Hamburger Sportbund

Dachorganisation des organisierten Sports in Hamburg und als solche Mitglied im Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB)

Der Hamburger Sportbund (HSB) ist die Spitzenorganisation des organisierten Sports in Hamburg und einer der 16 Landessportbünde im Deutschen Olympischen Sportbund.

Hamburger Sportbund e.V.
(HSB)
Logo
Rechtsform eingetragener Verein
Gründung 1. Juni 1948 in Hamburg
Sitz Hamburg
Geschäftsstelle Schäferkampsallee 1, 20357 Hamburg
Vorläufer Hamburger Verband für Leibesübungen (1945–1948)
Zweck Dachverband der Hamburger Sportvereine
Vorsitz Katharina von Kodolitsch (Präsidentin)
Personen Daniel Knoblich (Vorstandsvorsitzende, beratend), Jürgen Mantell, Günter Ploß (Ehrenpräsidenten)
Umsatz 21.729.431 Euro (2020)
Mitglieder 865 Vereine mit 497.900 Mitgliedern (Stand: Ende 2021)[1]
Website www.hamburger-sportbund.de
Altes Logo des HSB
Altes Logo des HSB
Haus des Sports

Dem Hamburger Sportbund gehören 865 Vereine mit 497.900 Mitgliedern an (Stand Ende 2021)[1], womit er der größte Dachverband der Hansestadt ist.

Geschichte Bearbeiten

Mit der Zulassung des organisierten Sports durch die britische Besatzungsmacht kurz nach Kriegsende 1945 entstand bei den Vereinen der Wunsch, einen von den Behörden unabhängigen Dachverband zu bilden, um a) einen organisatorischen Rahmen zu schaffen und b) ein Organ zu haben, das die Interessen des Sports gegenüber Stadt und Besatzungsmacht vertreten konnte. Bis Ende 1945 hatten sich 216 Vereine der Stadt dem Hamburger Verband für Leibesübungen angeschlossen. Zum 1. Juni 1948 benannte sich der Verband in Hamburger Sport-Bund um. Noch im selben Jahr erhielt er gemeinsam mit dem Hamburger Fußball-Verband (HFV) die Konzession für den Fußball-Toto. Dieser ist bis heute eine der Haupteinnahmequellen von HSB und HFV.

1952 bezog der HSB mit dem Haus des Sports im Stadtteil Eimsbüttel erstmals ein eigenes Gebäude. Noch heute sind dort die Räumlichkeiten des Sportbundes und vieler Fachverbände untergebracht. Fünf Jahre später wurde die Sportschule Sachsenwald in Betrieb genommen.

Seit 1987 gehören neben den Fachverbänden und den Sportvereinen auch die Organisationen des Betriebssports und des Hochschulsports zum Hamburger Sportbund. Im Rahmen der Umorganisierung des Berufsschulsports schloss der HSB 1997 einen Vertrag mit der Stadt, nach dem alle Berufsschüler einen Gutschein von der Schulbehörde erhielten, den sie in den Sportvereinen einlösen konnten.

Unser Präsidium wird alle vier Jahre von der Mitgliederversammlung gewählt und verantwortet die politische und strategische Ausrichtung des HSB. Es beruft die Mitglieder des Vorstands nach § 26 BGB sowie des Besonderen Vertreters nach § 30 BGB (Geschäftsführer Sportjugend). Außerdem übernimmt unser Präsidium die Kontrolle und Aufsicht über die Arbeit unseres Vorstands. Weitere Aufgaben können in unserer Satzung nachgelesen werden.

Positionen Bearbeiten

  • Ehrenpräsidenten: Friedel Gütt, Klaus-Jürgen Dankert, Günter Ploß
  • Präsidentin: Katharina von Kodolitsch
  • Vizepräsidenten: Karsten Marschner, Daniel Oetzel, Anne Gnauk, Dörte Kuhn und Sylvia Pille-Steppat
  • Vorsitzender der Hamburger Sportjugend: Julian Kulawik
  • Vorstandsvorsitzender: Daniel Knoblich (beratend)

Präsidenten Bearbeiten

Einrichtungen Bearbeiten

Seit 1957 betreibt der HSB die Sportschule Sachsenwald in Wentorf, die allerdings Ende 2006 aus Kostengründen geschlossen wurde. Die Hamburger Sportjugend betreibt die Ferienanlage Schönhagen in Brodersby an der Ostsee.

Finanzierung Bearbeiten

Lange Zeit wurde der gemeinnützige Sport über einen festen Prozentsatz aus den staatlichen Lotterieeinnahmen finanziert. Nach deren Rückgang verhandelten die Stadt Hamburg und der HSB wegweisend für den organisierten Sport in ganz Deutschland folgenden Sportfördervertrag, der eine verlässlichere Finanzierungsbasis darstellt. Im Februar 2009 einigten sich der HSB, Hamburger Fußball-Verband und die Stadt auf einen Nachfolgevertrag. Mit diesem wurde ein überaus positives Ergebnis für den Hamburger Sport erreicht. Der dem HSB im Jahr 2006 auferlegte Konsolidierungsbeitrag (s. u.) wurde um 850.000 Euro gekürzt und die Mittel für die Sanierung vereinseigener und städtischer Sportplätze und -hallen stark erhöht. Für die Bereiche Leistungssport- und Integrationsförderung konnten die bisherigen zweckgebundenen Mittel aufrechterhalten werden. Die Verhandlungen zum Sportfördervertrag im Frühjahr 2010 brachten eine Konsolidierung des Verhandlungsergebnisses des Sportfördervertrags 2009/2010. Die HSB-Mitgliederversammlung hat im Juni 2010 dem Verhandlungsergebnis zugestimmt.

Für die Jahre 2015/2016 wurde mit der Stadt Hamburg ein Sportfördervertrag geschlossen. In diesen Jahren erhielt der HSB pro Jahr 10,92 Millionen Euro von der Stadt, 100.000 Euro davon für den Leistungssport, 330.000 Euro für die Fachverbände und für Übungsleiterzuschüsse. Darüber hinaus bekam der Hamburger Fußball-Verband 1,3 Millionen Euro von der Stadt.[2]

Mitgliederentwicklung Bearbeiten

Die 10 größten Sportvereine im Hamburger Sportbund sind:
Rang
nach 2021
Verein Mitglieder
2015[3] 2016[4] 2017[5] 2018[6] 2019[7] 2020[8] 2021[9]
01 Hamburger Sport-Verein 73.968 76.577 77.730 86.094 88.164 87.701 85.273
02 FC St. Pauli 22.991 24.660 25.965 28.256 29.991 31.146 31.681
03 Eimsbütteler TV 13.033 13.671 14.365 15.145 15.677 15.057 14.379
04 Sektion Hamburg des DAV 12.626 12.886 13.101 13.221 13.347 13.289 13.077
05 TSG Bergedorf 10.885 10.904 11.307 11.311 11.081 10.366 08.610
06 Walddörfer SV von 1924 0 07.633 07.974 08.204 08.493 08.065 07.544
07 Niendorfer TSV von 1919 08.080 08.099 08.235 08.247 08.409 08.030 07.404
08 SV Eidelstedt von 1880 0 07.509 0 07.383 07.491 07.232 06.842
09 SC Alstertal-Langenhorn 0 07.537 0 07.564 07.566 06.956 06.559
10 Altonaer TV von 1845[10] 08.419 08.580 08.608 08.626 08.056 06.976 04.417
Sportspaß 71.018 nicht mehr
im HSB
nicht mehr
im HSB
nicht mehr
im HSB
nicht mehr
im HSB
nicht mehr
im HSB
nicht mehr
im HSB
Hochschulsport Hamburg[11] 11.208 0 10.259 0 0 0 0
Club der Kreuzer-Abteilung 07.991 08.024[12] 08.257 0 0 0 0
Die beliebtesten Sportarten in Hamburg sind
per 31.12.2019[7] per 19.11.2020[8] per 31.12.2021[9]
Fußball 163.874 161.977 161.991
Turn- und Freizeitsport 109.179 102.326 087.342
Tennis 029.549 029.068 031.151
Klettern 013.437 nicht gelistet 013.077
Segeln 011.626 011.805 011.885
Schwimmen 010.824 010.194 009.836
Hockey 009.312 009.319 009.332
Golf 008.707 008.521 008.823
Handball 008.947 008.600 008.418
Basketball 007.579 007.635 007.806
Behinderten- und Reha-Sport 008.651 007.531 007.763

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b Mitgliederverluste auch im zweiten Pandemiejahr. Abgerufen am 5. März 2022.
  2. Abendblatt.de: Der neue Boss des Hamburger-Sportbundes
  3. Hamburger-Sportbund.de: Hamburger-Sportbund Mitgliederinfo (Stand: 31.10.2015)
  4. Hamburger-Sportbund.de: Hamburger-Sportbund Mitgliederinfo (Stand: 31.12.2016)
  5. Hamburger-Sportbund.de: Hamburger-Sportbund Mitgliederinfo (Stand: 31.12.2017)
  6. Hamburger-Sportbund.de: Hamburger-Sportbund Mitgliederinfo (Stand: 31.12.2018)
  7. a b Hamburgs Sport wächst weiter. Hamburger-Sportbund Mitgliederinfo (Stand 31.12.2019). Hamburger Sportbund, 11. Februar 2020, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 6. April 2020; abgerufen am 5. April 2020.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hamburger-sportbund.de
  8. a b Mitgliederstatistik 2021. (xlsx) Hamburger Sportbund, abgerufen am 5. Mai 2022.
  9. a b Mitgliederstatistik 2022. (xlsx) Hamburger Sportbund, abgerufen am 4. Mai 2022.
  10. Altonaer Turnverein von 1845
  11. Hochschulsport Hamburg
  12. Stand: 1. Januar 2016