Hallenhockey-Bundesliga (Damen)

deutsche Hockeyliga

Die Hallenhockey-Bundesliga ist die höchste nationale Spielklasse der Damen im deutschen Hallenhockey. Der Spielbetrieb der zur Saison 1982/83 eingeführten Liga wird vom Deutschen Hockey-Bund organisiert.

50. Deutsche Hallenhockey Meisterschaft 2011 in Duisburg

Seit der Saison 2000/01 gibt es eine viergleisige Bundesliga mit den Gruppen Nord, Ost, Süd und West zu je sechs Mannschaften. Darunter folgen die vier Regionalligen (Süd, West, Ost, Nord). In der Hauptrunde wird in jeder Gruppe eine doppelte Runde (10 Spiele je Team) gespielt. Die zwei besten jeder Gruppe qualifizieren sich für das Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft. Die Gruppensieger haben Heimrecht, die Paarungen werden jährlich gewechselt. Die Sieger der Viertelfinale bestreiten die Endrunde, die ebenfalls im K.-o.-System ausgetragen wird. Der Gewinner der Endrunde ist Deutsche Meister und für den EuroHockey Indoor Club Champions Cup startberechtigt.[1][2] Das letztplatzierte Team jeder Gruppe steigt seit 2022 in die 2. Bundesliga ab, die Meister der vier Gruppen der 2. Bundesliga steigen auf.

Geschichte Bearbeiten

Saison Deutscher Meister seit 1983
1982/83 1. Hanauer THC
1983/84 RTHC Bayer Leverkusen
1984/85 Kölner HTC Blau-Weiss
1985/86 SC Brandenburg
1986/87 RTHC Bayer Leverkusen
1987/88 SC Brandenburg
1988/89 SC Brandenburg
1989/90 Rüsselsheimer RK
1990/91 Rüsselsheimer RK
1991/92 Berliner HC
1992/93 Rüsselsheimer RK
1993/94 Rüsselsheimer RK
1994/95 Berliner HC
1995/96 Berliner HC
1996/97 Eintracht Frankfurt
1997/98 Rüsselsheimer RK
1998/99 Klipper THC
1999/00 Berliner HC
2000/01 Klipper THC
2001/02 Rüsselsheimer RK
2002/03 Rüsselsheimer RK
2003/04 Rüsselsheimer RK
2004/05 Rüsselsheimer RK
2005/06 Der Club an der Alster
2006/07 Harvestehuder THC
2007/08 Der Club an der Alster
2008/09 Der Club an der Alster
2009/10 TSV Mannheim
2010/11 Berliner HC
2011/12 Rot-Weiss Köln
2012/13 Berliner HC
2013/14 Uhlenhorster HC
2014/15 Düsseldorfer HC
2015/16 Mannheimer HC
2016/17 Uhlenhorster HC
2017/18 Der Club an der Alster
2018/19 Düsseldorfer HC
2019/20 Der Club an der Alster

→ alle deutschen Hallenmeister

Bis zur Einführung der Bundesliga 1982/83 wurde zur Ermittlung des Deutschen Meisters eine Endrunde mit acht Mannschaften ausgetragen, die sich in vorangehenden Landes- bzw. Regional-Meisterschaften qualifiziert hatten.

Zwei Gruppen Bearbeiten

Die Bundesliga wurde mit zwei Gruppen à acht Teams gestartet. Die beiden Erstplatzierten jeder Gruppe qualifizierten sich für die Endrunde der besten vier Clubs Deutschlands, die in Halbfinal-Spielen (über Kreuz) und Finalspielen den Deutschen Meister und den Drittplatzierten ermittelten. In der neuen Bundesliga starteten im Herbst 1982:

Gruppe Nord
(Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen)
Gruppe Süd
(Berlin, Rheinland-Pfalz/Saar, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern)

Die jeweils Tabellenletzten der beiden Gruppen stiegen in die Regionalliga ab. Die zwei Aufsteiger wurden mittels der Aufstiegsrunden Nord und Süd ermittelt. In der Aufstiegsrunde Nord starteten die beiden Tabellenersten aus der Regionalliga Nord und die beiden Erstplatzierten der Regionalliga West den Aufsteiger zur Bundesliga-Nordstaffel. Die Aufstiegsrunde Süd bildeten die drei besten Teams der Regionalliga Süd sowie der Meister der Regionalliga Berlin.

Bereits nach zwei Spielzeiten kam es zu einer Umstellung der Gruppeneinteilung. Um Reisekosten zu reduzieren, wurden die Berliner Clubs zur Saison 1984/85 der Nordgruppe zugeschlagen, die Vereine aus Nordrhein-Westfalen spielten fortan in der Südgruppe. Sportlich schieden sich während der 80er Jahre das Schicksal der vor Einführung der Bundesliga dominierenden Clubs. Während der damalige siebenmalige Rekordmeister ESV Rot-Weiß Stuttgart zum Ende der Saison 1985/86 aus dem Oberhaus abstieg und bald darauf seine Hockeyabteilung auflöste, konnten der Kölner HTC Blau-Weiss und der RTHC Leverkusen noch ein bzw. zwei Meistertitel erringen. Der SC Brandenburg, in dem heute nur noch Breitensport-Hockey angeboten wird, konnte sich bis 1989 drei Meistertitel in der Bundesliga sichern und gewann auch die erste Austragung des EuroHockey Club Champions Cup.

Nach der Wiedervereinigung wurden die Clubs der DDR in den Spielbetrieb des DHB integriert. Die Regionalliga Berlin wurde 1990/91 zur Regionalliga Ost erweitert und 1992 gelang mit dem ATV Leipzig erstmals einem Club aus den neuen Bundesländern der Aufstieg in die Bundesliga Damen.

In den 1990er Jahren dominierten der Rüsselsheimer RK und der Berliner HC die Liga. Von 1990 bis 1998 konnte die beiden Clubs nur 1997 von Eintracht Frankfurt unterbrochen den Titel unter sich ausmachen.

Zur Saison 1996/97 wurde die Gruppeneinteilung erneut geändert. Die Clubs aus Ostdeutschland, also aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, wechselten in die Südgruppe, die Clubs aus Nordrhein-Westfalen in die Nordgruppe. Außerdem wurde die Zahl der Absteiger von ein auf zwei Mannschaften pro Gruppe erhöht und die Aufstiegsrunde zur Bundesliga abgeschafft. Somit stiegen die Meister der Regionalligen ab jetzt direkt ins Oberhaus auf.

Vier Gruppen Bearbeiten

Fünf Jahre später wurde der Modus erneut geändert. Diesmal aber radikal, da der DHB zur Schonung der Nationalspielerinnen eine Reduzierung der Spieltage umsetzen wollte. Seit der Saison 2000/01 gibt es nun vier Gruppen à sechs Teams, wobei die beiden erstplatzierten Clubs jeder Gruppe das Viertelfinale erreichen. In diesem haben die vier Gruppensieger Heimrecht. Die Endrunde der besten vier Mannschaften wurde in gewohnter Weise fortgeführt.

2005 wurde in der Rhein-Ruhr-Halle Duisburg erstmals eine gemeinsame Endrunde der Damen und der Herren ausgetragen. Die Spiele um den dritten Platz entfielen deswegen. In den folgenden Jahren wurde bei gemeinsamen Endrunden ebenso verfahren, im August 2011 wurde das Spiel um Platz 3 schließlich für alle Endrunden gestrichen.[3]

Anfang des neuen Jahrtausends gelang dem Rüsselsheimer RK das Kunststück vier Meisterschaften am Stück zu gewinnen und den ESV Rot-Weiß Stuttgart als Rekordmeister abzulösen, dieser hatte sogar zwischen 1967 und 1971 fünf Titel in Folge geholt. Nach der Saison 2008/09 musste sowohl die Eintracht aus Frankfurt als auch die aus Braunschweig erstmals seit Einführung der Bundesliga absteigen. In der Saison 2009/10 folgte RTHC Leverkusen, und nachdem 2014 auch Klipper THC abstieg, ist nun keins von den Gründungsmitgliedern mehr ununterbrochen erstklassig.

Einführung der 2. Bundesliga Bearbeiten

Der Spielordnungsausschuss des DHB beschloss im Dezember 2019 die Einführung der 2. Bundesliga Damen (Halle) mit vier regionalen Gruppen zu je sechs Mannschaften zur Hallensaison 2021/2022. Aufgrund der COVID-19-Pandemie wurde die Einführung der 2. Bundesliga auf die Saison 2022/2023 verschoben. Mit der Einführung der 2. Bundesliga Damen (Halle) ist das Ligasystem bei Damen und Herren auf DHB-Ebene identisch.[4] Die jeweiligen Regional- und Landesverbände verabschiedeten entsprechende Relegationsregeln zwischen den bisherigen Regionalligen und der jeweiligen Gruppe der 2. Bundesliga.[5]

Statistik Bearbeiten

Meister seit Einführung der Bundesliga Bearbeiten

Meiste Staffelsiege Bearbeiten

Zwei Gruppen

Vier Gruppen

Tor-Statistiken Bearbeiten

  • meiste Tore pro Spiel in einer Saison (Vorrunde): Berliner HC 14,0 (2007)
  • wenigste Tore pro Spiel in einer Saison (Vorrunde): Crefelder HTC 1,2 (2009, 2018), Eintracht Braunschweig (2018)
  • meiste Gegentore pro Spiel in einer Saison (Vorrunde): Berliner SC 16,5 (2003)
  • wenigste Gegentore pro Spiel in einer Saison (Vorrunde): Der Club an der Alster 1,7 (2018)

Siehe auch Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Spielordnung des Deutschen Hockey-Bundes. (PDF; 406 kB) Abgerufen am 30. Juli 2012.
  2. www.hockeyplatz.de → Bundesliga. Abgerufen am 30. Dezember 2012.
  3. Offizielle DHB Mitteilung Sport Nr. 82 vom 20.7.2011. Abgerufen am 1. August 2011.
  4. hockey.de, Beschluss des Spielordnungsausschusses: Einführung einer 2. Bundesliga Damen (Halle) zur Hallensaison 2022/2023 (PDF)
  5. Friedhelm Thelen: WHV kündigt Reform der Hallenhockey-Ligen an. In: nrz.de. 17. Mai 2021, abgerufen am 1. Februar 2023.