Die Handflammpatrone DM34 ist ein Kampfmittel, das von 1965 bis 2001 von der Bundeswehr eingesetzt wurde. Handflammpatronen erzeugen Blend- und Brandwirkung, ihre Brandkörperladung flammt nach dem Aufschlag blitzartig auf und entwickelt starke Hitze und Rauch.

Handflammpatrone DM 34

Allgemein Bearbeiten

 
Übungshandflammpatrone DM38 „Kaliber 35 mm, Gesamtlänge 445 mm, Masse 625 g“
 
Munitionskiste für Handflammpatronen (man beachte auch die früher übliche Schreibweise von in Majuskelschrift als „SZ“)

Hergestellt von der Buck Chemisch-Technische Werke GmbH, Bad Reichenhall, erfolgt der Einsatz vor allem im Ortskampf und im Kampf um ausgebaute Stellungen oder auch zur Bekämpfung abgesessener (zu Fuß) Infanterie, vereinzelt auch beim Kampf gegen Panzer oder Fahrzeuge. Beim Einsatz gegen gepanzerte Fahrzeuge werden diese geblendet und sind nicht kampffähig, unter sehr günstigen Bedingungen geraten diese in Brand.

Die Handflammpatrone hat eine Reichweite von bis zu 90 Metern und besteht aus der gelboliven Patronenhülse und rehbrauner Abzugseinrichtung, die fest miteinander verbunden sind. Die Schrift der scharfen Patrone ist erdbeerrot.

Die Bundeswehr verfügte auch über eine Übungspatrone. Diese entspricht in Form und Gewicht dem Original, unterscheidet sich aber durch die lichtblaue Markierung der Patrone mit rehbrauner Aufschrift und enthält einen Darstellungskörper mit Kalkfüllung zum Erkennen eines Treffers.

Beide Patronen können nur einmal verwendet werden.

Funktion Bearbeiten

Nach dem Betätigen des Abzuges wird der Brandkörper aus weißem Phosphor[1] ohne Verzögerung und mit hohem Druck ausgestoßen. Schlägt er nach einer Flugstrecke von mindestens 8 m auf einen harten Gegenstand, zerplatzt er und gibt den Brandstoff frei oder er wird nach 1,3 bis 2,5 s durch einen Zerlegesatz gezündet, dies entspricht dann einer Flugstrecke von 50 bis 90 m. Der Brandstoff wird auf einer Fläche von ca. 15 m Breite und 50 m Länge verteilt und verbrennt mit 1300 °C.

 
Entsicherte Handflammpatrone DM 34

Modelle Bearbeiten

In der Bundeswehr wurden verschiedene Modelle eingesetzt die in der folgenden Tabelle aufgeführt sind.

DM-Nummer Munitionsaustauschcode Bezeichnung Bemerkung
DM24 KV90 Handflammpatrone TL DM12 mit TLZ DM67
DM24A1B1 KV90 Handflammpatrone TL DM12B1 mit TLZ DM67
DM28 KV91 Handflammpatrone Übungs TL12 mit TLZ DM67
DM28A1 KV91 Handflammpatrone Übungs TL12 mit TLZ DM67
DM28A1B1 KV91 Handflammpatrone Übungs TL DM12B1 mit TLZ DM67
DM34 KV92 Abschussgerät und Granate, Brand
DM38 KV93 Flammpatrone, Hand, Uebung
DM38 KV93 Abschussgerät und Granate, Uebung

Bilddarstellung Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Handflammpatrone – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Geächtet, aber nicht grundsätzlich verboten - Weißer Phosphor als Waffe. In: FAZ.net. 23. Januar 2009, abgerufen am 21. September 2015.