebeck mbH war eine deutsche Bauunternehmung. Sie ging zurück auf ein 1874 gegründetes Baugeschäft und existierte bis 1995. Hauptsitz des Unternehmens war Dortmund, Niederlassungen existierten zeitweise in Braunschweig und Frankfurt am Main. Als Spezialgebiet galten Industrie-, Wasser- und Brückenbau, Rammarbeiten sowie die Sicherung historischer Bauwerke.

Geschichte Bearbeiten

Der Zimmermeister Karl Hanebeck[1] machte sich im September 1874 in Dortmund als Bauunternehmer selbstständig. Schon bald spezialisierte sich das Unternehmen auf Industrie-, Wasser- und Brückenbau sowie Rammarbeiten; es war in den 1890er Jahren maßgeblich am Bau des Dortmunder Hafens beteiligt. Als Karl Hanebeck 1910 im Alter von 59 Jahren starb, führten seine drei Söhne, Bauingenieur August Hanebeck, Diplom-Ingenieur Wilhelm Hanebeck und Diplom-Kaufmann Hugo Hanebeck, das Unternehmen fort. Neben den ingenieurtechnisch anspruchsvollen Bauaufgaben im Bereich des Tief- und Hochbaus pflegte das weiterhin unter der Firma Karl Hanebeck geführte Unternehmen aber auch die ursprünglichen Tätigkeitsbereiche im Zimmermannshandwerk und in der Holzbearbeitung.[2]

Am Ende des Zweiten Weltkriegs waren etwa 60 % des Geräteparks zerstört oder verloren, in der Zeit des Wiederaufbaus und des Wirtschaftswunders erholte sich das Unternehmen jedoch bald von diesen Verlusten. Seit den 1950er Jahren gehörte zu den Arbeitsgebieten des nun als Baugesellschaft Hanebeck mbH firmierenden Unternehmens auch die Sicherung bzw. Sanierung historischer Bauwerke. Unter Geschäftsführung durch Bernhard von Glisczynski expandierte das Unternehmen stark, unter anderem mit den Niederlassungen in Braunschweig und Frankfurt am Main. Nach dem Tod von Hugo und August Hanebeck im Jahre 1956 trat Carl August Hanebeck, der Sohn von August Hanebeck, in das Unternehmen ein. Als Wilhelm Hanebeck 1966 verstarb, wurde Carl August Hanebeck Alleininhaber der Gesellschaft, die bis 1995 existierte.

Bauwerke Bearbeiten

Industriebauten
Brücken
  • um 1927: Straßenbrücke über die Weser bei Vlotho
  • 1954: Straßenbrücke Uentrop
  • 1957–1958, 1961–1962: Autobahnbrücke über die Volme und die Bundesstraße 54 in Hagen
  • 1972–1976: Kanalbrücke in Hamm-Schmehausen
  • 1960: Brücke der Warendorfer Straße über den Dortmund-Ems-Kanal in Münster
  • 1977–1984: Brücke der Altendorfer Straße in Marl
  • 1978–1979: Eisenbahnbrücke über die Ruhr in Neheim
  • 1983–1989: Brücke in Duisburg-Wedau
Wasserbau- und Rammarbeiten
Hochbauten
Sicherung historischer Bauwerke
  • Kirchen in Bochold, Brockhagen, Bünde, Cappel, Cappenberg, Dortmund (Eichlinghofen, Kirchderne, Kirchlinde), Freckenhorst, Georgsmarienhütte, Gütersloh, Helpup, Herten-Westerholt, Höxter, Langenhorst, Lemgo, Lette, Lünern, Marienfeld, Meggen, Mesum, Münster, Neubeckum, Neuenkirchen, Niederwenigern, Oberaden, Opherdicke, Recklinghausen, Rheine, Vreden, Warendorf, Wattenscheid, Wöbbel u. a. (in den Jahren 1958–1986)
  • Schlösser in Bodelschwingh, Herten, Lenhausen, Moyland, Oberwerries, Ravensberg, Tatenhausen (in den Jahren 1959–1988)
  • sonstige Bauwerke: Torhaus Brünninghausen (1957–1959), Haus Wenge (1966–1969), Burg Lüdinghausen (1969–1972), Haus Martfeld in Schwelm (1971–1980), Schornstein der Zeche Nachtigall in Bommern (1976–1980), Haus Langendreer (1977–1980)

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Dortmunder Adreß-Buch für das Jahr 1894. Dortmund 1894, S. 127. (mit Berufsangabe Zimmermeister und Vornamens-Schreibweise Karl)
  2. vgl. diverse Anzeigen in Dortmunder Adressbüchern der 1920er Jahre