Haffen (Rees)

Stadtteil der rechtsrheinisch gelegenen niederrheinischen Kleinstadt Rees im Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen

Haffen ist der kleinste Gemeindebezirk (Stadtteil) der rechtsrheinisch gelegenen niederrheinischen Kleinstadt Rees im Kreis Kleve, Nordrhein-Westfalen.

Haffen
Stadt Rees
Koordinaten: 51° 44′ N, 6° 27′ OKoordinaten: 51° 44′ 14″ N, 6° 27′ 11″ O
Höhe: 19 m ü. NN
Fläche: 9,8 km²
Einwohner: 985 (Dez. 2020)[1]
Bevölkerungsdichte: 101 Einwohner/km²
Postleitzahl: 46459
Vorwahlen: 02851, 02857
Lage von Haffen in Rees
Das Ortswappen von Haffen und Mehr mit den Heiligen Lambertus und Vincentius

Geographie Bearbeiten

Das Gemeindegebiet ist größtenteils landwirtschaftlich strukturiert. Zu Haffen zählen die Bauerschaften Lorkenhof, Woyerhof, Bruckshof, Stoppendahl und Averforth sowie die Siedlung Mehrbruch.[2][3] Der westliche Teil des Gemeindebezirkes wird durch den Rhein begrenzt, der nördliche durch das Reeser Meer, der südöstliche durch das Dorf Mehr. Durch jahrelangen Sand- und Kiesabbau entstanden um das Gemeindegebiet herum große Wasserflächen.

Name und Geschichte Bearbeiten

Haffen bedeutet "zum stehenden Wasser", gemeint ist das Wasser des Rheins. Das Wort ist abgeleitet vom niederdeutschen Wort "Haff".[4] Im eigentlichen Sinn bezeichnet ein Haff (s. auch Lagune) einen an der Meeresküste durch eine Nehrung oder durch vorgelagerte Inseln getrennten Brackwasserbereich.

Zum ersten Mal wurde die Siedlung Hafti im Jahre 1031 schriftlich erwähnt. Damals gehörte die Siedlung zum Kirchspiel Renen. Der Standort der Kirche von Renen ist heute nicht genau zu lokalisieren. Man weiß, dass sie rheinnah gelegen hat und durch ein Hochwasser zerstört worden ist.[5] Anstatt die Kirche wieder aufzubauen, entschied man sich für den Bau einer Kirche an einem höher gelegenen Standort in Hafti, in der Flur Haffenslok, und weihte die Kirche dem Schutzheiligen Lambertus, dem Bischof von Maastricht (ca. 635 – ca. 705).[6] Im Jahr 1446 wird die Lambertus-Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Ab dieser Zeit erscheint der Name Renen nicht mehr in den Schriftquellen.

Die ehemalige Gemeinde Haffen-Mehr des Kreises Rees wurde am 1. Januar 1975 anlässlich der nordrhein-westfälischen Gemeinde- und Kreisgebietsreform aufgeteilt. Während eine Fläche von 8,32 km2 mit 2516 Einwohnern (Mehrhoog) nach Hamminkeln umgegliedert wurde, erhielt die Stadt Rees den Hauptanteil mit 22,55 km2 und 2678 Einwohnern.[7]

Wappen Bearbeiten

Das gemeinsame Wappen der Dörfer Haffen und Mehr zeigt einen Schutzschild, dessen obere Hälfte mit den beiden Schutzpatronen versehen ist: Rechts St. Lambertus (Haffen – der Bischof von Lüttich/Maastricht) und links St. Vincentius (Mehr – der Heilige Vincentius von Saragossa). Beide Heiligen haben die rechte Hand zum Schwur erhoben. Die untere Hälfte zeigt Teile des Wappens der Grafen von Kleve, auf Rot einen silbernen Mittelschild, darüber einen goldenen Lilienzepterstern.

Verkehr Bearbeiten

Haffen wird durch die Landesstraße L7 und die Landstraße K7 an das Fernstraßennetz angebunden. Haffen ist an das weitverzweigte Radwegenetz Niederrhein und westliches Münsterland angebunden.

Bauwerke, Monumente, Sehenswürdigkeiten Bearbeiten

Sport Bearbeiten

  • Der auf Kreisebene spielende örtliche Fußballverein mit verschiedenen Jugendmannschaften heißt TuS Haffen-Mehr wurde 1970 gegründet und ist am Paradies-Stadion, Galaystraße, in Mehr beheimatet.[9]
  • Laufpark "Rund um das Reeser Meer" (barrierefrei) hat auf der Wilhelmstraße in Haffen einen Startpunkt für Sportler aus Haffen und Mehr.

Persönlichkeiten Bearbeiten

  • Heinrich Velthuysen (1771–1840), katholischer Geistlicher

Sonstiges Bearbeiten

  • Ortsvorsteherin ist Margret Derksen, Bündnis 90/Die Grünen (Stand Oktober 2017).

Literatur Bearbeiten

  • Hermann Obbeck: "Hei kennt gen A för en B". Das Schulwesen im Laufe der Jahrhunderte in Haffen-Mehr 1634-1900, in: Kreisverwaltung Rees (Hg.): Heimatkalender Landkreis Rees 1961, Rheinberg 1961, S. 97–105.
  • Josef Wolf: Alte Wandmalereien in der Haffener Pfarrkirche, in: Kreisverwaltung Rees (Hg.): Heimatkalender Landkreis Rees 1962, Rheinberg 1961, S. 67–72.

Weblinks Bearbeiten

Einzelnachweise Bearbeiten

  1. Radverkehrskonzept für die Stadt Rees. (PDF; 8,1 MB) Stadt Rees, S. 14, abgerufen am 18. März 2024.
  2. Haus Averforth - Den Kriegen getrotzt, der.westen.de, 7. September 2011
  3. Internetseite Ausflugstipps Niederrhein und Ruhrgebiet - Haus Averforth
  4. siehe Internetseite „Haffen am Rhein“
  5. siehe hierzu: Wo war Rhenen bei Rees?, in: Ressa (Hg.): Reeser Geschichtsfreund 7 / 2014
  6. Website „Haffen am Rhein“
  7. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 297.
  8. Vgl. J. Wolf: Alte Wandmalereien in der Haffener Pfarrkirche, in: Heimatkalender Landkreis Rees 1962, S. 67–72.
  9. Informationen zum Verein