Hammerbrücke ist Ortsteil der Gemeinde Muldenhammer im sächsischen Vogtlandkreis.

Hammerbrücke
Gemeinde Muldenhammer
Wappen von Hammerbrücke
Koordinaten: 50° 26′ N, 12° 25′ OKoordinaten: 50° 26′ 10″ N, 12° 24′ 50″ O
Höhe: 675 m
Fläche: 8,15 km²
Einwohner: 1279 (1. Jan. 2014)
Bevölkerungsdichte: 157 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 2009
Postleitzahl: 08262
Vorwahl: 037465
Hammerbrücke (Sachsen)
Hammerbrücke (Sachsen)

Lage von Hammerbrücke in Sachsen

Geographie Bearbeiten

Hammerbrücke liegt am Oberlauf der Zwickauer Mulde am Rand des Westerzgebirges zwischen Klingenthal im Süden und Auerbach im Norden und ist allseitig von Fichtenwäldern umgeben.

Angrenzende Gemeinden sind die Städte Auerbach und Falkenstein, Grünbach sowie der Ortsteil Tannenbergsthal im Vogtlandkreis.

Geschichte Bearbeiten

Der Ort geht auf eine um das Jahr 1600 erwähnte Brücke an einem Eisenhammer zurück. Der Grund und Boden gehörte später den Herren von Trützschler auf Falkenstein und Oberlauterbach. Leutnant August Ferdinand von Trützschler verkaufte im dortigen Waldgebiet 1791/92 mehrere Grundstücke an bauwillige Bewohner der Nachbarschaft, wodurch eine Siedlung entstand, zu der Ende des 18. Jahrhunderts eine Glashütte und eine Silberzeche hinzukamen.[1] Hammerbrücke und Friedrichsgrün gehörten bis ins 19. Jahrhundert zum Amt Plauen.[2]

Im Jahre 1892 wurde die Häusergruppe Rißbrücke (mundartlich: „risbrig“) ein Ortsteil von Hammerbrücke.[3]

Am 1. Februar 1936 erfolgte die Vereinigung von Hammerbrücke und Friedrichsgrün.

Am 1. Oktober 2009 schlossen sich Hammerbrücke sowie die Orte Morgenröthe-Rautenkranz und Tannenbergsthal zur neuen Einheitsgemeinde Muldenhammer zusammen.[4]

letzte Bürgermeisterwahlen
Wahl Bürgermeister Vorschlag Wahlergebnis (in %)
Auflösung (siehe Muldenhammer)
2008 Georg Ludwig CDU 98,4
2001 99,3

Entwicklung der Einwohnerzahl (31. Dezember):

  • 1910: 1119
  • 1971: 1771
  • 1998: 1508
  • 1999: 1503
  • 2000: 1485
  • 2001: 1461
  • 2002: 1441
  • 2003: 1418
  • 2004: 1416
  • 2007: 1350
  • 2014: 1279

1910 war Hammerbrücke unter den 69 Kommunen der Amtshauptmannschaft Auerbach auf Rang 29 der Einwohnerstatistik.

Verkehr Bearbeiten

Hammerbrücke wird von zwei TaktBus-Linien des Verkehrsverbunds Vogtland bedient: Die Linie 22 verkehrt nach Schöneck und Morgenröthe-Rautenkranz, während die Linie 23 nach Falkenstein, Grünbach und Schneckenstein führt. Mit beiden Linien wird außerdem Muldenberg und Tannenbergsthal erreicht.

Die Bahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf (CA-Linie), die durch Hammerbrücke führt, wurde 1875 eröffnet. Mit dem Bau der Talsperre Eibenstock wurde diese Strecke unterbrochen und der durchgehende Verkehr am 27. September 1975 eingestellt. Im verbliebenen Abschnitt MuldenbergSchönheide Süd (Wilzschhaus)–Schönheide Ost der CA-Linie wurde der Personenverkehr in Abschnitten zwischen 1979 und 1982 eingestellt, Güterverkehr wurde noch bis 1996 betrieben. Nach dem Ausbau einer Weichenverbindung in Muldenberg Ende der 1990er Jahre hat die Strecke keine Verbindung mehr zum übrigen Netz der DB und ist quasi eine Inselstrecke. Seit 2008 betreibt der Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen einen Touristik- und Ausflugsverkehr mit einer Motordraisine zwischen Schönheide Süd und Hammerbrücke. Im Jahr 2017 wurde der Bahnsteig barrierenfrei umgebaut.[5]

HDR-Panoramabild von Hammerbrücke. Aufgenommen vom Waldrand am Ortsausgang Richtung Tannenbergsthal

Persönlichkeiten Bearbeiten

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Hammerbrücke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. In den Ortsverzeichnissen des Kurfürstentums Sachsen von 1768 und 1791 wird Hammerbrücke noch nicht als Ort genannt.
  2. Historisches Ortsverzeichnis Sachsen
  3. Ernst Eichler, Volkmar Hellfritzsch, Johannes Richter: Die Ortsnamen des sächsischen Vogtlandes. 1. Das Namenbuch. (= Vogtlandmuseum Plauen, Schriftenreihe 50), Plauen 1983, S. 68.
  4. Bericht in der Freien Presse zur Gründung der Gemeinde Muldenhammer. Ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 16. Juni 2009.@1@2Vorlage:Toter Link/www.freiepresse.de (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  5. Webseite des Fördervereins Historische Westsächsische Eisenbahnen, abgerufen am 16. November 2017