Haftanstalt Cipinang

Gefängnis in Indonesien

Die Haftanstalt Cipinang (indonesisch Lembaga Pemasyarakatan Cipinang) ist ein Hochsicherheitsgefängnis in Indonesiens Hauptstadt Jakarta. Sie befindet sich in Cipinang (Pulo Gadung) in Ostjakarta.[1]

HIV-Infizierter in der Haftanstalt Cipinang

Geschichte Bearbeiten

Das Gefängnis stammt noch aus der Endzeit der niederländischen Kolonialzeit.[1] Wurden hier zunächst indonesische Unabhängigkeitsaktivisten inhaftiert, kamen in Cipinang nach der Unabhängigkeit Indonesiens Gegner des Regimes und Unabhängigkeitskämpfer aus Osttimor und Westpapua hinter Gitter.[1] Den Hauptanteil machen aber Kriminelle ohne politischen Hintergrund aus. 70 % sitzen wegen Drogendelikten (Stand: 2014).[2] 64 Insassen (Stand: 2014) wurden als Terroristen verurteilt.[3]

Kritik Bearbeiten

2007 kam es zu Kämpfen zwischen rivalisierenden Gefangenen-Clans. Zwei Gefangene starben, fünf wurden schwer verletzt. Bei den Insassen fanden sich Macheten und andere Messer. Wie in anderen Gefängnissen Indonesiens sind in Cipinang Drogen und HIV-Infektionen ein massives Problem.[2] Zu dieser Zeit waren 4000 Personen in der Haftanstalt inhaftiert, ausgerichtet ist sie nur für 1500 Gefangene.[4]

Etwa 81 % der Gefangenen gaben in einer Amnesty-Studie um 2013 an, sie seien Opfer von Folter geworden.[1]

Bekannte Gefangene Bearbeiten

 
Haftanstalt Cipinang

Literatur Bearbeiten

Weblinks Bearbeiten

Commons: Haftanstalt Cipinang – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. a b c d Don Pendleton: Ballistic, 2013, ISBN 9781460301050
  2. a b John M MacDougall: The Cipinang Study: Drugs and Infection in an overcrowded Indonesian Prison, November 2014, Asia Research Centre, Murdoch University.
  3. Andrew Silke: Prisons, Terrorism and Extremism: Critical Issues in Management, Radicalisation and Reform, 2014, ISBN 9781136657894.
  4. The Jakarta Post: Two inmates killed in gang fight , 1. August 2007 (Memento vom 29. September 2007 im Internet Archive), abgerufen am 15. September 2016.
  5. The Jakarta Post Author Pramoedya in a coma, 30. April 2006

Koordinaten: 6° 11′ 24″ S, 106° 51′ 39,3″ O